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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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ruhigem, gelassenem Ton, »dieses edle Tier ist dabei, mir den Kopf abzubeißen.« Die Kiefer des Hundes waren geschlossen, aber Chinese Gordon sah die zwei Fangzähne, die unter der schwarzen Oberlippe hervorstanden.
    Und dann stieß der Hund wieder ein langes, tiefes Knurren aus. Es hörte sich an, als ob es irgendwo in seinem riesigen Leib entstünde und langsam in die Kehle dringe.
    Kepler sagte zu Immelmann: »Was meinst du?«
    Immelmann nickte und zog einsichtig die Brauen zusammen. »Margaret hat recht, Chinese. Er versucht zu schnurren.«
    Art Buchwald
    Eine Zierde seiner Rasse
    Irving war der Star der Pussyfoot-Werbespots. Man konnte ihn den Robert Redford unter den Katzen nennen – ein Riese in der Haustier-Futterindustrie, und ein Begriff für Millionen von Menschen in jedem Winkel des Landes.
    Dabei hatte Irving, wie das mit Katzen manchmal so ist, gar nichts besonderes an sich. Wenn Sie ihm in einer Gasse begegnet wären, würden Sie ihm kaum einen zweiten Blick schenken. Irving war entweder eine weiße Katze mit schwarzen Flecken oder eine schwarze Katze mit weißen Flecken, das war abhängig davon, wie Sie Ihre Katze mögen. Er hatte weiße Schnurrbarthaare und schwarze Wangen. Ein Ohr war weiß – das andere schwarz. Ein Reporter schrieb einmal, daß Irving so aussah, als habe jemand gerade ein Tintenfaß nach ihm geworfen.
    Sein Aussehen war es also offensichtlich nicht, was Irving zum Star machte. Was ihn zu einer so besonderen Katze machte, war Irvings Gewohnheit, Katzenfutter mit der Pfote zu essen. Die meisten Menschen wissen das vielleicht nicht, aber es gibt unter einer Million, zehn Millionen oder sogar hundert Millionen Katzen nicht eine, die sich ihre Portion Katzenfutter mit der Pfote herausfischt und ins Maul steckt.
    Wie sich Pussyfoot und Irving fanden, ist eine ganz erstaunliche Geschichte.
    Die Pussyfoot-Katzenfutter-Leute hatten die Katzen, die sie in ihren Werbespots zeigten, gründlich satt. Auch von ihren Werbe-Managern hatten sie die Nase voll. Darum beschlossen sie, den Top-Mann in der Haustier-Fernsehwerbung zu verpflichten. Das war Edgar Allen McGruder, der mit seinen 29 Jahren als Wunderkind in der Branche galt. Im zarten Alter von nur 25 Jahren hatte er die Bello-Hundefutter-Werbung übernommen, und mit einem einzigen Werbespot, der einen Mann zeigte, der gerade Bello aus derselben Büchse aß wie sein Hund, hatte McGruder das Blatt für die Firma gewendet.
    Um ihn von Bello loszueisen, bot Pussyfoot McGruder ein phantastisches Gehalt, und dazu noch Firmen-Anteile.
    Das Angebot von Pussyfoot kam genau zur rechten Zeit, als McGruder es nämlich leid war, mit Hunden zu arbeiten und sich zu höheren Aufgaben berufen fühlte.
    McGruder war Junggeselle, ein großer, dunkelhaariger Mann, voller Energie und Charme. Er war phantasievoll, intelligent und geradeheraus. Wenn er irgendwelche Fehler hatte, dann waren sie nur Maria Drake, seiner Sekretärin, bekannt. McGruder ging völlig in seiner Arbeit auf und konnte sich nie entspannen. Alle seine wachen Stunden verbrachte er ausschließlich damit, nach dem vollkommenen Werbespot zu suchen. Als McGruder das Pussyfoot-Angebot annahm, war man begeistert. Allerdings hatte er es unterlassen, ihnen mitzuteilen, daß er eine Allergie gegen Katzen hatte. Seit seiner Kindheit füllte sich sein Magen jedesmal mit Luft, sobald er sich mit einer Katze in einem Raum befand. Das war gerade einer der Gründe gewesen, diese Stelle anzunehmen, nämlich herauszufinden, ob er dieser Allergie Herr werden könnte. Bis jetzt hatte er versagt.
    McGruders erste Tat, nachdem er die Pussyfoot-Werbung übernommen hatte, war, in alle Zeitungen eine Anzeige zu setzen mit der Ankündigung, daß er eine Katzen-Vorführung veranstalten würde, um die Katze zu finden, die in einem neuen Fernseh-Werbespot auftreten sollte.
    Die Vorführung fand in einem alten Kino am Broadway statt. Die Bühne war mit einem großen Tisch ausgestattet, auf dem Dosen mit Pussyfoot-Katzenfutter standen. Eine Fernsehkamera, die auf der Bühne postiert war, sollte die verschiedenen Katzen filmen, um dadurch festzustellen, wie sie auf dem Bildschirm ankommen.
    Am Morgen nachdem die Anzeige erschienen war, bildete sich eine fünf Block lange Schlange von Katzenbesitzern, die darauf warteten, in das Theater eingelassen zu werden. In den Händen hielten sie siamesische, persische, ägyptische Katzen, rote Katzen, schwarze Katzen, langhaarige Katzen, kurzschwänzige Katzen, Kater und zwei

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