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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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schiefgegangen? Sie sagten doch, ich würde nicht betroffen sein! Offensichtlich hat man mich als Tanser nicht akzeptiert.«
    »Sie wurden als Außenseiter zurückgewiesen. Ihre Körpergröße hat damit bestimmt nichts zu tun, außerdem hätte die geistige Tanser-Persönlichkeit, mit der ich Ihren Verstand umhüllte, ihren Zweck erfüllen müssen. Wahrscheinlich haben die Qu'orr nach den neuesten Angriffen der Kalonier ihre Abwehr noch verfeinert. Wie dem auch sei, in der Periode, in der ich mich seit unserer Ankunft erholen konnte, habe ich bereits einen Plan geschmiedet, der zum Erfolg führen müßte. Ich werde einen Erkundungsgang unternehmen und dabei den Körper Jungerhelmuth-Sohns verwenden. Dabei will ich versuchen, den Kontakt zu Ihnen nicht abreißen zu lassen, aber wenn das nicht klappt, dürfen Sie sich keine Sorgen machen.«
    Gleich darauf trat in Cloudds Kopf eine seltsame Leere ein. Die ihm zugewandte Seite der anderen Pyramide begann zu schimmern. Eine blaue Gestalt schien aus dem Nebel hervorzuschweben: Jungerhelmuth-Sohn. Der Kalonier, dessen vornehme blaue Robe mit jedem Schritt weit ausschwang, stelzte langsam auf die ferne Qu'orr-Gruppe zu.
    Cloudd folgte der Gestalt mit den Blicken, doch war kein Laut zu hören, kein einziges Gefühl, keine Gedankenwelle, die seinen Kopf erreichte. Minuten vergingen qualvoll langsam, und nur die blaue Gestalt und einige hohe Pflanzenstengel waren auszumachen, die in der Ferne reglos voreinander standen. Cloudds Körper schmerzte vor Anspannung, als er endlich wieder eine Bewegung wahrnahm. Der Kalonier schlurfte herbei und kehrte durch die von Tregonsee aufgelöste Pyramidenwand an seine ursprüngliche Position zurück. Gleich darauf spürte Cloudd den Rigellianer wieder in seinem Kopf.
    »Wie erhofft«, berichtete Tregonsee, der seine mentale Projektion beendet hatte und sich mit kräftigen Gedankenwellen bei Cloudd zurückmeldete, »konnte ich mich unter dem Wahnsinn des Kaloniers verstecken und mich vor den Qu'orr schützen. Ich näherte mich ihnen ganz gelassen, ohne jede Drohgebärde, und sie behandelten mich gleichgültig. So vermochte ich sie aus der Nähe zu studieren und einige nützliche Beobachtungen zu machen über ihre Denkmethoden. Wahrscheinlich kann ich mich nun mit ihnen verständigen. Ich teilte ihnen mit, ich sei eine Seele, die sie retten wollte, und ich würde zurückkehren. Ich werde nun denselben Trick noch einmal versuchen, allerdings mit Ihnen als Träger. Wieder bleibt mein Körper in dieser mentalen Pyramidenmatrix geschützt, aber wir gehen gleichwohl zusammen hinaus: Ihr Körper – und mein Verstand als Schicht über dem ihren. Bei meinem Ausflug habe ich eben in der Nähe einige Tanser bemerkt. Wir müssen uns auf das plötzliche Erscheinen geistig umnachteter Sklaven gefaßt machen, die wahrscheinlich sinnlos herumwandern und Qu'orr mit ihren Hitzestrahlern terrorisieren. Ich hoffe, Ihre Körperreflexe können mit der Schnelligkeit meiner Kommandos Schritt halten – aber davon war ich ja schon überzeugt, als ich Sie aussuchte. Ich lege es nicht darauf an, aber Sie müssen bereit sein, notfalls genug Gewalt anzuwenden, um die Täuschung bei den Qu'orr aufrechtzuerhalten.«
    Sofort trat Tregonsee in Aktion. Er ließ eine feste Seite der durchsichtigen Pyramide biegsam-durchlässig werden und schob Cloudds Körper hindurch. Cloudd war bei Bewußtsein, die Kontrolle aber ging von Tregonsee aus. Cloudd spürte spitze Sandkörner durch die dünnen Fibersohlen seiner primitiven Sandalen, und die Luft in seinen Lungen fühlte sich beißend scharf an und stach wie mit winzigen Nadeln in Lungen und Nase. Er hob und senkte die Füße, die seinen Körper auf eine Buschgruppe Qu'orr zutrugen.
    Die Pflanzenwesen, die aus der Ferne wie verkümmerte Maiskolben ausgesehen hatten, boten aus der Nähe ein ganz anderes Bild. Cloudd erkannte jeden Qu'orr als eine Gruppe langer, flacher Schlangenkörper, die von einem Netz aus Fasern miteinander verbunden wurden. Das Ende des Schlangenbündels, das sich über den Boden erstreckte, sah beinahe wie eine Riesenhand aus, deren zahlreiche Finger in den rötlichen Boden gebohrt waren; diese Finger bewegten sich sogar, sie pulsierten, sie krallten sich durch das Erdreich. Am oberen Ende befand sich ein kugelförmiger Auswuchs, eine Art nackter Ganglienstrang, bedeckt mit dicken und dünnen Haaren, die sich wie blutrote Würmer wanden.
    Bei der Annäherung seines Körpers lehnten sich die etwa zwei Dutzend

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