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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht.«
    »Vielleicht
findest du mich nicht so attraktiv wie die alte kleine Lady Benton?«
    »Mir
scheint, du kannst ganz einfach den Hals nicht voll genug kriegen«, knurrte
ich. »Denkst du eigentlich nie an etwas anderes als Sex?«
    »Doch,
oft. Aber ich glaubte, Männer dächten nie an etwas anderes?« Ihre Stimme klang
besorgt. »Das ist sehr wichtig für mich, Rick. Täusche ich mich da?«
    »Sagen
wir mal, du hast nur zu neunundneunzigeinhalb Prozent
recht.«
    Etwa
fünf Minuten später erreichten wir das Haus, und sobald wir eingetreten waren,
eilte Willi betont auf das Gästezimmer zu und schloß die Tür hinter sich ab.
Ich ging in mein Schlafzimmer und holte die Achtunddreißiger und die Gürtelhalfter aus der Kommodenschublade. Wenn ein Mann auf
Schwierigkeiten gefaßt ist, bleiben sie gewöhnlich aus — hoffte ich.

SIEBTES KAPITEL
     
    D ie Straße lag im hinteren Teil von Westwood Village , wo die Häuser hinter ihren dreißig Meter
langen Vorgärten ausgerichtet nebeneinanderstehen und alle gleich aussehen.
Während ich langsam die Straße entlangfuhr, hielt ich nach den Nummern Ausschau
und glaubte, an der Hinterfront von Miersons Haus
einen Lichtschein zu sehen, konnte mich aber auch täuschen. Ungefähr fünfzig
Meter weiter vorn wendete ich, fuhr zurück und hielt auf der anderen
Straßenseite. Auf meiner Uhr war es fünf Minuten nach Mitternacht; und den
dunklen Häusern nach waren die meisten Bewohner schon zu Bett gegangen.
    Ich
drückte ausgiebig auf den Klingelknopf, und etwa zehn Sekunden später ging das
Licht auf der Veranda an. Nach weiteren fünf Sekunden öffnete sich die Haustür
ein paar Zentimeter weit. »Wer ist draußen?« fragte eine gereizte Männerstimme.
Ich trat einen Schritt zurück und stieß dann mit Wucht meine Schulter gegen die
Tür. Sie öffnete sich plötzlich, und ich taumelte in den Flur, wo ich mein
Gleichgewicht wiederfand. Vor mir auf dem Boden saß ein großer, dicker Bursche
in einem Bademantel.
    »Verdammt
noch mal!« Sein Gesicht war rot vor Wut. »Was, zum Teufel, soll das heißen?« Er
kam wieder auf die Beine und blieb, nach Luft schnappend, stehen.
    »Ich
bin ein Freund Raphael Emmanuels«, sagte ich. »Ich habe Sie heute
nachmittag in Ihrem Büro besucht, aber heute abend sehen Sie weiß der Himmel ganz anders aus.«
    » Holman ?« Ein Teil der Farbe wich rasch aus seinem Gesicht.
    »Wir
wollen irgendwohin gehen, wo wir reden können«, sagte ich kalt.
    »Klar.«
Er versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht veränderte sich nicht viel. »Hier
hinein.«
    Ich
folgte ihm in ein düsteres Wohnzimmer, vollgestellt mit dunklem Mobiliar, und
wartete, bis er sich auf der Couch niedergelassen hatte. Er war um Fünfzig
herum, vielleicht auch älter, und hatte eine Stirnglatze, über die sorgfältig
schlaffe Strähnen schwarzen Haars gekämmt waren. Seine tiefliegenden Augen
waren leicht blutunterlaufen, und seine Knollennase war stark geädert. Der
riesige Schmerbauch hing über seine Oberschenkel; und ich fand, daß er aussah,
als ob er reif für den Leichenbestatter sei.
    »Wenn
Sie das nächstemal einen Schauspieler engagieren,
dann achten Sie darauf, daß er kein Schmierenkomödiant ist«, sagte ich.
    »Dieser
verdammte blöde Trottel!« Er krampfte die Hände ineinander und schob sie
zwischen die Knie. »Und ich habe ihm auch noch hundert Dollar bezahlt, weil ich
dachte, er würde die Sache besser machen als ich.« Ein winselnder Unterton kam
in seine Stimme. »Hören Sie, Holman , ich habe nur auf
Anweisung gehandelt. Ich weiß noch nicht mal, was das alles bedeuten soll.«
    »Auf
wessen Anweisung hin?«
    »Na,
Emmanuels natürlich!«
    Ich
beugte mich vor und verpaßte ihm eine kräftige
Ohrfeige. Er gab einen leisen miauenden Laut von sich und fuhr zurück.
    »Bitte
nicht!« wimmerte er. »Ich habe Ihnen die Wahrheit gesagt.«
    »Ich
komme gerade von Emmanuel«, fauchte ich. »Vor achtundvierzig Stunden war ich in
Cannes auf seiner Jacht.«
    »Aber
genau das hat er gesagt«, jammerte er. »Mr. Emmanuels Anweisungen.«
    »Wer
hat das gesagt?«
    »Ray Tolver .«
    »Wann
haben Sie ihn gesehen?«
    »Gar
nicht«, sagte er schnell. »Er rief mich im Büro an und sagte, er hätte eine
dringende Anweisung von Emmanuel und ich sollte deshalb alles stehen- und
liegenlassen. Dann
schickte er Walsh hinüber, damit er mir die Einzelheiten mitteilte.«
    Ich
setzte mich ihm gegenüber in einen Sessel, ließ mir Zeit, um eine Zigarette
anzuzünden, und zuckte dann leicht

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