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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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Haustiger, deren Besitzerin darauf beharrte, daß es sich bei ihnen um echte Mitglieder der Katzenfamilie handele.
    McGruder hatte sich in die hinterste Reihe des Theaters gesetzt, also so weit entfernt von den Katzen wie nur irgend möglich, und beobachtete sie von dort auf einem kleinen Fernsehschirm. Direkt neben ihm saß Maria und reichte ihm alle paar Augenblicke ein Glas doppelkohlensaures Natron.
    Drei Tage lang tat McGruder nichts anderes, als auf seinen Fernsehschirm zu starren und zu rülpsen.
    Trotz der großen Zahl von Katzen, die sich ihm vorstellten, schien sich keine so recht für einen Werbespot zu eignen. Am dritten Nachmittag waren McGruders Augen glasig.
    So gegen vier Uhr spazierte dann eine kleine alte Dame in Tennisschuhen mit ihrer Schwarzweißen Katze auf die Bühne. McGruder war von Irvings Erscheinung so wenig beeindruckt, daß er sich nicht einmal dazu bequemte, einen Blick auf den Monitor zu werfen. Er nahm die Gelegenheit wahr, sich von Maria ein Glas doppelkohlensaures Natron kredenzen zu lassen. Plötzlich hörte er einen seiner Assistenten brüllen: »Du heiliger Katzenwels!«
    McGruder blickte hoch. Er wollte seinen Augen nicht trauen, bei dem, was er da auf dem Bildschirm sah! Die Katze angelte ihr Futter mit der Pfote aus der Büchse! Er sprang von seinem Sitz hoch und raste den Zwischengang entlang zur Bühne hoch: »Wie haben Sie ihr das beigebracht?«
    »Ich habe ihm das nicht beigebracht«, sagte die kleine alte Dame hochmütig. »Irving hat schon immer sein Katzenfutter mit der Pfote gegessen.«
    »Davon möchte ich das Band haben«, rief McGruder dem Kameramann zu. »Also Mrs…?«
    » Miss , aber besten Dank. Miss Lila Summersby«, sagte die Dame.
    Irving zollte dem ganzen Aufruhr nicht die geringste Beachtung, sondern tauchte weiter seine Pfote in die Büchse, um sie dann in sein Maul zu stecken. Dabei ging niemals auch nur ein einziger Tropfen von seinem Katzenfutter verloren. Nach jedem Bissen leckte er sogar seine Pfote sauber, ehe er sich wieder der Büchse zuwandte.
    »Großartig! Phantastisch! Unglaublich!« rief McGruder der Katze zu. »Irving, aus dir mache ich einen ganz großen Star! Du wirst berühmter sein als Paul Newman und Steve McQueen, ja, sogar berühmter als der Große Vogel von der Sesam-Straße. Ich werde deinen Namen in Leuchtschrift schreiben lassen. Wieviel verlangen Sie für ihn, Miss Summersby?«
    Miss Summersby riß Irving an sich. »Sie können ihn nicht kriegen. Er ist unverkäuflich!«
    »Aber ich brauche ihn«, schrie McGruder, »begreifen Sie nicht? Irving ist die erste Katze, die ich jemals gesehen habe, die Katzen-Appeal hat. Wie wär’s mit 1000 Dollar?«
    Miss Summersby machte Anstalten die Bühne zu verlassen, wobei sie Irving fest an ihren Busen preßte.
    »Warten Sie«, sagte McGruder, »wenn Sie ihn uns schon nicht verkaufen wollen – wie wäre es denn, wenn Sie ihn uns wenigstens leihen würden? Wir zahlen Ihnen 50 Dollar die Woche, und dafür hat Irving nichts weiter zu tun, als jede Woche herzukommen und eine Dose Pussyfoot-Katzenfutter aufzufressen.«
    Miss Summersby hatte sich immer noch nicht beruhigt. »Ich bin mir gar nicht sicher, ob Irving überhaupt Lust hat, Werbespots zu machen. Er verträgt kein grelles Licht.«
    »Aber warum in aller Welt haben Sie ihn dann hergebracht?« brüllte McGruder, während er sich zugleich bemühte, einen Rülpser zu unterdrücken.
    »Irving und ich spazierten hier gerade vorbei, als wir diese Schlange von Menschen sahen, die ihre Katzen im Arm hielten. Wir dachten, es handele sich um eine Art Katzen-Schau, und wir beschlossen, uns so was mal anzusehen. Dann bekam Irving Hunger, und ich ließ ihn eine Ihrer Dosen mit Katzenfutter probieren. Das war für ihn ein kleines Festessen, denn für gewöhnlich kann ich es mir nicht leisten, ihm Pussyfoot zu kaufen. Es ist viel zu teuer.«
    »Wenn Sie mit uns einen Vertrag machen, kriegen Sie von uns so viel Pussyfoot-Katzenfutter, wie Irving nur essen kann«, versuchte McGruder sie zu überzeugen.
    »Nun«, sagte Miss Summersby. »Ich lebe von der Sozialversicherung, und es ist heutzutage nicht gerade einfach, Irving satt zu bekommen – und mich noch dazu. Aber wenn Sie uns Katzenfutter umsonst geben – würde das bedeuten, daß wir keine fünfzig Dollar in der Woche erhalten?«
    »Sie kriegen beides«, versicherte ihr McGruder.
    Irving saß in Miss Summersbys Armen und beobachtete mit halbgeschlossenen Augen, was vorging. Nachdem er den Inhalt der

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