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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Antriebs verebbte, die Beschleunigung ließ nach. Phryges wußte, daß das Schiff seine Dauergeschwindigkeit von dreitausend Stundenkilometern erreicht hatte. Er verließ sein feuchtes Lager, entledigte sich seines Schutzanzuges und steckte ihn in den Tank. Das verschüttete Wasser wischte er sorgfältig mit einigen Tüchern auf, die ebenfalls in der Tankkammer verschwanden.
    Schließlich zog er ein Paar Handschuhe über und betätigte einen Hebel. Augenblicklich wurde der Beschleunigungstank samt Inhalt abgeworfen, um im Ozean zu versinken. Mit größter Sorgfalt untersuchte Phryges anschließend den Laderaum. Er fand nichts, was auf die Anwesenheit eines Menschen in diesem automatischen Schiff hindeuten konnte. Sollten sich doch die Norskies abmühen!
    Bisher war alles nach Plan verlaufen.
    Vorsichtig ertastete er sich seinen Weg in den hinteren Teil des Flugzeuges, wo neben einer kleinen Notluke ein mattschwarzer Ball befestigt war. Er löste die Verankerungen und rollte den Ball auf die noch abgeschlossene Luke. Die seltsame Kugel bestand aus zwei aufklappbaren Hälften, die durch eine Art Scharnier miteinander verbunden und mit einer schaumgummiartigen Einlage versehen waren. Es schien unmöglich, daß ein Mann von der Größe des Captains, zudem noch mit einem Fallschirm angetan, in eine so kleine Kugel passen sollte; dennoch entsprach die Füllung genau seinen Maßen.
    Es gab gute Gründe dafür, daß der Ball so klein sein mußte. Obwohl sich das Schiff auf einem Routineflug befand, stand es seit seinem Eintritt in die Norheim-Radarsphäre unter genauer Beobachtung. Die schwarze Kugel durfte also auf einem Radarschirm nicht auffallen. Unabhängig davon bestand wenig Gefahr, daß der Gegner mißtrauisch wurde, denn nach letzten Meldungen des Geheimdienstes hatten die Norheimer bisher noch keinen Weg gefunden, einen Mann während des Fluges aus einem Überschallflugzeug aussteigen zu lassen.
    Phryges wartete geduldig, bis der kleine Zeiger seiner Uhr ihm anzeigte, daß es soweit war. Dann rollte er sich in einer Hälfte der Kugel zusammen und schloß die andere Hälfte über sich. Die Luke sprang auf, und der Ball stürzte mit seiner lebenden Last ab.
    Während des minutenlangen Sturzes verkleinerte sich die Kugel zusehends; sie bestand aus einem revolutionierenden synthetischen Material, das sich infolge des starken Luftwiderstandes sehr schnell auflöste.

    Die äußere Hülle des Balles verschwand, schließlich auch der poröse Innenteil. Phryges, der sich noch immer in zehn Kilometer Höhe befand, befreite sich durch Fußtritte von den letzten Resten seines Kokons und drehte sich vorsichtig um, so daß er den Erdboden sehen konnte, der im ersten Licht der Dämmerung kaum zu erkennen war.
    Dort war die Schnellstraße, die parallel zu seiner Flugrichtung verlief! Er konnte sein Ziel nicht mehr verfehlen.
    Er kämpfte mit dem fast überwältigenden Drang, seine Reißleine schon jetzt zu ziehen. Doch es hieß abwarten, denn Fallschirme boten auf dem Radarschirm ein ausgezeichnetes Bild, und der Radargürtel der Norheimer reichte praktisch bis zum Boden.
    Schließlich zog er den Ring. Mit lautem Knall öffnete sich der Schirm, und ein unerträglicher Schmerz durchzuckte ihn, als sein Fall wenige Meter über dem Boden gebremst wurde.
    Das war knapp gewesen – beinahe zu knapp! Unverletzt, aber mit bleichem Gesicht und zitternden Knien faltete er seinen riesigen Fallschirm zusammen und verschnürte ihn mit den Riemen zu einem Paket. Dann brach er eine winzige Ampulle auf und ließ drei Tropfen einer wasserhellen Flüssigkeit auf den Stoff fallen, der sich sofort aufzulösen begann. Nach wenigen Minuten waren nur noch ein paar Stahlschnallen und Ringe übrig, die Phryges unter einem Busch begrub.
    Er hatte den Zeitplan bisher noch genau eingehalten. In etwa drei Minuten war das Signal fällig, das ihm sagen würde, wo er sich befand – es sei denn, den Norheimern war es gelungen, die ganze atlantische Agentenorganisation aufzulösen. Er drückte einen winzigen Knopf an einem Instrument, und über einen kleinen Anzeigeschirm zuckte eine grüne Linie, flammte rot auf und verschwand.
    »Verdammt!« keuchte er. Die Stärke des Signals ließ darauf schließen, daß er sich in unmittelbarer Nähe des Verstecks befand – wenn das keine ausgezeichnete Zieltechnik war! Der rote Blitz hatte ihn allerdings vor dem Näherkommen gewarnt. Kinnexa – hoffentlich war es Kinnexa! – würde ihn abholen.
    Wie denn? Mit einem

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