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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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darin, etwas, das man trotz aller rationaler Überl e gungen nicht abstreiten konnte. Endlich ergriff Usteyin das Wort. Es war das erste Mal, daß sie ihn direkt und vertraulich ansprach. Ihre Stimme war gedämpft und ha t te einen leicht kehligen Klang.
    „Wer ist die Frau?“
    „Sie kam mit mir hierher – aus einer anderen Welt.“
    „Gehörst du ihr?“
    „Nein, wir waren beide wild.“ Er mußte dieses Wort gebrauchen. Für „frei“ gab es kein anderes in der entart e ten Ler-Single-Sprache auf Morgenröte.
    „Ich habe große Furcht vor ihr. Die Frauen sind gra u sam. Einerseits ist sie warmherzig – wie ich sehen konnte – und hat die Erfahrung der Liebe, andererseits aber ist sie kalt wie Eis, wie der Wind des Südens, wie die Dunke l heit, die von dort kommt. Sie kam noch vor dir zum Platz des Zeigens. Ich dachte, sie käme von weit her. Sie b e trachtete mich mit Härte, mit Blicken wie Peitschenhi e be.“
    „Usteyin, was willst du?“
    „Wollen? Ich verstehe nicht.“
    „Wünsche, Ehrgeiz, Bedürfnisse! Bevor du in dieser Ausstellung warst.“ Er machte eine Pause. „Pläne, Hof f nungen.“
    „Ich … will ein wenig Ehre, damit ich mich paaren darf. Wenn nicht, dann eine Art Zuhause, wo es Leute gibt, die mich gut behandeln, die Herzenswärme haben und mich beschützen.“ Sie unterbrach sich und dachte nach. „Aber ich weiß aus dem Verhalten jener Leute, die darüber entscheiden, wer den ersten Platz gewinnt, daß ich nicht gut genug bin.“
    „Ist das alles?“
    „Alles? Gibt es noch mehr? Um dieses fremde Ding ‚Hoffnung’ haben zu können, muß man entweder dem Volk angehören oder wild sein. Ich bin beides nicht. Ich dachte, daß das Leben, wie es sich bisher entwickelt ha t te, gut und richtig ist. Nun aber hat man es anders b e stimmt. Es gibt keine Vergangenheit, keine Zukunft. All das sind Nicht-reale-Dinge, in die nur nicht-wilde G e schöpfe verwickelt sind.“
    „Sie sagten mir, daß du in dieser Ausstellung keinen guten Platz errungen hattest – aber nachdem ich dich g e sehen hatte, wollte ich nichts sehnlicher als dich – mehr als alles andere.“
    „Mehr als die Frauen, die dir näherstehen?“
    „Ja.“
    „Dann bin ich glücklich. Es ist gut, stärker gewollt und gewünscht zu werden als jene Dinge, die dir gehören.“
    „Welchen Eindruck mache ich auf dich?“
    „Als ich dich zum ersten Mal sah, war ich sehr übe r rascht und erstaunt; ein wilder Klesh kommt sonst nie. Ich dachte, du wärst jemand von weit her. Aber ich sah deine Hände, dein Gesicht, die Angst darin – woher bloß? Du bist ein Klesh, so wie ich, dennoch mußt du ein bedeutender sein, einer, der mit dem Volk gehen darf – ein mnar, dachte ich, aber dann sah ich, daß das ganz unmöglich sein konnte. Du ähnelst ihnen ein wenig, aber nur anfangs.“
    Er konnte nicht alles erklären – jetzt noch nicht. Sie zögerte einen Moment und fuhr dann fort.
    „Manchmal sehen wir einige Wilde. Es gab viele, vor gar nicht so langer Zeit. Selbst habe ich noch keinen g e sehen, aber ich hörte davon. Es muß für sie tatsächlich entsetzlich gewesen sein; sie schlugen um sich, lallten und weigerten sich zu essen. Viele tobten ohne Unterlaß, und einige wurden getötet. Was will das Volk von dir? Wollen sie, daß du dich paarst?“
    „Nein, ich glaube nicht, wenigstens nicht in dem Sin ne, wie du es siehst. Zuerst wollten sie es, glaube ich – der Dicke, der bei mir war; aber später haben sie ihre Me i nung geändert. Er sagte, ich stünde den Wilden zu nahe, um für die Züchter irgendeinen Wert zu haben. Kein B e darf. Sie können hier so viele Wilde bekommen, wie sie wollen. Ich arbeite für ihn. Er war mit mir zufrieden, deshalb gab er dich mir zum Geschenk.“
    „Mich?“
    „Ja.“
    „Erlaubst du mir, daß ich mich paare? Es ist mein sehnlichster Wunsch.“ Das letzte sagte sie mit einem scheuen Blick unter gesenkten Augenlidern, in einer Art, die mehr war als nur eine platte Feststellung. Ehrlich g e sagt, begehrte er sie – aber er hatte gehofft, dieses Thema noch auf die lange Bank schieben zu können, da er zuerst mit ihrer Umerziehung beginnen wollte. Eigentlich hätte er es besser wissen müssen. Intuitiv hatte sie alles durc h schaut und den Finger direkt auf den eigentlichen Kern der Sache gelegt. Er entschloß sich, ehrlich und gerad e heraus zu sein.
    „Ich hatte gehofft, dich für mich selbst zu gewinnen. Vielleicht nicht gleich, aber wenn du willst, später. Auf länger.“
    Sie

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