Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
bewegte als die Maschine. Die Drohne versuchte ein Ausweichmanöver – so schnell, daß er es nicht sehen oder auf seinen Instrumenten verfolgen konnte, doch spürte er die Aktion aufgrund früherer Erfahrungen. Der Zylinder bewegte sich jetzt beinahe im rechten Winkel zu seinem Kurs. Der Traktorstrahl aber hatte sein Ziel gefunden. Cloudd liebte den Vergleich mit dem amerikanischen Westen der Urzeit: Er hatte seinen wilden Stier am Lasso. In Wahrheit aber glich der Vorgang eher dem Versuch, mit einer elastischen Angelleine einen Fisch zu fangen. Die Drohne bewegte sich hierhin und dorthin und dehnte den Traktorstrahl, doch nach kurzem Aufbäumen verlor sie stets wieder an Vorsprung.
    Dann versuchte die Drohne den Trick eines verzweifelten Fisches. Sie schoß wie ein Pfeil direkt auf die Spirit zu. Wenn sich auf diese Weise der Strahl nicht brechen ließ, so war die Drohne durchaus bereit, mit der Spirit zu kollidieren und beide bei Hochgeschwindigkeit zu zersprengen. Nun war er an der Reihe, um sein Leben zu kämpfen, indem er Haken schlug und sich wand – durch manuelle Steuerung, die all sein Können erforderte, unterstützt durch einen taktisch vorbereiteten, gründlich programmierten Computer. Das gefährliche Spiel gefiel ihm. Heutzutage waren dies die Augenblicke, da er sich am lebendigsten fühlte, Augenblicke, da er dem Tode nahe war. Innerhalb des letzten Monats hatten zwei Helfer das tödliche Spiel verloren. Sie waren in einer Molekülwolke vergangen. Nun verfügte er über keine Freiwilligen mehr und konnte den Spaß ganz allein genießen.
    Wieder bediente er furios seine Kontrollknöpfe und kam dem Computer erneut um eine Millisekunde zuvor – schon hatte Cloudd die Drohne mit einem elektromagnetischen Feld umhüllt und seine Eigenenergie unterbunden. Die geheimnisvolle Kraft, die das Gebilde antrieb, hörte einfach auf zu existieren und hinterließ keine Nebenwirkungen. Kein Instrument schlug aus, weder vorher noch hinterher. Daß es sich um eine Kraft von außen handelte, die in die Drohne hineingestrahlt oder vielleicht auch von ihr angesaugt wurde, ließ sich ohne weiteres an der Art und Weise ableiten, wie sie unterbunden und gebändigt wurde.
    Cloudd machte den anderthalb Meter langen mattschwarzen Zylinder an seiner Maschine fest und hielt dann Ausschau. Das Komm-Schiff war natürlich nicht zu sehen, ebensowenig wurde es von seinen Instrumenten angezeigt. Wie weit der schnelle, aber heftige Konflikt ihn ins All hinausgetragen hatte, ließ sich nicht berechnen. Wahrscheinlich hätte er diese Information seinem Computer entnehmen können, und weil seine Freunde wußten, daß er hier draußen irgendwo war, praktisch ziellos treibend, würden sie aktiv nach ihm suchen. Allerdings nicht wie damals, als er beschwingt drauflosgeflogen war, ohne überwacht zu werden: Damals hatte er kaum noch Sauerstoff gehabt, als man ihn endlich fand. Hier und heute verfügte er über ein starkes Funkgerät für den Notfall, das er sich aber für den alleräußersten Gefahrenmoment vorbehalten wollte, stellte es doch zugleich für boskonische Kräfte eine Einladung dar, sich auf die Suche nach ihm zu machen und ihn womöglich als erste zu erreichen. Hoffentlich würde er nie darauf angewiesen sein; der Gebrauch dieses Funkgeräts konnte seinen unrühmlichen Tod auslösen – oder Schlimmeres. Selbst mit dem Funkgerät war er nicht mehr so töricht wie früher. Heutzutage blieb man ihm stets auf der Spur, besonders wenn er nur so ziellos herumdüste.
    Sieben oder acht Minuten lang wartete er geduldig, dann hielt er die Spannung nicht mehr aus. Er legte einen Traktorstrahl auf die hinter ihm schwebende Drohne, versah sie mit einem Mehrfach-Frequenz-Markiersignal und ließ das Gebilde im All zurück, um einen weiten, achtzigtausend Kilometer durchmessenden Suchbogen zu fliegen.
    Ganz überraschend – die Chancen standen eins zu einer Million dagegen – machten seine Instrumente eine neue Ortung. Ein weiterer 2X-Typ. Die Anzeige wies auf einen 2X4 hin, vielleicht der fehlende Teil, der mit dem gefangenen 2X2 zusammengehen sollte.
    Diesmal hatte Cloudd keine Sicherheitsleine zum Komm-Schiff; hier lag es an ihm allein, den Gegner zu fangen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen nach der Entdeckung traf er seine Entscheidung und betätigte wieder seinen Beschleuniger, allerdings ohne zu kreisen, und hielt geradewegs auf sein Ziel zu. Im gleichen Moment beendete er die selbstauferlegte Funkstille, indem er eine vorgefertigte

Weitere Kostenlose Bücher