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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die Schultern. »Es besteht die Möglichkeit,
daß Sie die Wahrheit sagen. Vielleicht wissen Sie das alles noch gar nicht?«
    »Wissen?«
murmelte er.
    » Tolver hat Emmanuel nach Strich und Faden reingelegt.
Deshalb bin ich hier. Er hat mich hierhergeschickt, um mich um Tolver zu kümmern.« Ich fuhr mir mit einem Finger langsam
über die Kehle, und er zuckte peinlich berührt zusammen. »Der Plan dabei war,
daß all das Geschwätz über Gewehre, die gekauft werden sollten, dazu dienen
sollte, Sie zu ermutigen, die Verbindung zwischen Tolver ,
der mich nicht kannte, und mir herzustellen. Aber irgendwie ist Tolver dahintergekommen, und so war der ganze Plan im
Eimer, noch bevor ich in Ihrem Büro eintraf.« Ich grinste ihn boshaft an. »Nun
haben Sie Ihre große Chance, Emmanuel zu beweisen, daß Sie eine reine Weste
haben. Sagen Sie mir lediglich, wo ich Tolver finden
kann.«
    »Ich
weiß es nicht.«
    »Ein
Jammer«, sagte ich bedauernd, zog die Achtunddreißiger aus der Gürtelhalfter und zielte auf ihn.
    »Ich
schwöre Ihnen, daß ich’s nicht weiß!« sagte er verzweifelt. »Er hat sich vor
einem Monat irgendwie in Rauch aufgelöst. Die einzige Verbindung, die ich
seitdem mit ihm hatte, war nur dieser eine Telefonanruf. Sie müssen mir glauben.«
    Er
schwitzte heftig, und sein Gesicht zuckte fortwährend. Ich überlegte, daß ein
Mann, der einen Schauspieler engagieren mußte, der ihn selbst spielen sollte,
unmöglich so gut Theater spielen konnte.
    »Er
hat jemanden namens Walsh geschickt, um Ihnen die Einzelheiten mitzuteilen«,
knurrte ich. »Wo ist dieser Walsh?«
    »Ich
weiß nicht, wo er wohnt.« Er hob schnell die Hand. »Aber ich habe eine
Telefonnummer, unter der ich ihn im Notfall erreichen kann.«
    »Ich
könnte jede Sekunde ein Loch durch Sie hindurchschießen«, sagte ich. »Man kann
also wohl von einem Notfall sprechen, oder nicht?«
    Er
nickte, und der Schweiß rann ihm nach wie vor übers Gesicht. »Ich tue alles,
Mr. Holman , alles.«
    »Also
rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm, er soll sofort kommen. Machen Sie ihm klar,
daß Sie am Telefon nicht sprechen können, daß es sich aber um einen Notfall
handelt.«
    Er
stand mit ungeheurer Anstrengung auf und watschelte zum Telefon. Ich stellte
mich neben ihn, die Achtunddreißiger gegen seine
Rippen gepreßt, während er die Nummer wählte. Es dauerte eine Weile, bis Walsh
sich meldete, und dann wiederholte Mierson , was ich
ihm befohlen hatte, wobei er den Hörer ein paar Zentimeter von seinem Ohr
entfernt hielt, so daß ich die Stimme seines Gesprächspartners hören konnte.
    »Sie
sind eine verdammt lästige Wanze.« Walshs Stimme klang barsch und verärgert.
»Ist es denn wirklich so dringend?«
    »Aber
ja, Sam«, schnatterte Mierson . »Kommen Sie schnell
rüber.«
    Eine
kurze Pause entstand, dann sagte Walsh: »Hier ist ein Mordsspektakel. Was haben
Sie gesagt?«
    »Ich
habe gesagt, es sei dringend, Sam, Sie sollen schnell rüberkommen«, wiederholte Mierson .
    »Okay,
ich bin in zwanzig Minuten da.«
    »Danke,
Sam.« Es klickte, als Walsh auflegte.
    Auch Mierson legte den Hörer auf und sah mich
erwartungsvoll an. »War das richtig so, Mr. Holman ?«
    »Ja.«
Ich wies mit dem Kopf zur Couch. »Sie können sich ebensogut setzen, während wir auf ihn warten.«
    Er
watschelte zur Couch zurück und ließ sachte seinen schweren Leib darauf nieder.
Dann sah er zu, wie ich zum Sessel zurückkehrte, und ein grübelnder Ausdruck
trat in seine Augen.
    »Inwiefern
hat Tolver Emmanuel betrogen, Mr. Holman ?«
    Ich
zuckte leicht die Schultern. »Keine Ahnung. Ich habe nur von Emmanuel den
Auftrag bekommen, mich um ihn zu kümmern. Tolver ist
immer noch im Waffenschmuggel tätig, nicht wahr?«
    »Ich
glaube schon.« Er fuhr sich vorsichtig mit der Zunge über die Lippen. »Ich habe
jedenfalls gehört, daß er vor zwei Monaten in Cuba mit einer Ladung baden
gegangen ist.«
    »Sie
nehmen Emmanuels finanzielle Interessen in Amerika wahr?« fragte ich beiläufig.
    »Einige,
ja. Im wesentlichen halte ich ihn über das, was sich
ereignet, auf dem laufenden, lasse ihm Börsennachrichten zukommen, die ihn
interessieren könnten. Solches Zeug.«
    »Wie
kommt es, daß Sie mit Tolver so befreundet sind,
obwohl Sie für Emmanuel arbeiten?« knurrte ich.
    Er
begann wieder zu schwitzen. »Ich verstehe Sie nicht. Bis jetzt jedenfalls waren
die beiden immer gute Freunde. Tolver hat in den
letzten paar Jahren viel mit Mr. Emmanuel zusammengearbeitet. Wann immer

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