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Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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Jason dazu, mich auszupeitschen, bis ich fast ohnmächtig werde. Warum? Warum musstest du hierherkommen? Miststück!»
    Veronica betätigte ihre Gegensprechanlage. «Debra, ruf bitte den Sicherheitsdienst.»
    «Nein. Nein!» Nancy stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. «Was ist mit meinen Kindern, Veronica?!» Sie rang die Hände. «Ich bin doch alles, was sie haben.»
    «Das hättest du dir eher überlegen müssen, Nancy. Ich habe mich um Nachsicht bemüht, um Rücksicht auf deinen … Hintergrund … aber hier hast du mir die Hände gebunden.»
    «Kinder?» Sarahs Mund stand offen vor Bestürzung. Nancy konnte nicht älter als zweiundzwanzig oder dreiundzwanzig sein. «Wie viele?»
    «Zwei. Zwei Kinder ohne Vater, ohne irgendwen außer mir. Bitte, Veronica!» Tränen liefen über Nancys Wangen. Sie schien dicht davor zu stehen, sich zu Boden zu werfen und die Arme um Veronicas Beine zu schlingen.
    Sarah stand ruckartig auf. «Ich wusste nicht, dass Nancy Kinder hat. Sie hat recht, ich hab wirklich von nichts eine Ahnung. Ich werde stattdessen aufhören.»
    Veronica wandte sich Sarah zu. «Bist du sicher?»
    Sarah nickte. «Ich will keine sein, die Kinder hungrig macht.»
    Veronica zuckte mit den Schultern. «Schön. Ich bedaure, dich ziehen zu sehen. Du hattest eine vielversprechende Zukunft bei uns.»
    «Aber ich bin keine Teamspielerin. Ich bedaure es auch, Veronica.» Sarah öffnete die Tür.
    Nancy legte eine Hand auf Sarahs Arm. Sie zitterte noch immer. «Danke», sagte sie und wischte sich mit der freien Hand die Tränen weg. «Das mit deinem Freund tut mir leid.»
    «Sieh dich einfach da draußen vor, Nancy», entgegnete Sarah. «Gebrauch deinen Kopf.»
    Nancy nickte. «Ich werd’s versuchen.»
    Sarah stand einen Augenblick im Wartezimmer. Debra, die kühle Empfangsdame, streckte eine Hand aus. Sarah nahm sich die Zeit, den kleinen Film zu löschen, den sie und Jon an jenem Wochenende aufgenommen hatten, als er ihr Kunde gewesen war, und händigte dann das BlackBerry aus.
    «Und übrigens», sagte Debra, «komm nicht auf den Gedanken, allein loszuschlagen. Es ist gefährlich und würde bei keiner Agentur gut ankommen, was Classique einschließt. Kapiert?»
    Sarah nickte. Sie traute sich nicht, den Mund aufzumachen.
    Das Telefon klingelte. Debra nahm ab. Sarah zauderte, zögerte den Aufbruch hinaus. Debra wedelte sie mit einer Hand fort.
    Sarah ging. Ihr Leben bei Classique war ebenso schlagartig vorbei, wie es begonnen hatte.

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 26
    «Sind Sie sicher, was die Summe betrifft?» Sarah starrte auf den Papierstreifen, den die Bankkassiererin ihr soeben überreicht hatte. «Würde es Ihnen etwas ausmachen, das nochmal zu prüfen? Ich habe vor einer Woche zweitausend Dollar eingezahlt.»
    «Das war vor zwei Wochen», sagte die Kassiererin, eine attraktive junge Frau in Geschäftskostüm. «Und seitdem wurden drei Schecks eingelöst.» Sie zeigte auf die Schecknummern auf dem Kontoauszug. Ach ja, Christophers Taschengeld für April und die Mietzahlungen nicht nur für ihr Zimmer im Gemeinschaftshaus, sondern auch das von Donna. «Außerdem ein paar größere Beträge per Lastschrift.»
    «Stimmt.» Sarah warf einen schuldbewussten Blick auf ihre neue Handtasche, eine Kleinigkeit von L.A.M.B. in leuchtenden Frühlingsfarben. «Danke.»
    Sie fuhr nach Hause. Der Volvo schnurrte wie eine alte Katze. Sicher, er war jetzt in einem ordentlichen Zustand, aber wie lange würde es dauern, ehe wieder etwas zu klappern begann? Warum, zum Henker, hatte sie sich nicht wenigstens einen Neuwagen gekauft, als sie das Geld dafür hatte?
    Nun, da sie nicht mehr zur Uni ging, würde ihr gewaltiges Studiendarlehen fällig werden. Und sie wäre auch nicht mehr berechtigt, den Job als Fremdenführerin auszuüben. Und sie müsste aus dem Gemeinschaftshaus ausziehen, da es als Unterkunft für Studenten bestimmt war. Zwar hatte ihre Vermieterin glücklicherweise ein Zugeständnis gemacht, als sie Donna mitten im Studienjahr aufnahm, doch nun würden beide Schwestern ausziehen müssen. Wohin?
    In wenigen Tagen würde sie den Grad eines Bachelor of Arts mit Auszeichnung im Fachbereich Philosophie haben. Welche Fertigkeiten legte das nahe? Sie konnte denken. Und dank ihrer Monate als Classique-Begleiterin konnte sie ficken. Sie malte sich selbst bei einem Bewerbungsgespräch aus und in ähnlicher Berufsbekleidung wie die Bankangestellte, die ihr die schlechten Nachrichten hinsichtlich ihres Kontostands

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