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Let sleeping men lie - Schlafende Maenner soll man nicht wecken

Let sleeping men lie - Schlafende Maenner soll man nicht wecken

Titel: Let sleeping men lie - Schlafende Maenner soll man nicht wecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Spindler
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understudy playing again tonight?”
    “He does every Wednesday.”
    “Good, so I could come and see you if you like. Just as a friend”, fügte ich noch hinzu, damit er sich keine falschen Hoffnungen machte.
    Ich ließ mir von Alan den Weg zu seinem Haus beschreiben und informierte ihn noch darüber, dass ich reichlich Hunger mitbringen würde.
    Die Gitarrenklänge verstummten und Jerome erschien in der Wohnzimmertür. “Mandy, to thank you for your excellent and fast work, I’d like to take you out to dinner tonight. What do you think?”
    “Thank you, that would be fantastic. But I’m afraid I just agreed to go on a date with Alan.”
    Jerome nickte verstehend, doch die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er überspielte sie, indem er eine Minivorstellung von Alans unbeholfenem Tanzstil gab. “You mean this Alan?”
    Ich nickte. “He sprained his ankle, so I’m going to visit him tonight. You and I could have dinner some other time”, schlug ich vor. “How about tomorrow?” Ich schenkte ihm ein freundliches Lächeln, das er aber nicht mehr zu sehen bekam, weil er sich umdrehte, als es an der Tür klingelte. Während er öffnen ging, packte ich das Handy ein, fuhr den Laptop herunter und machte mich startklar.
    Jerome kam mir im Flur entgegen und deutete mit dem Daumen hinter sich. “It’s for you”, sagte er.
    Unlogisch, wie ich nun mal bin, dachte ich: Wie kann Alan mit seinem verstauchten Knöchel so schnell hier sein, wenn er nicht mal die Adresse meines Arbeitgebers kennt?
    Aber es war natürlich nicht Alan, sondern Peter.
    Er grinste, als hätten wir uns nie gestritten. Sein per fekt sitzender, hellgrauer Anzug schien mitzugrinsen. “I’m glad you’ → re not → attacking me with a → wooden spoon this time.”
    Mir war nicht nach Herumalbern zumute. “Why have you come?”
    “I wanted to tell you that I’m flying back to Alaska tomorrow.”
    Er wirkte entspannt. Unser Streit hatte ihn nicht annähernd so beschäftigt wie mich, falls überhaupt.
    Um das herauszufinden, sagte ich: “I hope you understand why I left so → suddenly on Saturday.”
    “Yes. It was because you had your period.”
    Ich sah verlegen hinter mich, aber Jerome war längst wieder in seinem Arbeitszimmer verschwunden.
    “No, that wasn’t true. I was angry because all you wanted was to have sex. When I asked you a serious question, you pretended to be tired.”
    Er zuckte mit den Schultern. “Well, I had a headache.”
    “That didn’t stop you from getting a –” Weiter kam ich nicht, denn mit einen breiten Lächeln fiel er mir ins Wort. ”Right, that was because I found you irresistible, despite my headache. Any other woman would see it as a big compliment.”
    “So you think a woman prefers to have sex than to talk about something that’s really important to her? Is that what you think?”
    Peter, der sonst nie um Antworten verlegen war, zögerte. “No, of course not.” Er fuhr sich mit dem Zeigefinger zwischen Hals und Hemdkragen entlang. “Look, can we meet again tonight?”
    Erst Alan, dann Jerome, jetzt auch noch Peter! Alle wollten den Abend mit mir verbringen. Sollte ich den Besuch bei Alan ausfallen lassen? Peter war schließlich wichtiger. Aber das wäre Jerome gegenüber unfair gewesen, weil er zuerst gefragt und ich ihm abgesagt hatte.
    “I’m sorry, but I’m seeing a friend tonight. He’s ill.”
    Peter nahm mich kurz in den Arm. “I’ll call you in a couple of weeks, when I’m back in London.”
    Ein letzter Kuss, dann stieg er ins Taxi und fuhr davon. Ich fühlte mich entsetzlich verlassen.
    Eine Weile stand ich da und ließ die Tränen einfach fließen. Dann erschien ein weißes, akkurat gebügeltes Stück Stoff vor meinen Augen. Ich griff danach und wischte mir die Tränen weg.
    “Thank you”, schniefte ich und reichte Jerome sein Taschentuch zurück.

Twenty
    Zwei Stunden später lag ich immer noch wach, trotz des einlullenden Regens, trotz der Leere in meinem Kopf. Da, wo sich sonst meine Gedanken austobten, herrschte gespenstische Stille, als hielte meine Seele den Atem an.
    Merkwürdig, wie verkrampft man wird, wenn man einfach nur daliegt, während Liegen und dabei Schlafen einen völlig gelöst und entspannt macht. Ich setzte mich auf, ließ meine Schultern kreisen, ging schließlich in den Flur und wartete ein paar Sekunden, bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Jeromes Tür stand einen Spalt offen, durch den ich mehr ahnen als sehen

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