Lena - einfach raus und leben
Kleindarstellerin, auch in anderen TV-Formaten. Dazu gehörte die pseudodokumentarische Serie »K 11 - Kommissare im Einsatz« des privaten Fernsehsenders Sat. 1, ebenfalls eine Produktion von Constantin Entertainment. In einer Folge mit dem Titel »In der Schusslinie«, die am 6. Juli 2009 ausgestrahlt wurde, wirkte Lena als Mia Gorbunow, die schöne Tochter eines berüchtigten Drogenbosses der Russen-Mafia, mit. Sie war in verschiedenen emotionalen Szenen zu sehen und wirkte dabei sehr echt und überzeugend.
Anscheinend gefiel Lena den Produzenten derartiger Doku-Reihen, denn kurz darauf durfte sie in der Reality-Serie
»Helfen Sie mir!« des Privatsenders RTL im August 2009 eine Rolle übernehmen. Diese Reihe ist eine Wiederbelegung der Serie »Notruf!«, die von 1992 bis 2006 lief. Darin wurden reale Geschichten über Rettungsaktionen von Hilfsorganisationen nachgespielt, ein Konzept, das die zehnteilige Neuauflage »Helfen Sie mir!« aufgriff.
In einer Folge, die am 12. August 2009 ausgestrahlt wurde, spielt Lena eine junge Frau, die sich mit ihrem Freund unerlaubt Eintritt in ein Freibad verschafft. Dort springen sie ins Schwimmbecken, küssen sich und werden schließlich von der Polizei überrascht. Sie versuchen zu fliehen, was für den jungen Liebhaber böse endet: Er bleibt an einem Zaun hängen, so dass sein Finger abreißt. Seine Freundin wählt in Panik die Notrufnummer. Per Fernanweisung leistet sie ihrem Geliebten erste Hilfe. Das dramatische Element der Handlung war vor allem die Flucht, der Unfall des jungen Mannes und der Versuch, seine Verletzung zu lindern.
Im Frühling 2010 sah das aber ganz anders aus. Die Medien stürzten sich, nachdem Lena zum Star geworden war, auf das von RTL ausgegrabene Stück Film. Abgesehen hatte es die Boulevard-Presse vor allem darauf, dass das hoffnungsvolle Talent, das Deutschland beim Eurovision Song Contest vertreten sollte, sich mal einen Sekunden-Busenblitzer im Fernsehen erlaubt hatte. Denn mehr als das war in der nur dreiminütigen Badesequenz auch nicht zu sehen.
Man versuchte das Ganze zum Nackt-Skandal aufzubauschen,
obwohl Lena nie komplett nackt zu sehen war. Als die beiden Darsteller im Film in den Pool sprangen, trug Lena einen Badeanzug. Den hatte sie zwar später abgelegt, im Wasser waren die beiden tatsächlich nackt, wie Lenas Filmpartner Nicolas verriet. Doch auch das ist nicht zu erkennen, weil nur ihre Oberkörper aus dem Wasser herausragten und damit auch eine Brust von Lena zu sehen war. Selbst als die beiden aus dem Schwimmbecken heraussprangen, blieb die Kamera dezent und zeigte Lena und Nicolas nicht vollständig entblößt, sondern immer an den entsprechenden Stellen mit Kleidungsstücken und Handtüchern bedeckt.
Tatsächlich hatte Lena Uwe Hahn, den Regisseur der Folge, laut der Berliner Zeitung vom 6. Mai 2010 gebeten, nur wenig nackte Haut von ihr zu filmen. Bei den Aufnahmen zeigte die Hannoveranerin dann keine Spur von Nervosität. Es machte ihr anscheinend nichts aus, vor den Kameraleuten und dem Team nackt herumzuschwimmen und eine Kussszene zu spielen. Das wirkte auf den Regisseur sehr professionell und ungewöhnlich für jemanden mit so wenig Filmerfahrung. Acht Stunden dauerten die Aufnahmen der in der Nacht gedrehten Szenen, wobei die Einstellungen im Schwimmbad nach nur drei Wiederholungen im Kasten waren, denn Lena und Nicolas arbeiteten hervorragend mit.
Einige Boulevardmedien wollten trotz der im Grunde harmlosen Bilder unbedingt einen Skandal, und die Klatschreporter taten gerade so, als hätten sie noch nie
eine nackte Frauenbrust gesehen und in ihren Magazinen abgebildet.
Lena blieb cool. In der TV-Show der Süddeutschen Klassenlotterie im Berliner Tempodrom, in der sie am 4. Mai 2010 als Gast eingeladen war, sang Lena ihren Hit »Satellite« und wurde von Moderator Matthias Opdenhövel interviewt. Dabei erwähnte Lena die Berichterstattung über die kurze, vermeintlich anrüchige Filmsequenz in der »Helfen Sie mir!«-Folge. Sie sagte über den nur Sekundenbruchteile zu sehenden Busen gelassen, dass sie weder damals noch in der Gegenwart wegen der Szenen Scham empfunden hätte, weil sie ja »keinen Porno« gedreht habe. Ob sie solche Aufnahmen heutzutage noch einmal filmen lassen würde, stellte sie wegen ihres derzeitigen Bekanntheitsgrades infrage. Ihre Mutter sah die Filmsequenz anscheinend ähnlich gelassen wie Lena, denn sie machte deswegen keinen Ärger. Schließlich achtete sie immer darauf, dass ihre
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