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Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici

Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici

Titel: Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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versorgte.
    Das hatte er zwar alles schon einmal getan, aber Ser Piero wollte sichergehen, dass Leonardo alles richtig machte. „Stell dir vor, Gabriele di Stefano schafft es doch noch, sein Pfand auszulösen und das Pferd ist wegen falscher Behandlung eingegangen, dann stehe ich da und muss ein Pferd ersetzen“, meinte er scherzend dazu. „Aber es 98

    die ganze Zeit im Stall stehen zu lassen ist auch schädlich für das Tier, du kannst es also mit gutem Gewissen reiten, so lang es in unserem Besitz ist.“
    Wenig später verabschiedete sich Ser Piero. Er wollte noch im
    Gasthaus essen.
    Leonardo hingegen aß bei seinem Großvater.
    Er wartete bis es dunkel war und ruhig im Dorf wurde.
    Im Gasthaus war bestimmt nicht viel los, denn man hätte sonst
    den Lärm bis zum Haus von Leonardos Großvater hören können.
    Leonardo musste aber auf jeden Fall warten, bis sein Großvater zu Bett ging. Erst danach schlich er sich mit seinem Spiegelbogen in der Hand ins Freie.
    Es war schon nach Mitternacht - eine mondhelle, sternenklare
    Sommernacht. Die Haustür hatte etwas geknarrt, aber
    glücklicherweise hatte Großvater einen tiefen, gesunden Schlaf und wachte nicht so leicht auf.
    Leonardo ging über den Dorfplatz, dann an der Kirche vorbei und erreichte schließlich das Gasthaus. Nirgends brannte noch Licht. Als er dann das Gasthaus umrundete, um zum Hintereingang zu
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    gelangen, sah er, dass die Kammer des Portugiesen die einzige
    Ausnahme war. Das Fenster stand offen. Er hatte einen
    Kerzenleuchter direkt auf die Fensterbank gestellt – offenbar um die zahllosen Motten, Mücken und anderes fliegendes Getier
    abzulenken, die immer dem Licht folgten.
    Leonardo erreichte die Hintertür des Gasthauses und wartete
    darauf, dass Gianna ihm öffnete.
    Aber das Mädchen ließ auf sich warten.
    Eine ganze Weile stand er ungeduldig da und hoffte, dass Gianna nicht irgendetwas dazwischen gekommen war, was den gesamten
    Plan für heute zunichte machte.
    Doch dann öffnete sich die Hintertür des Gasthauses doch noch
    einen Spaltbreit. Es knarrte etwas. Die Scharniere könnten dringend etwas Öl vertragen!, dachte er. Aber eigentlich war die Tür ja auch nicht dafür geschaffen, dass sich jemand heimlich ins Haus
    schleichen konnte.
    Leonardo stand einige Augenblicke wie erstarrt da und wartete
    ab, wer schließlich ins Freie trat. Zunächst sah er nur einen Schatten.
    Einen dunklen Umriss, bei dem er nicht erkennen konnte, um wen es 100

    sich handelte. Die Größe kam hin – aber Gianna hatte ihre Mutter inzwischen beinahe eingeholt, sodass Leonardo nicht sicher sein konnte, wen er vor sich hatte.
    „Leonardo?“, wisperte eine Stimme.
    Die schattenhafte Gestalt trat ins Mondlicht.
    Erleichtert atmete er durch, als er sie erkannte.
    „Gianna!“
    „Komm schnell herein!“, flüsterte sie. „Die Luft ist rein. Und der Portugiese ist offenbar noch auf den Beinen! Ich habe durch sein Schlüsselloch gesehen.“
    „Und? Irgendetwas erkannt?“
    „Leider nicht. Er hat den Tisch so verschoben, dass man durch
    das Schlüsselloch leider nicht sehen kann, was er macht!“
    Leonardo hob den Spiegelbogen etwas an. „Das wird sich jetzt
    gleich ändern!“, versprach er.
    Gianna sah sich die Apparatur stirnrunzelnd an. „Das ist also das Gerät, das du erfunden hast…“
    „So ist es.“
    „Ich hoffe es funktioniert!“
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    „Klar funktioniert es! Ich habe es doch ausprobiert! Vielleicht verkaufe ich die Idee den Medici. Das ist die herrschende Familie in Florenz und mein Vater macht neuerdings Geschäfte mit denen. Ich könnte mir denken, dass die auch ab und zu mal jemanden
    ausspionieren möchten.“
    „Eins nach dem anderen, Leonardo. Deine Träumereien kannst du
    dir für später aufheben! Komm jetzt!“
    Leonardo folgte ihr ins Haus. Sie gingen durch einen Flur und
    durchquerten dann den Schankraum. Von dort führte die Treppe
    hinauf zu den Zimmern.
    Es knarrte bei jeder Stufe etwas und Leonardo konnte nur hoffen, dass davon weder der Portugiese noch Giannas Eltern etwas
    mitbekamen. Schließlich hatten sie das Obergeschoss erreicht. Es war ziemlich dunkel hier, da dir meisten Fenster mit Fensterläden verschlossen waren und kaum Mondlicht hereinfiel. Leonardo folgte Gianna auf dem Fuß und schließlich hatten sie das Zimmer reicht, das neben der Kammer des Portugiesen lag.
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    „Ich habe dafür gesorgt, dass das Fenster offen bleibt“, sagte Gianna. „Die Läden hätten sonst vielleicht geknarrt und

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