Leitfaden Homöopathie (German Edition)
oder
Pulex
(v.a. bei heftigem Juckreiz nach Stichen) C30 2–3 × tägl. oder
Staphisagria
D3–D6 alle 8 Stunden geben.
Bei allergischen Reaktionen nach Insektenstichen etc. kommt v.a.
Apis
zum Einsatz, seltener
Carbolicum acidum
(Kollapszustand durch schwere allergische Reaktion nach Bienenstich; schwacher Puls und stark verlangsamte Atmung). Auch
Camphora
(Blässe, Kaltschweißigkeit; eiskalter Körper, möchte aber nicht zugedeckt werden; plötzlicher Kräfteverfall),
Carbo vegetabilis
(Blässe, Kaltschweißigkeit, Kollaps, will Luft zugefächelt bekommen) und
Veratrum album
(Blässe; Kaltschweißigkeit, v.a. der Stirn; Kollaps; großer Durst auf eiskalte Getränke) können akut passen.
Zeckenbiss
Hier hat sich v.a.
Ledum
als Akutmittel bewährt.
Ledum
gilt ohnehin als das Hauptmittel aller Bissverletzungen, was neben den hier aufgeführten z.B. auch für Katzen- oder Hundebisse gilt. Bei Folgeerkrankung nach Zeckenbissen ist meist die zugrunde liegende miasmatische Diathese zu behandeln. Die Gabe von
Borrelien
- oder
FSME-Nosoden
stellt auch eine Möglichkeit dar, deren Wirksamkeit konnte zumindest an einzelnen Fallbeispielen dargelegt werden.
Schlangenbiss
Bei allen Schlangenbissen kann bei auftretender Panik zur Beruhigung zunächst
Aconitum
notwendig sein, außerdem ist wegen seiner hemmenden Wirkung gegenüber einigen Schlangengiften
Ledum
sinnvoll. In jedem Falle kann man auch das potenzierte Mittel des jeweiligen Giftes geben. Günstiger ist es jedoch, das homöopathische Mittel einer verwandten Schlange der gleichen Gattung zu geben wie z.B.
Vipera berus
beim Biss durch eine
Vipera aspis
.
Für manche Schlangenbisse gibt es neben dem nahezu isopathischen Vorgehen weitere homöopathische Gegenmittel und Gegengifte in potenzierter Form.
Von Constantin Hering stammen folgende Empfehlungen:
Bei Bissen von Klapperschlangen (
Crotalus horridus
), deren Gift sich v.a. auf die Blutgerinnung auswirkt, wobei es zu dunkel gefärbten Blutungen an den Körperöffnungen und an Hautstellen kommt, empfiehlt er je nach den vorhandenen Symptomen
Lachesis
,
Camphora
,
Opium
oder
Coffea
als homöopathisches Gegenmittel.
Beim Biss von Korallenschlangen (
Elaps corallinus
), der sich v.a. durch neurotoxische Symptome mit Erstickungsanfällen etc. äußert, empfiehlt Hering
Arsenicum album
.
Beim Biss der Buschmeisterschlange (
Lachesis muta
), der v.a. zu starken Blutungen führt und oft tödlich verläuft, können evtl.
Cedron
oder
Tarentula hispanica
als Homöopathika helfen.
Weitere Mittel, die allgemein bei Schlangenbissen positive Effekte gezeigt haben, sind
Carbolicum acidum
(zur Behandlung des allergischen Schocks; Benommenheit, Lähmungserscheinungen; kalte Schweißausbrüche; Schwellung und Brennen an der Bissstelle),
Echinacea
(bei septischen Zuständen mit Gangrän; faulige Eiterungen; Ermattungsgefühl mit Schmerzen; wandernde, neuralgische Schmerzen),
Lobelia purpurascens
(bei Erschöpfung sämtlicher Vitalfunktionen bis hin zur Atemlähmung; Benommenheit; dem Patienten ist sehr kalt),
Oxalicum acidum
(bei heftigsten Schmerzen an klar abgegrenzten Stellen; Kollapsneigung; marmorierte Wunden),
Botulinum
(bei neurotoxischen Giften mit Augen- und Schlucklähmung u.a.) und
Gelsemium
(bei neurotoxischen Giften, evtl. mit Bulbärparalyse oder Atemlähmung; Zittern).
Skorpionstich
Neben den starken lokalen stechenden Schmerzen der Einstichstelle kann es zu tetanusartigen Zuckungen, zu Herzrhythmusstörungen bis zur Bulbärparalyse kommen. Zur homöopathischen Therapie bietet sich neben
Aconitum
,
Ledum
und
Scorpio
hier v.a. noch
Apis
(lokale Schwellung und stechender Schmerz; Kälte amel., Wärme agg.) an.
Verletzungen durch Quallen
Bei Quallenkontakt stehen neben dem Homöodot ( Kap. 9.3.1 )
Medusa
und dem allgemeinen Bissmittel
Ledum
mit
Aceticum acidum
(bei anhaltenden Beschwerden),
Apis
(ödematöse Schwellung, Kälte amel.) und
Urtica urens
(Nesselsucht mit starken stechenden und brennenden Schmerzen) drei weitere wertvolle Arzneimittel zur Verfügung.
Hunde- und Katzenbiss
Bei Katzenbissen sind
Lachesis
(v.a. bei livider Verfärbung und Eiterung) und
Ledum
bewährte Mittel; auch kleine Bisse sind ernst zu nehmen und zu beobachten. Bei Hundebissen sind neben diesen beiden Mitteln v.a.
Lyssinum
(Hydrophobie, Anblick von Wasser agg.; Kopfschmerz nach Hundebissen, dunkelviolette Verfärbung der Wunde, Krämpfe durch reflektiertes Licht) und
Hypericum
(tiefere Wunden mit Nervenverletzungen)
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