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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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leicht zurück und öffneten für ihn eine Lücke für den Mann mit dem Gewehr. Dieser eine mit dem dicken, seltsamen Gewehr stand offen vor ihm und mühte sich noch immer mit einer Einstellung ab; vielleicht hatte die Waffe eine Ladehemmung oder war defekt. Morlenden ging ruhig und lautlos auf ihn zu und hatte ihn fast erreicht, bevor der Mann ihn bemerkte. Der Mann sah erschrocken auf und hob seine Waffe, und als er dies tat, trat Morlenden locker hinter die Mündung der Waffe und stieß ihm ruhig, noch immer ruhig, sein Messer in die Brust. Er spürte einen Widerstand, und an der Wunde quoll Blut hervor. Er stieß noch fester zu und sah dabei direkt in die Augen des entsetzten Mannes – mit der Intimität eines Liebhabers. Die Waffe fiel dem Mann aus der Hand, und er sah Morlenden vorwurfsvoll und ungläubig an, als könne ihm so etwas gar nicht passieren, ihm, dem Träger der Waffe. Und eine tiefere Dunkelheit als die Nacht senkte sich über seinen Blick, als er auf den kalten Boden sank.
    Die anderen sahen nun, daß ihr Waffenmeister gefallen war, und bedrohten die fünf Ler mit Pistolen, während einer von ihnen in Panik an einem kleinen Gerät herumnestelte, das dem Kommunikationsgerät ähnlich sah, das Krisshantem dem Agenten abgenommen hatte. Sie schienen sich nun sicher zu fühlen und wurden langsamer, da sie sicher waren, daß keiner aus der Gruppe, die ihnen gegenüberstand, eine Waffe benutzen würde, die seine Hand verließ. Man hatte sie informiert. Bevor er sein Gerät jedoch so einstellen konnte, wie er das wollte, bedrohte ihn Fellirian, die ihr eigenes Messer gezogen hatte, und auch bevor irgend jemand von den anderen Zeit dazu gehabt hatte, eine Waffe auf sie zu richten. Der Mann tanzte nach hinten, hielt sein Gerät hoch außer Reichweite, während die anderen versuchten, in Schußposition zu kommen. Einer von ihnen fiel sofort mit durchschnittener Kehle zu Boden, da er auf Kris getroffen war, der dort war, wo er nicht hätte sein sollen. Morlenden zog sein Messer über die Hand, die das Kommunikationsgerät hielt, hörte, wie unter Wasser, einen lauten Schrei, und das Gerät lag auf der Erde. Er trat darauf und zerbrach seinen empfindlichen Inhalt zu einem formlosen Metallhaufen, der nun rauchte und Funken von sich gab, weil seine Batterie sich kurzschloß. Cannialin, die in ihren Augen den wahnsinnigen Blick eines Berserkers trug, erledigte den Träger des Geräts, während dieser versuchte, Morlenden auszuweichen und zur gleichen Zeit Fellirian im Auge zu behalten, die stetig auf ihn zukam und schreckliche Worte in einer Sprache ausstieß, die er nicht verstand. Der letzte erkannte seine aussichtslose Lage und versuchte wegzulaufen, aber er traf auf Kaldherman und Krisshantem, und so war sein Weg, selbst auf der Flucht, nur von kurzer Dauer.
    Im Wald herrschte nun Stille, die nur von schwerem Keuchen und dem entfernten Brummen und Klopfen des Luftkissenfahrzeugs unterbrochen wurde, das in weiter Entfernung auf und ab flog. Morlenden fühlte seinen Zorn verrauchen und sah, was sie getan hatten, und sah, daß es auch die anderen sahen. Sie sagten kein Wort, sondern gingen stumpf auf dem Schlachtfeld umher, stumm und verblüfft. Morlenden konnte wieder klar sehen und schaute zu Fellirian hinüber, auf deren Gesicht er Tränenströme erkannte, obwohl sich ihr Ausdruck nicht verändert hatte. Sie alle wußten, daß sie hier etwas gerächt hatten, daß sie mit nicht mehr als den Messern in ihrer Hand bewaffnete Männer besiegt hatten. Etwas in ihnen aber war zerbrochen und würde nie mehr wie früher sein. Auf dem Boden war Blut, das noch nie vorher auf solche Art vergossen worden war.
    Krisshantem war der erste, der seine Stimme wiederfand. Er sagte langsam: „Nach einiger Zeit ist es ihnen langsam klargeworden, was wir machten. Sie hatten einen Schuß auf uns abgegeben, aber ohne Erfolg. Während sie dahin schossen, wo sie mich vermuteten, haben Kal und Cannialin einen von ihnen erwischt. Die anderen haben uns jedoch dabei gesehen, und sie wußten, daß wir nicht die sind, die sie suchten. Also haben sie sich umgedreht und sich zurückgezogen. Sie haben eure Spur mit dieser Waffe gefunden und sind ihr gefolgt. Sie ließen sich nicht ablenken. Wir haben versucht, sie abzufangen, aber da waren sie schon zwischen uns und sind schnell gelaufen. Es war zwecklos, zwecklos, wir konnten es nicht verhindern …“
    Die Zeit fand zu ihrem normalen Fluß zurück. Morlenden fragte wie aus weiter Ferne:

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