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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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– ein ständiger Anlaß g e genseitiger Irritation.
    „Liszendir, trainieren bei euch in der Schule Jungen und Mädchen zusammen?“
    „Natürlich. Es gibt kaum Geschlechtertrennung“, an t wortete sie amüsiert.
    „Na gut, aber werden sie durch den engen körperl i chen Kontakt nicht stimuliert?“
    „Sicherlich. Sie trainieren in der Grundstufe, das heißt die ersten sechs Jahre, völlig nackt. Sie erlernen die A n fänge, indem sie das Spiel der Muskeln genau beobac h ten und fühlen. Und wenn sie nicht anders können, dann gehen sie eben kurz mal um die Ecke oder in die Büsche, um sich zu befriedigen – warum denn nicht? Auch ihr Menschen räumt euren Studenten Zeiten ein, wo sie ihren Bedürfnissen nachgehen können. Das gleiche tun wir. In weiter fortgeschrittenen Trainingsstufen jedoch lernen und üben wir Selbstkontrolle.“
    Nach einigen Versuchen, Han ein paar Feinheiten di e ser Art beizubringen, gab sie mit der Begründung auf, daß er ein hoffnungsloser Fall sei. Als sie es sagte, mußte sie jedoch lachen, denn er hatte es eigentlich besser g e macht, als sie beide es sich vorgestellt hatten.
     
    In der Zwischenzeit kontrollierte Han die Instrumente und kündigte das nahe Ende ihrer Reise an. Die Sonne, zu deren Planetensystem Chalcedon gehörte, rückte in greifbare Nähe. Bald würden sie wieder Boden unter den Füßen haben und aus eigener Anschauung sehen können, was es mit den „Kriegern der Morgenröte“ auf sich hatte.
    Als sie ihr letztes gemeinsames Mahl vor der Landung beendet hatten, fragte Liszendir: „Kann man Chalcedons Sonne auf dem Bildschirm sehen?“
    „Natürlich. Schon seit unserem Start. Hier! Ich werd’s dir zeigen.“ Er drückte einen kleinen Knopf auf der Schalttafel. Sogleich erschienen zwei hauchdünne Linien auf dem Sichtgerät – beide so fein wie das feinste Haar. Der Bildschirm vermittelte den optischen Eindruck, als seien die silbrigen Linien im Raum selbst. In ihrem Schnittpunkt befand sich ein einzelner Stern, der näher als all die anderen Millionen Punkte zu sein schien.
    „Sie ist noch zu weit weg, um als Kugel sichtbar zu werden; aber dennoch – das ist sie. Bevor wir nah genug heran sind, werden wir den Überraum verlassen haben.“
    „Kann man Chalcedon auch schon sehen?“
    „Nicht unter den jetzigen Bedingungen. Erst bei einer gewissen Winkelgröße wird er sichtbar. Deshalb ist der Hintergrund auch schwarz. Wir müssen näher hera n kommen und uns im Normalraum bewegen.“
    Liszendir wurde schweigsam und starrte fasziniert auf den Bildschirm. Ler-Raumschiffe waren trotz ihrer raff i nierten Antriebssysteme eher primitiv zu nennen, was die Ortungs- und optische Wiedergabetechnik anbelangte. Auf ihrer Koordinatenmatrix, die sie benutzten, konnte man nichts weiter sehen; im Normalraum blickten Crew und Passagiere durch abenteuerlich dicke Quarzscheiben, die optisch völlig plan waren, auf das kosmische G e schehen hinaus. Ihre Piloten saßen ganz oben auf jener runden Glocke, die sie Raumschiff nannten, in einer kle i nen Kuppel und steuerten das riesige Ding per Hand.
    Für Liszendir war deshalb die Aussicht höchst beei n druckend. Sie hatte einen Großteil ihrer Zeit hier im Ko n trollraum verbracht und stundenlang auf den Bildschirm gestarrt, der Ähnlichkeit mit einem riesigen Sichtfenster hatte.
    Irgend etwas auf dem Bildschirm irritierte Han; eine kaum sichtbare Bewegung. Aber als er näher hinschaute, konnte er nichts weiter feststellen als die wandernden Sternenpunkte. Schaute er beiseite, so nahm sein Auge im peripheren Blickfeld erneut diese Bewegung wahr. Je länger er darüber nachdachte, um so sicherer wurde er, daß er sich nicht getäuscht hatte. Versuchte er es direkt zu fixieren, war es augenblicklich verschwunden; richtete er aber den Blick so ein, daß er nur den Rand seines G e sichtsfeldes wahrnahm, war das Phänomen lange genug vorhanden, um ihn von seiner Existenz zu überzeugen. Da war etwas, das sich bewegte – aber was?
    „Liszendir, siehst du etwas auf dem Bildschirm, das sich bewegt?“
    „Das sich bewegt? – Nein. Aber das Bild ist schon seit geraumer Zeit gestört. Hast du es nicht bemerkt? Ich dachte erst, es läge an der Apparatur – und daß du da r über Bescheid wüßtest. Es sieht so aus wie ein Bild im Wasser, wenn man es von der Oberfläche aus betrachtet. Von einem bestimmten Punkt gehen Wellenbewegungen aus und verteilen sich über die ganze Bildfläche – aber ich konnte bisher nicht erkennen,

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