Lensmen 01 - Die Planetenbasis
hatten ein Großaufgebot an Wächtern abkommandiert, von denen die meisten nicht einmal mit Atemschutzmasken ausgerüstet waren. Diese fielen dem Gas sofort zum Opfer. Andere jedoch vermochten sich gegen das Gas zu schützen, und eine kleine Gruppe trat sogar in vollem Schutzanzug gegen das Raumschiff an. Doch gegen seine Waffen waren auch sie machtlos.
»Mit dem schweren Geschütz heißt es vorsichtig umgehen«, erklärte Costigan, »damit ich Bradley nicht treffe. Ich werde die übrigen Nevianer am besten mit den Handwaffen erledigen. Bleib bitte hier und gib mir Feuerschutz.« Und er wollte die Luftschleuse öffnen.
»Unmöglich! Das kann ich nicht!« rief Clio. »Ich kenne die Kontrollen nicht – ich würde dich oder Captain Bradley glatt umbringen. Laß mich mitkommen!« Und dicht hinter ihm verließ sie das schützende Schiff.
Mit feuerspeienden Handwaffen erkämpften sich die beiden durch Spezialanzüge geschützten Gestalten ihren Weg zu Bradley, der jetzt – von seinen Feinden paralysiert, von seinen Freunden vergiftet – doppelt hilflos war. Im ersten Ansturm wichen die Nevianer zurück, doch dann stellten sich ihnen sechs schwerbewaffnete Gestalten in den Weg, von deren Schutzschirmen Strahlen und Explosivgeschosse gleichermaßen abprallten. Hinter diesen besonders ausgerüsteten Wächtern nahmen etwa zwanzig andere maskengeschützte Nevianer Aufstellung. Gleichzeitig begannen sich ganze Abteilungen schwerbewaffneter Amphibienwesen in die Halle zu drängen.
Kurzentschlossen rannte Costigan zum Schiff zurück.
»Weitermachen«, rief er Clio zu. »Ich werde mir die sechs Burschen vom Boot aus vornehmen und mich auch um die Verstärkung da drüben kümmern. Du sorgst bitte für die übrigen und ziehst Bradley hier herüber, ja?«
An seine Kontrollen zurückgekehrt, schickte er seinen Energiestrahl aus, und einer nach dem anderen brachen die sechs gepanzerten Gestalten zusammen. Er wußte, daß es Clio mit den übrigen Nevianern aufnehmen konnte, und wandte sich den Verstärkungen zu, die jetzt von allen Seiten vordrangen. Immer wieder blitzte der tödliche Strahl auf, und wo er traf, blieb kein Nevianer am Leben. Aber nicht nur Nevianer fielen seinen Angriffen zum Opfer – auch Wände, Fußböden und Rampen verschwanden im Feuersturm der Energien. Nachdem er sich auf diese Weise etwas Luft verschafft hatte, wollte er Clio wieder zu Hilfe eilen – doch sie hatte ihre Gegner inzwischen im Alleingang beseitigt und war damit beschäftigt, Bradley über den zerschossenen Fußboden zum Raumschiff zu ziehen.
Costigan half ihr, den schweren Mann in die Luftschleuse zu befördern. »Hinein mit dir«, sagte er. »Jetzt geben wir Fersengeld!«
Aber das Verlassen der jetzt völlig zerstörten Halle war nicht ganz so einfach, wie es sich Costigan vorgestellt hatte. Kaum hatte er seine Luftschleusen geschlossen, als ein weiterer Teil des Gebäudes zusammenbrach und dem Boot den Rückzug abschnitt. Gleichzeitig verstärkten nevianische Luftboote und Unterwasserfahrzeuge ihre Angriffe auf das zerstörte Gebäude, um die Fremden in den Trümmern einzuschließen. Es gelang Costigan nur mit Mühe, sich einen Weg freizuschießen, und da die Nevianer inzwischen Zeit gehabt hatten, sich auf seinen Ausbruch vorzubereiten, stieß er auf einen konzentrierten Wall tödlicher Energien, als er aus den Trümmern auftauchte.
Doch er hatte für seine Flucht nicht umsonst dieses Raumboot gewählt, das nach den beiden interstellaren Raumschiffen das kampfstärkste nevianische Schiff überhaupt war. Und nicht umsonst hatte er während der langen Tage und Nächte seiner einsamen Gefangenschaft jedes Detail der Kontrollen studiert. Er hatte das Boot mit seinen Spionstrahlen verfolgt, hatte es bei seinen Testflügen beobachtet und war mit seinen Möglichkeiten bis ins letzte vertraut. Und es war wirklich ein erstaunliches Schiff! Die Atomgeneratoren seiner Schutzschirme hielten dem nevianischen Angriff mit Leichtigkeit stand, seine polyzyklischen Schirme bildeten einen wirksamen Schutz gegen Explosivgeschosse aller Art, und seine Waffen suchten ihresgleichen. Costigan setzte die volle Kampfkraft des Bootes ein; seine Angriffsstrahlen trafen auf die Nevianer, deren Verteidigungsschirme wild aufflammten und zusammenbrachen und die Schiffe den Energien schutzlos preisgaben.
Immer wieder rasten Nevianer auf das Raumboot zu und versuchten es zu rammen – vergeblich. Als letzten Ausweg errichtete eine Gruppe von Unterwasserschiffen von
Weitere Kostenlose Bücher