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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Zentrum seines Geistes zu einem unwiderstehlichen Energiegenerator. Er stellte sich seine arisische Essenz als Brennpunkt seines Ego vor, und seine Bewußtheit trieb diese Ego-Wesenheit durch die verschiedenen Abteile seines Gehirns, wobei die Bewegung immer mehr an Eigengewicht gewann. Hinauf und vorwärts trieb Worsel die Kraft – in seine Lens. Es gab ein Aufblitzen der Vitalität und des Zusammenhalts, als seine dynamische arisische Disziplin die Lens sättigte. Sehvermögen und Wahrnehmungssinn klarten auf. Er gewahrte Maschinen aller Größen und Formen, die langsam gegen ihn vorrückten, die Kabel und Drähte und Stäbe ausstreckten, die mit mechanischen Händen nach Beinen und Schenkeln griffen. Er hatte jedes Zeitgefühl verloren; Minuten, die in Wirklichkeit Stunden sein mochten, rasten vorbei wie Sekunden. Sein Körper war gelähmt, nicht aber Worsels Lens. Die Lens war sein letztes geistiges Refugium, die Inkarnation seiner Macht. Aus der Lens ergoß sich ein Strom von Gehirnwellen, deren Widerschein er auf der bösen Vision beobachten konnte, alle Schatten vertreibend, die Höllenaugen ins Nichts verbannend, das zuckende Abbild seiner Lens unter Kontrolle bringend.
    »Hier spricht Worsel«, gab er über die Lens ab. »Hier spricht Worsel!« Er projizierte diesen Gedanken durch eine ätherische Barriere, die sein Wirken dämpfte. Trotzdem aber kam er sofort zum Erfolg.
    »Hilfe! Worsel bittet um Hilfe! Kritische Lage!« Mit dieser Umschreibung versuchte er seinen möglichen Rettern wie auch sich selbst das Gefühl der Gefahr aus der augenblicklichen Situation klarzumachen. Der böse Einfluß, davon war er überzeugt, lauerte irgendwo in der Nähe, auch wenn er sich inzwischen über das geistige Chaos erhoben zu haben schien. Durch seine Lens fand er in einem Wirbel von Bildern Kontakt – die Maschinen schienen sich in Boskonier mit Raumäxten verwandelt zu haben – DeLameter-Strahler schossen tödliche Strahlen auf ihn ab – Piraten griffen an ...
    Boskonier? Piraten? Eine robotische Verschwörung, die Pok in ihre Gewalt bringen wollte?
    »Hier Lens-Träger Kallatra, Sir! Bosko-Gezücht! Zwei, drei Stunden, dann ist alles verloren!«
    Der Kontakt war so schnell wieder unterbrochen, wie er sich aufgebaut hatte. Die rätselhafte Botschaft war jedoch klar und präzise durchgekommen.
    Worsels erregter Verstand klammerte sich an die entmutigenden Worte: »... dann ist alles verloren!« Bei Klonos goldenen Kiemen, Hilfe war ihm nicht versprochen worden! Die Lage war schlimm. Es sah so aus, als wäre er, Worsel, am Ende – als solle er von einer amoklaufenden Schar belebter Ablageapparate und Abfallverwerter ausgeschaltet werden!

3
     
     
    Für das Raumschiff, das mit konventionellem Antrieb von Velantia III nach Pok unterwegs war, schien der Planetoid des Wissens reglos im samtschwarzen Universum zu hängen, umrahmt von Millionen märchenhafter Lichter. Das Schiff war nur hundert Meter lang, gedrungen wie alle Kurzstrecken-Einheiten, übersät mit allerlei Ausbuchtungen, Kegeln und anderen unregelmäßigen Anbauten. Die silbrige Außenhülle, an Heck und Bug vom Feuer der Bremsraketen angeschwärzt, zeigte zu achtzig Prozent eine schwarze, weiße und rote Bemalung. Zahlreiche breite und schwarzweiß-karierte Streifen zogen sich um das Schiff. Rote Buchstaben und Nummern in großen, eckigen Formen führten an drei symmetrisch verteilten Streifen am Schiff entlang. Die Identifizierung lautete GP-VIII-POK-9, gefolgt von drei GP-Klassifizierungssymbolen in leuchtendem Orange. Nur zwei der drei Kanonenstationen waren sichtbar; sie ragten aus dem ›O‹ in dem Wort ›POK‹. Langsam, klein und leicht bewaffnet: der Nahbereich-Frachter Hipparchus.
    Der Pilotenraum des Schiffes lag im sanften Schein blaugrüner Anzeigen – und von hier wirkte das Weltall wie erstarrt. Die Hipparchus schien in der Mitte der Unendlichkeit reglos zu verharren. Es war kein Donner zu hören, sondern nur hier und dort das Klicken eines kleinen Schalters. Das behäbige Versorgungsschiff vermittelte keinen Eindruck von seiner viele hundert Kilometer in der Sekunde betragenden Geschwindigkeit, auch nicht durch das leiseste Vibrieren der brodelnden Antriebsröhren neunzig Meter unter dem Deck des Pilotenhauses.
    »Überprüfung«, sagte der Monitor.
    »QX!« antwortete Lalla Kallatra, der allein wachhabende Offizier. »Zielobjekt in Quadrat 4 sichtbar.« Und dort lag er, gerade voraus, ein silbriger Punkt, der noch nicht ganz zur

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