Leitfaden Homöopathie (German Edition)
beim Verschlucken eines Insekts Schluckbeschwerden, kloßige Sprache und in seltenen Fällen Atemnot und Kreislaufreaktionen.
Zeckenbiss bzw. -stich: meist sitzt die Zecke ohne weitere Hautreizung an der Hautoberfläche. Gelegentlich Juckreiz oder Schmerzen und Entzündung. Bei Komplikationen wie Schwellung, Rötung, Infekt oder Gelenkentzündung (Lyme-Borreliose), aber auch bei Fieber und starken Kopfschmerzen (FSME) in den nachfolgenden Wochen muss rasch eine entsprechende Therapie erfolgen.
Tierbiss: Bei Tierbissen sollte nach der Erstversorgung die Wunde von einem qualifizierten Arzt beurteilt werden. Die oft tiefen Gewebsquetschungen bei eher geringfügigen Hautverletzungen bilden den Boden für Wundinfektionen. Der Tetanusschutz sollte abgeklärt werden; beim Biss durch ein tollwütiges Tier sollte eine sofortige Tollwutimmunisierung erfolgen.
Schlangenbiss: zwei dicht nebeneinander stehende tiefe Wunden, Umgebungsentzündung. Symptome hängen von den Inhaltsstoffen des Giftes ab (neurotoxisch, hämolytisch, thrombin- oder bradykininähnlich, esterolytisch oder enzymhemmend).
Skorpionstich: Bei Erwachsenen meist nur heftige, brennende Schmerzen an der Einstichstelle; bei schwereren Vergiftungen Übelkeit, Erbrechen; Kreislaufkollaps, Atembeschwerden, Bewusstseinsstörungen möglich.
Quallen: schmerzhafte Hautrötung, Juckreiz und Schwellung, evtl. mit Blasenbildung. Selten Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit oder Kollaps. An der Ostküste Australiens gibt es Quallen, wo ein einziger Kontakt lebensbedrohlich sein kann.
Therapeutische Strategie
Bienenstiche: Extraktion des Stachels und Desinfektion der Haut. Bei allergischer Reaktion oder bei Stich in den Mund-Rachenraum Antiallergika oder Adrenalin (verdünnt) einsetzen, ggf. Alarmierung des Notarztes und Einleitung einer entsprechenden Schocktherapie.
Zeckenbiss: Zecke möglichst frühzeitig mit einer Pinzette hautnah erfassen und vorsichtig herausziehen. Auftropfen von Öl ist zu unterlassen, da eine Zecke in diesem Fall besonders viel Speichel in die Bissstelle fließen lässt, was eine evtl. Übertragung von Borrelien begünstigt. Desinfektion der Stichstelle und Beobachtung in den Folgetagen.
Katzenbiss: V.a. Katzenbisse in die Finger sind sehr ernst zu nehmen wegen der Gefahr fataler Hohlhandphlegmonen (Vorstellung beim Chirurgen). Die Wunde sollte nicht nur desinfiziert, sondern auch weiter eröffnet werden.
Kontakt mit Quallen: Betroffene Stellen mit trockenem Sand bedecken und vorsichtig abstreichen; dann mit Essig oder Meerwasser spülen, niemals mit Süßwasser (bringt die Giftkapseln zum Platzen). Kühlung mit Eis. Später evtl. Antihistaminika oder Cortison geben.
Schlangenbiss: In den ersten zehn Minuten sofortiges Aussaugen der Wunde, am besten mit einer Vakuumspritze oder direkt mit dem Mund (sofern die Mundschleimhaut keine Wunde aufweist und man den Mund anschließend mehrfach ausspült). Lokal Wärme zuführen (50–60 °C), um die Eiweißstoffe des Giftes zu zerstören. Anschließend die Wunde locker mit Verbandmull verbinden. Je nach Art der Schlange (sofern bekannt) müssen weitere therapeutische Schritte eingeleitet werden (z.B. Antiserum, Intensivmedizin).
Skorpionstich: Meistens keine besonderen Maßnahmen erforderlich, bei schwereren Vergiftungen Antiserum. Stichstelle nicht aussaugen oder aufschneiden.
Homöopathische Behandlung
Allgemeine medizinische Versorgung und homöopathische Therapie müssen parallel durchgeführt werden, da es sich oft um lebensbedrohliche Zustände handelt. Generell sind bei Verletzungen durch giftige Tiere das sofortige Absaugen des Giftes (Ausnahme Skorpionstich) und die anschließende lokale Überwärmung zu empfehlen. Von Seiten der Homöopathie sind meist mehrere Mittel erforderlich und zudem häufige Gaben indiziert. Als erstes kommt immer
Aconitum
als Schockmittel infrage, danach ist
Ledum
als unspezifisches Mittel zur Behandlung von Biss- und Stichverletzungen durch Tiere das bewährteste Mittel. Sofern man weiß, von welchem Tier die Biss- oder Stichverletzung stammt, kann man das passende Antidot geben, sowohl schulmedizinisch als auch homöopathisch. Ansonsten entscheiden die sich rasch entwickelnden Symptome, welches Simile der Akutsituation entspricht. Homöopathische Mittel können Beschwerden lindern und Komplikationen reduzieren, jedoch gibt es z.B. bei Schlangenbissen nur wenig Erfahrungswerte.
Wahl der Symptome
Es zeigen sich oftmals binnen kürzester
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