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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ihren Rücken gleiten, zog den Reißverschluß des Seidenkleides auf, schlängelte sich heraus und ließ es zu ihren Füßen
niederfallen. Dann hakte sie den schwarzen Spitzenbüstenhalter auf und warf ihn
achtlos auf den Boden. Gleich darauf beugte sie sich vor, während sie ihr
Höschen herunterschob und es mit dem Fuß in einem flatternden Bogen anderthalb
Meter weit durch die Kabine schleuderte. Dann kam sie auf mich zu, einen
zielstrebigen Schimmer in den Augen, ihr nackter Körper eine gloriose
Kombination von schimmernder Haut und elastischen Rundungen.
    »Wir
werden uns die ganze Nacht aufs prächtigste vergnügen«, sagte sie mit kehliger Stimme. »Und wenn ich Raphael das morgen früh
erzähle, wird er vor Eifersucht platzen und sich mit einem Obstmesser den Hals
durchschneiden.«
    Ich
stand auf, als sie näher kam, faßte sie um die Taille und schwang sie aufs
Bett. Sie blieb ein paar Sekunden lang auf dem Rücken liegen, dann schlang sie
die Arme um meinen Hals und zog mich zu sich hinab.
    »Jetzt
spielt die Musik«, murmelte sie, und dann gruben sich ihre Zähne in meine
Unterlippe.

VIERTES KAPITEL
     
    E in Matrose brachte gegen halb neun Uhr am
nächsten Morgen einen Rasierapparat, eine Zahnbürste und alles sonst
Erforderliche in die Kabine. Ich lieh mir in Ermanglung eines sauberen Hemdes
einen von Willis leichten Pullovern, und er saß knapp, aber er saß. Ich fühlte
mich großartig, abgesehen von einer gewissen Trägheit in den Knochen, während
Willi aussah, als ob sie einen gesunden Nachtschlaf hinter sich gebracht habe
und gar nicht schnell genug mit ihrer Frühgymnastik beginnen könne. Sie zog
einen weißen Bikini und Sandalen an, setzte sich dann auf den Rand des
zerwühlten Bettes und lächelte mich an.
    »Ich
habe es mir überlegt«, sagte sie nachdenklich. »Ich werde Raphael nichts über
diese Nacht erzählen. Soll er sich Gedanken machen.« Sie zuckte ausdrucksvoll
die tiefbraunen Schultern. »Außerdem brauche ich ein paar neue Kleider, und es
wäre dumm, ihn zu ärgern. Meinst du nicht?«
    Die
Tür wurde aufgeschlossen, und gleich darauf erschien der Matrose wieder. »Mr.
Emmanuel erwartet Sie zum Frühstück auf dem Achterdeck, M’sieur Holman .«
    »Dann
gehen wir besser.« Willi stand vom Bett auf.
    »Nur M’sieur Holman «, sagte der
Matrose energisch. »Er hat angeordnet, daß Ihr Frühstück hier in die Kabine
gebracht wird, Mam’selle ; und Sie möchten dann zu den
Drinks vor dem Lunch kommen.«
    »Er
ist einfach grausam.« Willi zog einen Schmollmund, wandte sich dann mir zu und
küßte mich fest auf den Mund. »Bis später, Rick. Hoffentlich ißt Raphael eine Menge Obst und kriegt Durchfall.«
    »Gekoppelt
mit weißen Bläschen vielleicht?« schlug ich vor.
    Sie
kicherte noch, als ich die Kabine verließ, vorbei an dem an der Tür stehenden
Matrosen, und ich sah draußen einen weiteren Matrosen stehen, der eine Pistole
in der Hand hielt. In einer Prozession — ich in der Mitte — wanderten wir auf
das Achterdeck, wo mit anscheinend direkt aus dem Maxim stammender Eleganz ein Frühstückstisch gerichtet war. Die drei saßen bereits
daran, Leola Smith in schwarzem Badeanzug, mit dunkler Brille und einem
riesigen Strandhut, der eine bessere Verkleidung darstellte, als es eine
Perücke und ein Schnurrbart getan hätten, fand ich. Cary sah in Trikothemd und
Blue jeans aus wie immer, während Emmanuel ein
hellbuntes Philippinohemd mit Rüschen und blaue
Shorts trug. Ich ließ mich auf dem freien Stuhl ihm gegenüber nieder, und der
Steward tauchte neben mir auf. Einen Augenblick lang war ich versucht, Fasan in
Sülze zu bestellen, gefolgt von kandierten Kirschen und, statt Kaffee, Strega . Dann überlegte ich, daß das Zeitverschwendung wäre,
weil der Steward doch nicht richtig reagieren würde. Er würde einfach
servieren, was ich bestellt hatte. Also entschloß ich mich für Rührei, Toast
und Kaffee.
    »Sie
haben ohne Zweifel eine interessante Nacht verbracht, Mr. Holman ?«
fragte Emmanuel mit milder Stimme.
    »Ihre
Gastfreundlichkeit ist unübertrefflich, Mr. Emmanuel.« Ich lächelte ihn betont
sonnig an. »Sie haben ganz recht, eine sehr amüsante Nacht. Jedesmal ,
wenn ich an Sie dachte, mußte ich laut lachen.«
    »Ich
sollte ihm vielleicht die Zähne einschlagen«, sagte Cary. Es war eine
Feststellung, keine Frage.
    »Es
hat jedenfalls seinen Zweck erfüllt«, sagte Emmanuel gleichgültig. »Mr. Holman ist jetzt voll innerer Spannkraft. Seien Sie nicht
so schlecht

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