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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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möglicherweise von einem Mini-Bergenholm angetrieben wurde.
    Inzwischen sah er sich einem schweren, gefährlichen Beschuß gegenüber. Die Strahlen, die durch den Schutzschild rasten, ließen das Feld schimmern. Hohe Ladungen. Aber die Attacke galt nicht ihm! Man zielte zehn Grad nach Steuerbord. Eine schlechte Zielausrichtung – unmöglich! Hier mußte etwas anderes im Gange sein!
    Verwirrt stellte Cloudd seinen Sichtschirm auf volle Vergrößerung entlang der Schußbahn ein und suchte nach einem Ziel, auf das die Gegenseite schoß. Und fand es.
    »Bei allen purpurnen Feuern!« rief Cloudd vor sich hin. »Wenn das kein Volltreffer ist!«
    Haltlos kreiselnd, als seien die Gyrostabilisatoren ausgefallen, bewegte sich dort eine Datadrohne vom Typ-50! Spinnenhaft, komplex, rätselhaft! Visuell vermochte er das Gerät nicht zu erkennen, doch wurde es von seiner Elektronik identifiziert und in drei verschiedenen Vergrößerungen dargestellt. Es war die erste Drohne dieses Typs, die er zu Gesicht bekam, und die Bildaufzeichnungen, die seine Geräte hier und jetzt machten, waren bestimmt besser als das Material, das die Patrouille bisher zur Verfügung gehabt hatte.
    Cloudd schaltete den Sender ein und drehte das Funkgerät hoch. Verstohlenheit war nicht mehr angebracht: Das Komm-Schiff mußte möglichst viel von den Ereignissen aufzeichnen.
    Das Komm-Schiff bekam ohnehin automatisch alles mit, praktisch simultan; dennoch spürte er das Bedürfnis zu reden. »Ich habe das Nest gefunden! Ein Schiff des Gezüchts! Ein Typ-50 in der Nähe. Nehmt den Schirm herunter und greift an. Ich will versuchen, die Leute in Atem zu halten.« Die Bombe konnte er später noch anbringen, als letzte Notmaßnahme, wenn es nicht anders ging.
    Er aktivierte ein visuelles Signal zusätzlich zu seiner Funkübermittlung, damit er auch bestimmt gesehen wurde und nicht versehentlich in das Feuer der eigenen Seite geriet. Er muß das Risiko eingehen, daß das Gezücht-Schiff sein Signal in dem Durcheinander nicht bemerken und dazu verwenden würde, einen Vernichtungsstrahl auf ihn zu richten.
    So gründlich er auch die Umgebung der kreiselnden 50er-Drohne absuchte, er fand nichts, was die Kapsel bedrohte. Der mächtige Beschuß des Feindes galt eindeutig nicht ihr, sondern fuhr um die Drohne herum, wie um sie zu schützen. Aber wovor?
    Plötzlich spürte Cloudd, wie sein Raumgleiter einen Satz machte. Seine Instrumente bestätigten ihm, daß er sich in der Gewalt eines Traktorstrahls befand, der ihn und die Drohne sehr schnell auf den Piraten zuschleppte. Wäre er an Stelle des Piratenkapitäns gewesen, hätte er sich selbst und die Drohne mit mehreren Traktoren gesichert und beide in einen anderen leeren Raumsektor befördert, um das Patrouillenschiff dadurch zu zwingen, das Katz-und-Maus-Spiel mitzumachen. Längst mußte man die Gegenwart und Kampfkraft der Patrouille abgeschätzt haben, und obwohl die Boskonier die Feuerkraft hatten, sich gegen einen mehr oder weniger gleichstarken Gegner zu behaupten, würden sie sich nicht auf einen solchen Kampf einlassen. Sie kämpften prinzipiell um Beute, nicht wegen grundlegender Rivalitäten.
    Da das taktische Eingreifen des Patrouillenschiffes in den nächsten Sekunden erfolgen mußte, übernahm Cloudd die Initiative. Wenn er nur ein bißchen Glück hatte, konnte er den Feind und seinen Satelliten so lange aufhalten, bis sie gefangen waren.
    Cloudd jagte die Energie hoch und raste geradewegs den Traktorstrahl entlang. Auf halbem Weg zum Schiff schickte er selbst einen Traktorhaken dagegen los, bog zur Seite ab und zog damit die Traktorstrahlen des Piraten in gefährliche Nähe der Vernichtungsstrahlen, die auf die Umgebung der Drohne gerichtet waren. Der Pirat schaltete den Traktorstrahl ab, besorgt, daß die beiden unverträglichen Kräfte sich begegnen und unvorstellbare Wirkungen entfalten könnten. Nun raste Cloudd dicht an die große Drohne heran, stellte sich zwischen sie und das Mutterschiff und paßte seine Bewegungen weitgehend dem wilden Hin und Her der Drohne an. Wollte man nun noch auf ihn schießen, mußte man äußerst sorgfältig visieren, da er nur ein winziges Ziel bot – es sei denn, man nahm keine Rücksicht mehr auf die eigene Drohne und bestrich ihn mit einem breiten Strahl. Nun los, Patrouille! Beeil dich!
    Der boskonische Kapitän wußte, was er wollte. Die Geschützmannschaften erweiterten den Strahl und hätten Cloudd und seine Spirit damit beinahe erwischt. Ein Ende der Drohne

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