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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Bindung.«
    Tregonsee ließ Cloudd mit seiner rigellianischen Wahrnehmung über die öde Landschaft blicken. In der Ferne erhoben sich Gebilde wie Kornähren, hier und dort bündelweise zusammenstehend »Ja«, sagte Tregonsee, »das sind Qu'orr.«
    »Andersartig? Und ob die andersartig sind!« rief Cloudd. »Die Tanser sind Muskelmänner aus Fleisch und Blut und praktisch ohne Verstand. Die Qu'orr dagegen, nun ja ...«
    »Aber zwischen beiden besteht eine Anziehung. Und das verheißt nichts Gutes.«
    »Aber die Tanser, wie sind sie den jemals mit den Qu'orr in Berührung gekommen? Die Rassen leben doch isoliert!«
    »Die Tanser kamen versehentlich auf den Mond der Qu'orr. Schuld waren womöglich die alten Kalonier, die diesen Teil des Raums nach Rekruten für ihre verbrecherische boskonische Armee abgesucht hatten. Sie fanden auf Tanse eine Bevölkerung wilder Geschöpfe vor, die sich bestens als Sklaven eigneten. Den Ersten Mond Tanses dagegen vermochten die Kalonier nicht zu erforschen, denn von diesem Himmelskörper ging zuviel gehirntötende Energie aus. Worum es sich bei der Strahlung handelte, vermochten sie nicht zu ergründen, und gaben sich deshalb damit zufrieden, auf dem Zweiten Mond Tanses einen Sklaven-Raumhafen zu errichten, der zur Drehscheibe ihres lukrativen Sklavenhandels wurde.
    Es kam, wie es kommen mußte: einmal stürzte ein Sklavenschiff auf dem Ersten Mond Tanses ab. Eine Rettung war unmöglich. Die kalonischen Sklavenherren starben dort nach kurzer Zeit, die etwa zwei Dutzend Tanser jedoch, riesig und dumm, überlebten. Sie brachen sich Stücke der hier reichlich wachsenden Buschpflanzen ab, die einzig verfügbare Nahrung auf dem ganzen Mond, und fanden sie genießbar. Mit dem Essen kam allerdings ein inneres Bombardement schmerzhafter, erschreckender Wachträume. Trotz des Entsetzens darüber zwang der Hunger zum Weitermachen: Tanser verzehrten Qu'orr.«
    »Wie schrecklich!«
    »Nicht schrecklicher als bei euch Menschen, die ihr ferne Verwandte eßt. Wie dem auch immer sei, die Qu'orr waren intelligente Wesen und brachten die Tanser nach kurzer Zeit dazu, nur die regenerierbaren Blatteile ihrer Körper zu verzehren, eine parasitäre Situation, die für beide erträglich war. Verzehrten die Tanser statthafte Pflanzenteile, hatten sie angenehme Träume; aßen sie dagegen von den verbotenen Früchten, kam es zu unerträglichen Alpträumen. Zum Pech für die Qu'orr mußte eines Tages ein kalonisches Raumschiff notlanden. Der größte Teil der Besatzung drehte durch und starb unter schrecklichen Umständen – doch nach einer Notreparatur vermochte das Schiff zu fliehen – wobei etliche Tanser an Bord gefunden wurden. Von ihnen erfuhren die Kalonier nach kurzer Zeit soviel über die Qu'orr und die konträre Symbiose, daß sie eine neue Art der Sklaverei ausprobieren wollten – eine Sklaverei des Verstandes anstelle des Körpers. Die Kalonier wollten jene interessanten Sinneserfahrungen für sich einfangen. Offenbar war kein wirrer Thionittraum so angenehm wie die genaue, zielgerichtete Kraft der Qu'orr. Man brauchte sich nur die Grundlage des Traums vorzustellen und die Qu'orr zu foltern – und schon würden die Qu'orr sich mit detaillierten Wonnevorstellungen freikaufen.«
    »Aber die Kalonier konnten doch gar nicht auf den Mond gelangen ... oder doch?«
    »Versucht haben sie es. Sie ließen keine Möglichkeit außer acht, vielleicht doch ohne jene unerträgliche geistige Folter auf den Mond zu gelangen. Es ging einfach nicht. Statische Störungen auf allen Frequenzen, da nützte kein Telefaktor, keine irgendwie geartete Sonde. So schickte man vorprogrammierte Schiffe auf den Tanse-Mond; sie sollten lebendige Pflanzenwesen ausreißen und mitbringen. Das Ergebnis war unbefriedigend. Der Verstand der Tanser verfiel mit der Zeit und keiner der verpflanzten Qu'orr lebte lange. Die Kalonier aber stellten fest, daß sie zwar nicht auf Befehl Träume von dem Mond durchs All auf einen anderen Planeten holen konnten, daß es aber möglich war, von den Qu'orr Visionen außerhalb des Kopfes der Kalonier entstehen zu lassen. Dreidimensionale Bilder erschienen, naturalistisch gezeichnet, mit Bewegungen, Lauten und Gerüchen. Und, so stellten die verblüfften und entzückten Kalonier fest – mit den Bildern konnte man hantieren, als handele es sich um wirklich vorhandene Gegenstände! Sie verfügten über alle Eigenschaften einer Existenz, ohne daß es sie wirklich gab!«
    Cloudd blickte nach vorn in die

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