Lena - einfach raus und leben
Folgejahren keiner wiederholen. Lediglich die Gruppe Wind schaffte das annähernd. Sie belegte zweimal einen zweiten Platz, 1985 mit »Für alle« und 1987 mit »Lass die Sonne in dein Herz«. Beide Songs wurden zu Hits, und Wind kam bis zum Anfang der Neunzigerjahre immer wieder in die Charts.
1992 wurde der Wettbewerb dann in den Eurovision Song Contest umgetauft. 2001 erreichte Michelle mit ihrem Song »Wer Liebe lebt« den achten Platz, was einen Sprung nach oben in ihrer Schlagerkarriere bedeutete. Über sechs Jahre hinweg platzierte sie mehrere Single-Hits in den deutschen Charts und einige Top-Ten-Alben.
Durch diesen Mega-Event bekamen also bis dato einigermaßen unbekannte Nachwuchskünstler immer wieder die Chance, einen Popularitätsschub zu erleben, der eine länger dauernde Musikkarriere bedeuten konnte.
Das wird viele Jung-Talente dazu gebracht haben, einem Bewerbungsaufruf, wie Lena ihn für den Sängerwettstreit in Oslo auf der »TV total«-Website sah, zu folgen.
Vielleicht motivierte die Aussicht auf einen Karrieresprung auch Lena, daran teilzunehmen. Sie beschrieb in der »NDR-Talkshow« vom 7. Mai 2010, wie sie sich spontan bewarb: »Ich war auf der Internetseite und hab das dann gesehen und gedacht: Oh, ja, dann machst du mal.« Und das, obwohl sie, wie sie ebenfalls meinte, sich für eine »Grotten-Sängerin« hielt.
Später erklärte sie in der Mitteldeutschen Zeitung vom 20. Mai 2010, dass sie einfach einen Versuch starten und sehen wollte, wie Musik- und Entertainment-Profis sie einschätzten: »Ich wollte sehen, wie ich ankomme, und hören, was Leute dazu sagen, die Ahnung haben.«
Schließlich bekam sie ihre Chance. Sie wurde eingeladen, ihr Glück zu versuchen. Und obwohl ihre Mutter gar nicht begeistert war, fuhr sie im September 2009 eine Woche nach der Zusage auf eigene Kosten zum ersten Casting von »Unser Star für Oslo« …
Dankeschönst:
Lenas beste Sprüche aus den Medien
»Mein Tipp für Oslo: angucken.«
(»ARD-Morgenmagazin« vom 16.03.2010)
»Ich halte mich für eine Grotten-Sängerin.«
(»NDR-Talkshow« vom 07. Mai 2010)
»Ich finde, 18 ist ein gutes Alter. Ich finde, bis 23 ist es noch gut. Danach geht es abwärts.«
( epd medien Nr. 32 vom 28. April 2010)
»Schalt nachmittags den Fernseher ein, egal welchen Sender. Du siehst fast nur kaputte Familien.«
(Online-Auftritt des Stern vom 19. Mai 2010)
Über die Presse-Hetze wegen ihrer freizügigen Aufnahmen in der Doku-Reihe »Helfen Sie mir!« bei RTL:
»Bei uns in der Familie hat man immer gesagt: In der Zeitung von heute wickelt man morgen den Fisch ein.«
( Stern/dpa vom 6. Mai 2010))
Über ihre angeblichen Nackt-Aufnahmen:
»Ich habe ja keinen Porno gedreht.«
(Aufzeichnung der »SKL-Show« im Berliner
Tempodrom am 4. Mai 2010/Online-Auftritt der
Bild am 5. Mai 2010)
Antwort auf die Frage nach einem eventuellen Freund:
»Ich bin zum achten Mal zwangsverheiratet.«
(Online-Auftritt des Stern vom 16. März 2010)
Nach dem Sieg des Vorentscheids und der nochmaligen Präsentation des Siegertitels:
»I can’t go nach Oslo, doch ich kann. Ich bin fertig mit den Nerven. Alter Finne!«
(Das Finale der Vorentscheidungs-Show am
12. März 2010, zu sehen unter:
http://www.unser-star-fuer-oslo.de )
»Platz 28 wäre nicht so geil. Alles ab zehn ist okay.«
(Online-Auftritt des Stern vom 19. Mai 2010)
»Richtig psycho wird’s in Oslo.«
(Online-Auftritt des Stern vom 12. Mai 2010)
Zu der Frage, was sie kurz vor dem Auftritt in Oslo macht:
»Nicht so viel denken, atmen, noch was trinken, und das war’s.«
(dpa-Meldung/Online-Auftritt des Stern
vom 28. Mai 2010)
»I heart you, Germany« , rief Lena nach ihrem Contest-Sieg und formte die Hände zu einem Herz.
(Online-Auftritt der Welt vom 2. Juni 2010)
Zu ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest 2010:
»Das ist alles total verrückt.«
(Online-Auftritt der Welt vom 9. Juni 2010)
Nach der letzten Präsentation des Sieger-Songs in Oslo:
»Ich weiß jetzt gar nicht, wo ich hingehen soll, also quatsche ich einfach mal weiter. «
(Online-Auftritt des Kölner Stadtanzeigers vom
1. Juni 2010)
Vor dem Künstlereingang der Telenor Arena,
dem Veranstaltungsort des Contests in Oslo,
überschüttete eine Spanierin, die über ihre
Schultern eine Spanien-Fahne gelegt hatte, die geduldig zuhörende Lena mit einem Wortschwall. Daraufhin sagte die Hannoveranerin:
»Ich spreche nicht ein Wort spanisch.«
Die begeisterte Dame antwortete
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