Lensmen 08 - Drachen-Lensmen
Manöver auf keinen Fall verhindern können, Worsel«, sagte Kinnison. »Genieße den Kampf. Wir haben diesen Kampf gut überstanden – ein paar oberflächliche Versengungen an einer Handvoll Schiffe! Möchtest du dich als Admiral bewerben?«
»Was!« Worsel entspannte sich. Seine sarkastischen Worte machten ihm mehr Spaß als der ganze Sieg: »Das nennst du eine Belohnung – mich in einen schreibtischbesessenen Knopfdrücker wie dich zu verwandeln? Nein danke!«
»QX, du unverantwortlicher Abenteurer!« gab Kinnison zurück, der noch immer das Hochgefühl des Erfolges genoß. »Ich verstehe, was du sagen willst. Du hast andere Arbeit. Du saust hinter Kallatra und Deuce her.«
»Damit hast du recht, mein Freund. Kallatra schickt die perfekte Spur aus. Es hat Spaß gemacht, aber sobald du mir den Weg freigibst, fliege ich los.«
»QX, Worsel. Die Dauntless und die Flotte werden hier Ordnung schaffen – in zwanzig Minuten vernichten sie die restlichen Schiffe. Allerdings kann sich das bis zu zwei Tagen hinziehen, wenn viele Gefangene anfallen. Anschließend wollen wir uns Zebub ansehen. Gute Jagd. Raum-ho!« Abrupt verschwand Flamme aus Kinnisons Tank, schneller als ein Lens-Gedanke startend. Es blieb nur die schwache Spur des subätherischen Monitors, der den Velantier im Auge behalten sollte.
Kallatras absichtlich zurückgelassene Fährte war beinahe unaufspürbar, sogar für Worsel, der sich darauf konzentrieren konnte. Kallatra ging kein Risiko ein, seine Lauerstellung zu verraten, denn er stand sehr dicht hinter dem feindlichen Schiff. Reines Glück, daß er schon so sehr aufgeschlossen hatte, als das schwere Schlachtschiff in voller träger Beschleunigung aus dem System raste, sonst hätte Kallatra womöglich ganz den Anschluß verloren. Wenn er auch nicht die Energie besaß, um mit dem Schlachtschiff Schritt zu halten, so verfügte er doch über eine besondere Manövrierbarkeit im trägen Zustand und konnte mit seinen Traktorstrahlen geschickt umgehen. Als das verfolgte Schiff, 24v6' Schnellboot fest im Griff, in den freien Flug überging, paßte sich das Rettungsboot Flamme unter Kallatras synchroner Reaktion der Energiephase an. Im Augenblick der Beschleunigung hakte sich Kallatra mit einer unzerstörbaren Traktorkrampe am größeren Schiff fest und wurde zum integrierten Teil der Masse und Bewegung des anderen.
Nachdem er während des Fluges mehrere Stunden lang vorsichtig herumgetastet hatte, stieß Kallatras Bewußtsein plötzlich auf das von 24v6, was den Paramenschen doch sehr überraschte. 24v6 spürte, daß er lange Zeit bewußtlos gewesen war, und seine versuchsweise geistige Erkundung hatte ein Fehlen freundschaftlicher Gedanken vorausgesetzt, zumal das Vakuum einer inzwischen zurückgelegten Strecke von Millionen von Kilometern augenblicklich offenkundig wurde. Die beiden Lens-Träger beschäftigten sich sofort mit der Situation.
Als Eindringling im feindlichen Kriegsschiff festgesetzt, war 24v6 nahe den Frachtluken festgehalten worden. Erst nach der Flucht des Schiffes war das Schnellboot in eine Luftschleuse gezogen worden, aber selbst dann waren die großen Tore vorsichtshalber offengeblieben, außerdem hatte sich ein festes Kraftfeld um das Schnellboot gelegt, um die Folgen einer etwaigen Explosion weitgehend aufzufangen.
24v6 fand auf keiner möglichen Frequenz Gedankenimpulse – bis er auf Kallatras forschende Gedanken stieß, doch er hatte das Schiff auch mit Hilfe seiner Lens erforschen können. Eine Besatzung gab es nicht, denn das Schiff wurde durch ein Computergehirn gesteuert, das praktisch den Kontrollraum füllte; alle Systeme waren in diese Anlage integriert, alle Entscheidungen entstammten ihr. Hunderte von Kriegerrobotern unterschiedlicher Größe wanderten im Schiff herum und schwenkten Arme und Röhren; sie hatten nichts zu tun, verspürten aber den sinnlosen Drang, sich zu bewegen. Die ganze Szene hatte etwas Unheimliches, als wäre die Zeit grenzenlos oder als gäbe es sie nicht. 24v6' Schiff wurde unerklärlich lange ignoriert, beinahe als habe man es vergessen, bis der Paramensch Hinweise darüber empfing, daß das große Gehirn neue Initiativen einleitete. 24v6 spürte, wie Spionstrahlen ihn durchdrangen; er schirmte die Lens in seinem Kopf ab und tarnte die organischen Teile seines Körpers als Tanks für Treibstoff und Schmiermaterialien.
Ein halbes Dutzend Roboter, die insbesondere deswegen einen unheimlichen Eindruck machten, weil sie sich zielstrebig und
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