Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Allgemeinzustandes. Beim hypovolämischen Schock können und sollten Blutungen schneller zum Stillstand kommen, wobei auch der Hb-Wert, die Elektrolyte und weitere Laborwerte wichtige Parameter zur Verlaufsbeurteilung sind. Der Verlauf beim kardiogenen Schock ist auch ergänzend anhand von Laborparametern zu beurteilen. Gleiches gilt für den septischen Schock (die Elektrolyte und der quantitative CRP-Wert stehen dabei im Vordergrund), der eine besonders gute Indikation für eine homöopathische Begleittherapie darstellt. Auch beim anaphylaktischen Schock ist eine homöopathische Therapie sehr zu empfehlen, hier können z.B. Atemnot und ödematöse Schwellungen sehr rasch zurückgehen.
Die Prognose ist vom Einzelfall abhängig. Sie lässt sich aber sicher durch eine homöopathische Begleittherapie, auch in schweren Fällen (z.B. bei septischem Schock) verbessern.
Unterstützende Maßnahmen
Patienten unabhängig vom Ernst der Lage möglichst nicht beunruhigen, da zunehmende Panik dessen Prognose über psycho-neuro-endokrino-immunologische Reaktionen nur zusätzlich verschlechtern würde.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Acon, Arn., Lach.
!! Apis, Op., Verat.
! Ars., Camph., Carb-ac., Carb-v., Chin., Hyper.
Im Vordergrund stehen bei psychischer Schockreaktion
Aconitum
(Schock bei Verletzungen, insb. Knochenbrüchen oder seelischer Schock, z.B. durch Schreck, evtl. Schock mit Ohnmacht; Schreck und Panik ins Gesicht geschrieben, Angst, Unruhe; beim Aufrichten vom Liegen wird das rote Gesicht totenblass und Schwindel tritt auf) und beim Verletzungsschock
Arnica
(Schock bei Verletzungen, z.B. bei Knochenbrüchen oder auch seelischer Schock; antwortet bei Ansprache, fällt aber gleich wieder in Teilnahmslosigkeit zurück; Überempfindlichkeit mit Furcht vor Berührung, schickt Helfer weg). Bei Blutverlust ist
China
ein typisches Mittel (enorme Schwäche durch Säfte- bzw. Blutverlust; Schüttelfrost, zittrig; apathisch, gleichgültig).
Nach
Arnica
oder
Aconitum
kann v.a. bei bleibender Furcht
Opium
(Schock durch Verletzungen, evtl. auch seelischer Schock; Konvulsionen bei Schock; nervöse Zuckungen; schnarchende Atmung; rot angelaufenes Gesicht mit Schweißausbrüchen; Bett wird als zu heiß empfunden, Schmerzlosigkeit, verlangt nach nichts) folgen.
Bei Nervenverletzungen dominiert
Hypericum
(Schock durch Nervenverletzungen; schießende Schmerzen entlang des Nervs).
Wichtige Arzneimittel mit vielen Parallelen, die sich am ehesten darin unterscheiden, dass das eine abgedeckt und das andere zugedeckt sein möchte sind
Camphora
(Verletzungsschock mit Ohnmacht; kalter Schweiß; kalte Körperoberfläche, aber kann Zudecken nicht ertragen; Gesicht und Lippen blau) und
Veratrum album
(eisige Kälte, kalter Stirnschweiß; blasses Gesicht; Verlangen nach kalten Getränken, aber äußerliche Wärme und Zudecken amel.). Eine ähnliche Symptomatik zeigt noch
Carbo vegetabilis
(Kollaps nach venösen Blutungen; dunkelviolette Färbung bei schmerzloser Gangrän; Höhenkrankheit; Kopf heiß, Körper kalt; möchte Luft zugefächelt bekommen).
Beim septischen Schock und auch bei anderen Schocksituationen ist oftmals
Lachesis
(passt bei traumatischen, septischen und kardiogenen Schocks, bei Scheintod von Ertrunkenen, bei Schockzuständen nach Sonnenstich, bei Glottisspasmus mit Atemnot; Blutungen mit dunklem Blut; gangränöse Wunden mit dunkelblauen Rändern; Erstickungs- und Beklemmungsgefühle, muss die Kleidung lockern; evtl. Redseligkeit; Wärme agg., morgens nach Schlaf agg.) das passende Mittel.
Beim kardiogenen Schock spielen
Arsenicum album
(auch bei septischem Schock, insb. nach Verbrennungen; Angst und Ruhelosigkeit, wobei Bewegung agg.; Atemnot und Erschöpfung bei geringster Anstrengung; Misstrauen; Gewissenhaftigkeit; brennende Schmerzen, aber Wärme amel., nach Mitternacht agg.) und
Lachesis
(pektanginöse Schmerzen strahlen in li. Arm aus; Erstickungs- und Beklemmungsgefühle, muss die Kleidung lockern; Misstrauen; Wärme agg., schläft in die Verschlimmerung hinein) eine wichtige Rolle.
Beim anaphylaktischen Schock stehen
Apis
(Anaphylaxie mit Ödemen, v.a. Glottisödemen; Urtikaria; Wärme und Berührung agg., brennende und stechende Schmerzen; Durstlosigkeit; Ruhelosigkeit) und
Carbolicum acidum
(anaphylaktischer Schock, v.a. durch Bienenstiche; bei Schlangenbissen; bei Verbrennungen mit Eiterung; Kollaps und Kräfteverfall; Stupor) im Vordergrund.
33.6 Materia medica der
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