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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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und sagte: „Dann war es vielleicht den Preis wert, denn sie hat dafür mit zwei Leben bezahlt: Nicht viele würden soweit gehen, nur eines zu riskieren.“
    Kaldherman war im Verlauf des gesamten Abenteuers still gewesen. Jetzt sprach er. „Ich habe selbst ein ungelöstes Rätsel, ihr Denker und Grübler und Philosophen; ich möchte gerne wissen, wie es kommt, daß wir fünf, mit nicht mehr als Messern versehen, bewaffnete und ausgebildete Vorläufer überwältigt haben?“
    Auch Cannialin sagte: „Ganz richtig. Wo sind sie denn, die gnadenlosen Menschen mit den wilden Augen, denen man nachsagt, daß sie hemmungslos schießen und niederbrennen? Die hier waren gern bereit, einem in den Rücken zu schießen, aber als es Narben auf der Brust zu erwerben gab, sind sie herumgesprungen wie Gänse im Schlachthof. Ich will mich hier nicht als Feigling hinstellen, aber ich hatte mich bisher nicht für so furchterregend gehalten. Kaider vielleicht: Der hatte einen Blick in den Augen, von dem ein Hund Würmer bekommen hätte – aber ich?“
    Fellirian sagte: „Ayali, du weißt nicht, wie sonderbar du mit einem Messer in der Hand aussiehst … ich habe manchmal zu Hause selbst Angst vor dir, wenn du einem Huhn die Kehle durchschneidest. Ich kann dazu nur sagen, daß sie wahrscheinlich Widerstand nicht gewohnt sind und einen Angriff noch viel weniger; aber das erhebt in meinem Kopf viele Fragen, und eine Antwort, die Fragen aufwirft, nützt nicht viel, oder?“
    Morlenden sagte: „Du meinst, sie brauchen nur zu drohen und nicht wirklich etwas tun?“
    „Es scheint so. Sie reagieren alle schnell genug. Das habe ich schon mit eigenen Augen gesehen: Die Opfer laufen immer weg und werden zusammengetrieben. Niemand leistet Widerstand.“
    „Und was ist, wenn es doch jemand tut?“
    „Undenkbar.“
    „Wissen sie denn, auf welches Fundament sie da gebaut haben – daß ein Dutzend entschlossener Leute den ganzen Planeten übernehmen könnte?“
    Niemand beantwortete Morlendens Frage. Sie standen nun alle um Maellenkleth herum und beugten sich herunter, um sie aufzuheben. Im Hintergrund konnten sie noch immer das Brummen und Klopfen des Luftkissenfahrzeugs hören, das jetzt etwas näher kam. Morlenden war immer noch wie betäubt und fühlte sich schwindlig, als sei er noch nicht ganz bei sich. Es war schon unvorstellbar gewesen, daß ein unbekannter Attentäter auf ihn geschossen hatte; aber ein Verhalten, wie er es hier, in dieser Nacht, gezeigt hatte: Das war ein Gedanke, der noch fremder war. Und doch hatte er es getan, und als er wieder daran dachte, hatte er das sichere Gefühl, daß es richtig und angemessen gewesen war. Rache und Selbsterhaltung. Und etwas, eine unbekannte Größe in der unsichtbaren Unterwelt, hatte sich verschoben, verändert, und nun wurde er von der Hauptströmung eines fremden Flusses mitgetragen und floß auf ein unbekanntes Ziel zu.
    Er sagte, halb zu sich selbst, von den anderen ebenfalls unbemerkt, während er das Mädchen zu Kaldherman und Krisshantem hochhob, die auf den Zaun geklettert waren: „Beobachten? Durcheinander? Ja, so wird es bei ihnen sein … und vielleicht beobachten sie nicht halb so genau, wie sie das annehmen. Diese hier war unerkannt zwischen ihnen. Also, ich …“
    Und sie machten sich an die schmerzhafte Prozedur, Maellens Körper über den Zaun zu heben. Sie gehörte dem Element Wasser an, und sie mußten sie dem Wasser zurückgeben; sie würden sie weit tragen müssen.

15
     
    Wenn ich bisweilen in meinem Journal schreibe, bin ich immer der felsenfesten Überzeugung, daß ich alle Probleme nicht nur mit Leichtigkeit, sondern auch mit Stil und von einer erheblichen Portion Witz gewürzt löse … Diese gleiche Überzeugung können wir auch bei Menschen konstatieren, denen Sauerstoff entzogen worden ist. Das reicht, um einen zum Nachdenken zu bringen.
    Die Vaselin-Träume des Hundifer Soames
     
    Was sich da im Büro von Klaneth Parleau, dem Vorsitzenden der Region versammelt hatte, konnte nur als wilder Haufen bezeichnet werden, und im Augenblick versuchten alle Teile, aus denen er sich zusammensetzte, zur gleichen Zeit zu sprechen, miteinander, mit niemandem, mit jedem, vielleicht sogar mit sich selbst, und sie benutzten die größtmögliche ihnen zur Verfügung stehende Lautstärke, um sich Gehör zu verschaffen. Niemand hörte etwas anderes als Krach und Durcheinander. Es war, mit einem Wort, ein Chaos. Parleau sah sich das alles konsterniert an und versuchte mit

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