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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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höchster Ebene zu verhören.
    Vor dem Klovischen Lens-Träger stand eine skeletthaft hagere Gestalt in makelloser Patrouillen-Galauniform. Auch sie trug ein schwarzes Band am Arm, dazu an der schmalen Schulter die Schnur, die das Wesen als Stabsangehörigen Tregonsees auswies. Es war P'Keen, der ordovikische Lens-Träger mit dem einzigartigen Einschlag aristokratischen manarkanischen Blutes. Seine Gene hatten ihm erstaunlich weiße Augen geschenkt – allerdings war er kein Albino –, die im ständigen Weiten und Verengen der Pupillen vor dem weißen Hintergrund etwas Hypnotisches, Durchdringendes gewannen. Das Hagere seiner Gestalt wurde noch durch die Vertikale seiner Augen, seines Mundes und seiner Nüstern und Ohren unterstrichen. Obwohl er einen seltsamen Anblick bot, war er nicht unattraktiv. Im Gegensatz zur gewaltigen Masse des Klovianers Garner wirkte der Ordoviker P'Keen wie eine lächerlich dünne, zerbrechliche Porzellankarikatur eines kränkelnden Menschen. In Wahrheit verbargen sich hinter der scheinbaren Zerbrechlichkeit eine große Beweglichkeit und angespannte körperliche Kraft, die Garners kaum nachstanden – im Rahmen der vorgegebenen Masse und Gewichte.
    »Sir«, sagte P'Keen leise zu Garner. »Kommandant Lzbert möchte wissen, ob es bei den Pressemeldungen, die wir über die Todesfälle vorbereitet haben, irgendwelche Änderungen gegeben hat.« Als natürlicher, hochbegabter Telepath sprach P'Keen nur dann laut, wenn es nicht anders ging. »Ein Journalist wartet bereits draußen.«
    Die beiden Männer kannten die Tarngeschichte natürlich, hatten sie sie doch mit Tregonsees Hilfe selbst vorbereitet. Die Särge enthielten angeblich die drei Patrouillenangehörigen, davon ein Lens-Träger, die auf dem Friedensplatz von einer boskonischen Bombe getötet worden waren. Die drei sollten nach Hause überführt werden.
    »QX an den Kommandanten, P'Keen«, erwiderte Garner. »Wo Sie nun schon hier sind, überwachen Sie die Verladung von Tregonsees Atmokapsel. Die Dronvire ist startbereit.«
    Der Ordoviker spürte deutlich, daß Garner wegen der Kapsel, die er nicht selbst inspizieren konnte, sehr nervös war. Und das aus gutem Grund! In einem der Särge lag Meppy, während Tregonsee in der Kapsel aus dem Palast geschmuggelt wurde. Dabei war er praktisch hilflos in dem Metallgebilde eingeschlossen, was seinen Helfern die volle Verantwortung für seine Sicherheit aufbürdete.
    P'Keen, der angesichts der Särge sichtlich gehemmt war, salutierte förmlich und marschierte mit steifen Schritten hinaus.
    Als er wenige Minuten später in den Verschlag blickte, in dem sich Tregonsees Atmokapsel befinden sollte, fand er nichts.
    Nichts! Der Verschlag war leer!
    P'Keen fand diese Feststellung unglaublich, unmöglich! Mit zunehmender Sorge durchsuchte er den Lagerraum und die benachbarten Lager, schließlich den gesamten Decksbereich. Dabei schaltete er immer mehr Besatzungsmitglieder in die Suche ein, bis schließlich zwei Dutzend oder mehr daran beteiligt waren.
    Garner empfing die Ausstrahlungen des Entsetzens und ließ sich die Einzelheiten übermitteln. Hier lag kein Unfall vor, kein Versehen. Tregonsee war entführt worden! Vielleicht war er diesmal wirklich tot!
    So beklemmend die Situation auch war, Garner konnte den Plan nicht aufgeben und seinen Posten verlassen. Zu viele Spionstrahlen, Gedankenüberwacher und sonstige Beobachter würden die Szene interessiert verfolgen.
    Als der von Garner herbeizitierte P'Keen schließlich kam, wurde das Zimmer in einen lückenlosen Spionstrahl- und Gedankenabwehrschirm gehüllt, damit die Beteiligten frei ihre Gedanken austauschen konnten. Garner gab Befehl, die Türen zu schließen, vor denen Ehrenwachen Posten beziehen sollten, um niemanden hereinzulassen. Dann erst drang er energisch in P'Keens Verstand ein, um alle nötigen Informationen zu erlangen.
    Die Intensität ihrer Sorge und Konzentration führte dazu, daß die Männer die eigentlichen Vorgänge zunächst nicht mitbekamen.
    Der ranghöchste Offizier der Ehrenwache, der das Zimmer als letzter verließ, hatte die letzte Tür geschlossen – von innen. Nun war er allein mit den beiden Lens-Trägern, fuhr herum und ging auf sie zu.
    Erstaunt blickten sie zu ihm auf.
    Er hatte seinen DeLameter-Strahler gezogen und zielte mit ruhiger Hand auf sie!
    »Meine Herren«, sagte der Offizier, »Sie werden jetzt den Sarg des Rigellianers öffnen.«
    Als er ohne Antwort blieb, schwenkte er drohend seine Waffe. »Wenn

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