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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sind’s
zwei Dollar Wechselgeld. Wollen Sie die Nickel zählen, Mac?«
    »Ich
glaube nicht.« Ich weiß, wenn ich den kürzeren gezogen habe. Er hielt die Handfläche hin, während ich meine umkehrte und die Zehncentstücke zurückschüttete.
    »Ich
wußte doch, daß Sie kein Knauser sind«, sagte er mit zufriedener Stimme. »Bloß
arm, was?«

NEUNTES KAPITEL
     
    A ls ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, lag Willi
Lau ausgestreckt auf der Couch, die Augen fest geschlossen. Es mußte die Hitze
gewesen sein, die sie so erledigt hatte, dachte ich, denn der Hosenanzug lag in
einem unordentlichen Haufen auf dem Boden neben den Schuhen, während sie mit
einer minimalen Ausrüstung, bestehend aus einem Spitzenbüstenhalter und
Höschen, auskam, beides von flammendem Sonnenuntergangsrot.
    »Ich
hasse dich«, zitierte ich mit lauter, klarer Stimme. »Als ich heute früh zu dir
hineingeschaut habe, hast du geschnarcht wie ein Schwein. Ich habe ein Taxi
angerufen, das mich zu Victor Amory bringt, der ein
sehr hübscher Mann ist, selbst wenn er säuft, und der mich braucht. Leb wohl!«
    Ihr
rechtes Augenlid zuckte und schloß sich dann wieder.
    »Was,
zum Teufel, hat sie dann also hier auf meiner Couch zu suchen — in ihrer frisch
gewaschenen Unterwäsche!«
    Sie
brach in Gekicher aus und erstickte dann beinahe, als sie es zu unterdrücken
versuchte. Ihr rechtes Auge öffnete sich weit, und sie sah mich vorsichtig an.
»Du bist doch nicht im Ernst wütend auf mich, Rick, oder?«
    »Ich
glaube nicht. Im übrigen bin ich auch nicht zu dieser
alten Bentonschickse zurückgekehrt.«
    »Ich
war wütend auf dich.« Sie zog einen Schmollmund. »Ich war sehr ungezogen, und
ich werde dir nie wieder nicht glauben.«
    »Was
war mit Amory ?« gab ich zurück. »Braucht er dich noch
immer?«
    »Das
Schwein!« Sie setzte sich kerzengerade aufrecht, und ihre Augen blitzten. »Als
ich heute am Vormittag zu dem großen Haus kam...«
    »Ich
wette, der Taxifahrer hat eine Menge Zeit gebraucht, um es zu finden?«
unterbrach ich sie.
    »Warum?«
Sie blickte mich verdutzt an. »Ich hab’ ihm doch die Adresse gesagt.«
    »Wieso
bist du dann heute abend ...?« Ein entsetzlicher
Verdacht stieg in mir hoch. »Du erinnerst dich nicht zufällig, wieviel die Taxifahrt hierher gekostet hat?«
    »Doch,
natürlich.« Sie nickte. »Ich habe auf den Zähler gesehen: drei Dollar fünfzig.
Warum?«
    »Ich
habe gerade gelernt, wie man in Beverly Hills auf schnelle Weise arm werden
kann«, knurrte ich. »Was wolltest du sagen?«
    »Als
ich dort ankam, öffnete die alte Benton die Tür und war nicht mal überrascht,
mich zu sehen. Sie lachte bloß widerwärtig und sagte, Victor sei beim
Frühstück. Er sah schrecklich aus, nippte an einem Orangensaft, aber als er
mich sah, war er ganz hingerissen. Er sagte eine Menge netter Dinge, während
das Luder, die Benton, nur mit einem blöden Grinsen auf ihrem häßlichen Gesicht
dastand. Dann sagte er, wir würden den Tag über wegfahren und er würde mir die
ganzen Wunder von Los Angeles zeigen. Als er angezogen war, gingen wir zu
seinem Wagen hinaus, und er fuhr geradewegs in diese scheußliche kleine Bar,
und dort hockte er und trank und trank, bis er sternhagelblau war.« Sie zuckte
gereizt die Schultern. »Da wußte ich, daß ich einen schrecklichen Fehler
gemacht hatte, weil er mich ja gar nicht brauchte. Er ist nichts als ein
kleines Baby. Alles, was er braucht, ist die Flasche! Deshalb dachte ich, es
sei vielleicht das beste , hierher zurückzukehren,
meine Wäsche einzusammeln und nach Cannes zurückzufahren, denn du wirst mich
hier ja nicht mehr haben wollen.«
    Sie
beugte sich flehend zu mir vor, wobei sie die Schultern nach vorn drückte und
gleichzeitig ausatmete, so daß sie und ihr Büstenhalter sich zeitweilig
voneinander trennten und ich einen schönen Blick aus der Vogelschau auf ihren
prachtvollen Busen hatte.
    »Vermutlich«,
sagte sie mit mitleiderregender Kleinmädchenstimme, »willst du mich nun nicht
mehr hier haben, mein hübscher Darling Rick — oder doch?«
    »Nein«,
sagte ich ernst. »Deine Wäsche ist mit Sicherheit trocken, also kannst du
gleich anfangen zu packen.«
    Ihr
Mund blieb weit offen, während sie ungläubig zu mir emporstarrte, dann preßte
ein langer tiefer Atemzug ihren Büstenhalter wieder gegen die Rundungen. » Merde !« Mit einem Satz sprang sie von der Couch,
holte mit beiden Armen aus, und gleich darauf trommelten ihre kleinen Fäuste
auf meine Brust. »Du Schwein! Du

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