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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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hätten, standen die beiden bereit, in ihren Tresorboxen unterzutauchen. Was dann aber geschah, schleuderte sie statt dessen direkt ins Weltall hinaus.
    Augenblicklich spürten sie die Gegenwart einer hochstehenden boskonischen Kraft, der es darauf ankam, ihren Verstand, nicht ihren Körper gefangenzusetzen. Der dynamikos traf alle Lebensformen in und an der Station und tötete sämtliche Humanoiden durch Ausbrennen der Gehirne. Bovreck hatte zu schnell reagiert, um Schaden zu erleiden: Er hatte seinen Verstand in die nächste Dimension geschickt und dort so lange gehalten, wie es irgend ging. Ymkzex, der von der Station fortraste, war von der bösen Macht verfolgt worden, wahrscheinlich weil er verwundbarer war als Bovreck, denn er trug keine Lens.
    Bovreck war besorgt, Ymkzex könnte erwischt werden und auf diese Weise den großen Schaden anrichten, vor dem Angzex vage gewarnt hatte. Bovreck, der die Gefahr nicht als »23x 4y Piraten« erkannte, wie Angzex angepeilt worden war – ohne die Nachricht zu bestätigen –, sondern als »1x 1y Eich-plus«, machte sich an die Verfolgung Ymkzex'. Vor dem Aufbruch hinterließ er an Bord eine Nachricht, die von jedem Patrouillenangehörigen oder guten Bürger empfangen werden konnte. Sollte Ymkzex erwischt werden und am Leben bleiben, würde er gerettet und rehabilitiert oder getötet werden. Der Tod war dabei die sicherere Lösung. Und dasselbe galt für Bovreck.
    Bovreck machte sich auf die Suche, geblendet von unzusammenhängenden geistigen Bildern, die seine von der Lens verstärkten telepathischen Kräfte störten, unfähig, eine andere Lens anzusprechen. Er klammerte sich an die Hoffnung, daß Angzex, jung und vital und talentiert und so hoch über jedem normalen Lens-Träger stehend, wie sich ein gewöhnlicher Lens-Träger über jeden gewöhnlichen Palainianer erhob, bald im Labor eintreffen und ihm bei der Rettungsaktion für Ymkzex helfen würde.
    Endlich berührte ihn ein von der Lens verstärkter Verstand, gerade eben kräftig genug, ihn anzutasten. Enttäuscht registrierte er, daß es sich nicht um Angzex handelte, sondern um den tellurischen Lens-Träger Armstrong, der auf besondere Anforderung Angzex' vom fernen Tellus anreiste, um lungenlose, nicht-atmende Intelligenzrassen des tiefen Raums zu erforschen. In der jetzigen Situation konnte ein A-Lens-Träger mehr schaden als nützen. Warum waren seine Befehle nicht außer Kraft gesetzt worden? Wollte Angzex womöglich noch aus einem anderen Grund einen Menschen in seinem Labor haben? Bovreck beschäftigte sich mit diesem neuen Gedanken und kam zu dem Schluß, daß er hier auf die Wahrheit gestoßen sein mußte. Angzex wollte aus bisher unerklärtem Grunde einen A-Lens-Träger bei sich haben; der Grund hatte mit der zunehmenden Gefahr zu tun, die Bovreck spürte. Handelte es sich bei dem Feind womöglich um einen wildgewordenen Tellurier? Die boskonischen Anführer wurden stets als Teufel in monströser Gestalt beschrieben, emotional unausgeglichen, der Lust und Gier frönend – war dies nicht zugleich die Beschreibung der heißblütigen, sauerstoffberauschten häßlichen Tiere, die sich Menschen nannten?
    Bovreck raste zur Station zurück und war auf alles gefaßt.
    Ein kurzer Blick in Armstrongs Verstand, wie er unter Lens-Trägern noch statthaft ist, beruhigte seine Ängste. Der Tellurier war akademisch unschuldig, vollgestopft mit Wissen, doch ohne jede Erfahrung von Gewalttätigkeiten. Mit einem Teil seines palainianischen Verstandes begann Bovreck den Erdenmann zu bearbeiten und gewann Informationen über ihn, auf der Suche nach Dingen, die ihm weiterhelfen konnten, nach einem Hinweis auf die Absichten des jungen Angzex. Mit dem Rest seines Verstands hielt er Wache und wartete auf den alten Ymkzex und eine weitere Aktion des boskonischen Machtwesens.
     
    Armstrong wußte nicht, daß er befragt und untersucht wurde. Er hatte den Eindruck, als käme der enthüllende Teil des Gesprächs ausschließlich von dem Palainianer. Der erfahrene Rassenpsychologe wäre sehr bestürzt und seiner selbst nicht mehr sicher gewesen, hätte er die Wahrheit gewußt.
    »Die Gefahr hat uns beinahe erreicht – möchtest du, daß sie schneller eintritt?« hatte Colonel Bovreck gefragt. Wie konnte ein so schreckliches Geschöpf angesichts einer konkreten Gefahr absolut gelassen bleiben? Was meinte er mit »unbegrenzter Zeit«, wo die Zeit doch offenkundig knapp wurde?
    Armstrong erkannte die paradoxe Komplexität in Bovrecks

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