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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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versuchte seine Mitte entlang der Stangenachse in die Blase zu pressen. Fünf dicke, graue Finger klammerten sich wie eine Riesenhand um das durchsichtige Ende. 24v6 hatte den Eindruck, einen riesigen Seestern vor sich zu sehen, dessen fünf dreieckige Ausläufer von einer zentralen Erhebung ausgingen. Im Zentrum der Unterseite befand sich ein rundes Loch, gesäumt von Spitzen, die sich in das Röhrenende verbissen hatten – der mächtige Griff der fünf Arme und die Saugkraft des Mundes ließen das Ende der Blase zu einer Art Brustwarze werden, die das unheimliche Gebilde abzubeißen versuchte. Der Körper wand sich zuckend und ließ durch den kalten blauen Dunst zuweilen den Eindruck einer verknubbelten schwarzen Oberseite entstehen. Das Maul nahm saugende Formen an; das Innere erhellte und verdunkelte sich im Rhythmus der Bewegungen. 24v6 begriff intuitiv, daß der Angreifer Energie aufsaugte. Er beschleunigte seine Rückkehr in das Schiff, so daß der Sternenumriß, der von einer Spitze zur anderen drei Meter maß, schließlich den ganzen Eingang bedeckte, den verzerrten Mund auf die Öffnung gerichtet. 24v6 langte über Vveryls liegenden Körper, um die Lens von dem Metallarm zu ziehen, dessen anderes Ende nun zwischen mehreren ausfahrbaren Zähnen klemmte. Als spüre es seine kostbare Beute, zerrte das Ding am Metall und fischte mit zahlreichen Zungen die Lens in seinen Schlund. Blaue Lichtfunken blitzten in der schwarzen Öffnung auf. 24v6 rechnete damit, daß das Ding sofort getötet wurde, aber das blaue Flackern endete, und nichts geschah. Sofort drückte 24v6 das Wesen mit einem Traktorfeld an der Außenhülle fest.
    An dieser Stelle endete 24v6' visuelle Erinnerung. Worsel oder Kallatra brauchten nichts hinzuzufügen; die Situation führte zur unvermeidlichen Reaktion. Die Schlußfolgerungen, die aus dieser neuen Lebensform gezogen werden mußten, die sich jedem Einfluß der Lens widersetzte, waren besorgniserregend – die Kreatur mußte den zuständigen GP-Stellen übergeben und gründlich untersucht werden, sobald man die Lens zurückgeholt hatte.
    »Ich muß handeln«, erklärte 24v6 geduldig. »Ich kann nicht auf die Dauntless warten – Vveryl steht am Abgrund des Todes.« Die beiden Lens-Träger an Bord der Flamme spürten, wie sich die physische Erschöpfung des Paramenschen verflüchtigte, als das Luk zuging und der Sauerstoff in den Kontrollraum strömte.
    »Jetzt komme ich also! Wünschen Sie mir Glück!«

11
     
     
    Bei aller Macht, über die ein Lens-Träger gebietet – von seinen ureigenen Fähigkeiten, die durch die Lens von Arisia verstärkt werden, bis hin zu den kollektiven Kräften und den größten technischen Einrichtungen, die das Elite-Korps der Galaktischen Patrouille entwickelt hat –, gibt es doch Augenblicke, da solche unglaublichen Fähigkeiten versagen. Die spontane Bereitschaft des Paramenschen, Vveryl zu retten, war keine tollkühne Entscheidung. Wie die meisten gereiften und erfahrenen Lens-Träger, übertrat 24v6 die Grenzen seiner Fähigkeiten nur selten; sein Denken war stets auf das eine Ziel ausgerichtet, das niemals vergessen wurde: den Erfolg. Ein Lens-Träger warf sein Leben nicht leichtfertig fort, denn er wußte, sein Leben war zu wichtig, um vertan zu werden. Jeder Lens-Träger stellte eine nicht zu bewertende Investition durch alle anderen dar, die ihn in diese Position erhoben hatten, aus den Jahren vor der Lens bis zu den Jahren nach der Lens, von seinen Vorfahren, durch die Patrouille, bis hin nach Arisia, wo das Leben eines Lens-Trägers als eines der kostbarsten Güter überhaupt angesehen wurde. Doch war die Tatsache unausweichlich – Lens-Träger konnten sterben. Und Lens-Träger starben nicht nur einzeln oder zu Dutzenden, sondern sie starben – einer hier, einige dort – zu Tausenden. Zu keiner Zeit machten sich die Angehörigen dieser besonderen Bruderschaft der Zivilisation Gedanken über ihren Tod; sie sahen sich nicht mehr in Gefahr als jeder einfache Angehörige der Galaktischen Patrouille; aber sie empfanden den Verlust jedes ihrer Kollegen viel stärker, als es in einer solchen Gruppe mutiger, abenteuerlustiger Menschen und Nicht-Menschen je für möglich gehalten worden war. Tausende von Männern und Frauen waren also in Ausübung ihres Dienstes gefallen, und Zehntausende würden ihnen folgen. Hunderttausend Namen würden in den Ehrenlisten erscheinen – ohne daß ein Ende abzusehen wäre. Bis auf vier wußte das niemand besser als die

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