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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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und gab nur wenige Energiebälle ab.
    Der junge Lens-Träger registrierte die Energieabgabe des Angriffsstrahls der Hipparchus, berechnete die Durchdringungszeit, las den verminderten Strahlwert bei Berührung des Mittelschirms, maß die Energie-Abgabe und bekam dabei die Stärke des Mittelschirms heraus. Sofort gab er den Wert an den Kapitän weiter. »Schrecklich!« verkündete Tongs stets gegenwärtiger Geist. »Vveryl, sitzen Sie an der Kanone? Gut. Ich setze den DeLameter ein. Kapitän? Geben Sie noch einen Stoß raus. Vveryl, Sie drücken auf den Feuerknopf, selbst wenn's eine Überladung gibt! Ich habe ein paar Leitungen gelegt, die zusätzlichen Saft geben. Jetzt, Kapitän, jetzt! Lassen Sie mich rein!«
    Immer wieder schaute Kallatra auf den Monitor, um die aufregenden Entwicklungen im Auge zu behalten. Wieder stach der Nadelstrahl hervor. Direkt durch den Außenschirm. Sich verstärkend, immer dichter werdend durch den Mittelschirm, dessen bunte Energiekugeln viele tausend Meilen weit ins Weltall sprühten. Wieder eine Durchstoßung. Jetzt gegen den Innenschirm. Und wieder ein totales Abblocken. Aber halt! Die blauweiße Nadel war nicht mehr spitz; sie verdickte sich spürbar, und das Blauweiß erfunkelte von roten und grünen und orangeroten und gelbgrünen und purpur-blauen Funkenelementen. Immer schneller pulsierend, grelle Farbstreifen abgebend. Kallatra konzentrierte sich auf den Punkt des Einwirkens. Unglaublich! Woher holte Tong die Energie! Der Innenschirm brach! Die erbarmungslose kaleidoskopartige Nadel war nun mehr wie eine Ramme und bohrte sich mit einer Kaskade winziger runder Funken in die Außenhülle des Gegners. Wahre Hexerei schien hier am Werk zu sein, mit deren Hilfe Tong im Begriff stand, dem Angreifer ein Loch in den Pelz zu brennen!
    »Auuuk!« tönte ein Laut durch das Gehirn des jungen Lens-Trägers. Was war das? Wer war das? »Auuk!« Es war Tong! »Auuk! Mir ist übel!« Kallatra spürte in Tong ein heftiges Aufbäumen gegen den Wunsch, das Bewußtsein zu verlieren. Er ahnte, daß der Velantier verzweifelt kämpfte, bei Bewußtsein zu bleiben, weil nur er die Energien kontrollieren konnte, die er freigab. Ohne ihn würde sein Angriff nach hinten losgehen, das Patrouillenschiff würde zweifellos explodieren! Und ein Teil von Tong wollte, daß das geschah! »Ich bin verrückt! Aufhören zu feuern! Ich unterbreche die Energie!« Tongs Gedanken glitten aus den Gehirnen der beiden anderen Lens-Träger; er verlor die Konzentration und sank bewußtlos zu Boden. Einen Augenblick lang spürten sie zusammen mit ihm eine überwältigende Übelkeit, ein unangenehmes Umkippen der Eingeweide, und litten mit ihm, während er würgte und sein Körper sich zuckend bewegte. Und wie eine dunkle Spiegelung aus der Neunten Flammenden Hölle sahen sie das verzerrte Gesicht eines widerlich boshaften Tong – und zwischen seinen teuflischen Augen wand sich eine kranke Lens!
    Was war das für ein letzter Gedanke Tongs? Die beiden jungen Lens-Träger verglichen hastig ihre Erinnerungen und waren sich einig. Beide hatten die Warnung richtig verstanden: Ruft nicht Worsel auf Pok! Er ist es, der uns vernichten will!
    Einen unendlichen Augenblick lang waren sie demoralisiert in ihrer Verwirrung.
    Der Ruf des Kapitäns ließ ihre Aufmerksamkeit in die Realität zurückkehren – in eine Situation, die sich abrupt verschlechtert hatte. »Alles bereit zur Abwehr von Entermannschaften!«
    Der Kundschafter-Kreuzer war ruckhaft nähergekommen; Abstoßzonen preßten sich zwischen den beiden Schiffshüllen zusammen. Ein knirschender Ruck ging durch das Frachtschiff. Der Kapitän schaltete die Abwehrschirme aus – der Feind würde seine Beute nicht in Stücke sprengen und sich damit selbst gefährden – und gab die Kraft in die Pressorstrahlen. Der Pilot, der nun wieder etwas zu tun hatte, bewegte ruckhaft die Kontrollen vor und zurück, vermochte das Schiff aber nicht loszureißen, obwohl es ins Schwanken geriet und in den Verstrebungen vibrierend ächzte. Vor den Sichtluken lagen die Metallverkleidungen, und der flache Bildschirm zwischen den beiden schwitzenden Offizieren zeigte auf ganzer Fläche schimmernde, brodelnde Strahlen. Die Temperatur im Zimmer war heiß und stickig. Das Metall der Wände, der Fußboden, die Geräte – alles wurde unerträglich heiß.
    »Bei Klonos Klauen!« rief der Kapitän und fügte eine lange Kette von Weltallflüchen an. »Die Kerle brennen ein Loch in unsere Hülle! Männer!

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