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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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dann auf Padillo zu richten. »Es fügt sich einfach nicht zusammen.«
    Mit sehr ruhiger Stimme sagte Padillo: »Was kümmert es dich, ob es sich zusammenfügt oder nicht?«
    Warnock legte den Kopf nach links, lehnte sich zurück und musterte Padillo. Er setzte die Inspektion fort, bis das leuchtende Rot in seinem Gesicht verschwand und dem normalen Rosa Platz machte.
    »Na schön, Michael, da hast du den Punkt getroffen. Und du hast natürlich recht. Mich kümmert nur, wieviel du mir zu zahlen bereit bist.«
    »Deinen üblichen Satz«, sagte McCorkle. »Minus dem normalen Profirabatt.«
    »Kein Rabatt bei dem Geschäft«, sagte Warnock, den Blick noch immer auf Padillo geheftet.
    »Versuchen mußte ich's«, sagte McCorkle.
    »Gut, Michael, wer ist nun der Job? Steadys Junge, wie heißt er gleich, Granville?«
    »McCorkle und ich sind der Job«, sagte Padillo. »Wenn jemand gegen Granville vorgehen will, muß er zuerst uns ausschalten. Aber McCorkle ist schlaff geworden, und ich bin außer Tritt. Also: Wer an uns heran will, Harry, muß zuerst euch überwinden.«
    Warnocks Gesicht spiegelte tiefe Skepsis wider, die sich auch in seine Stimme schlich. »Wann wißt ihr genau, daß es losgeht?«
    »Morgen«, sagte McCorkle. »Spätestens Diens ta g.«
    »Wer ist die Gegenseite?«
    »Das wissen wir nicht.«
    »Inland oder Ausland?«
    »Das wissen wir auch nicht«, sagte Padillo. »Spielt das eine Rolle?«
    Warnock lächelte. »Würd' ich's verraten, Michael, wenn's eine Rolle spielt?«

 
     
    E INUNDDREISSIG
    Der Kofferraumdeckel des Mercedes stand auf, und einer der Diebe war darübergebeugt und kramte im Inneren herum. Der zweite Dieb bückte sich durch die geöffnete Beifahrertür und durchstöberte das Handschuhfach. Automatisch bemerkte Padillo den Schlitz im Kabriodach seines Wagens und verwünschte sich, weil er am 1. November nicht das Hardtop aufmontiert hatte.
    Er wartete, während McCorkle geduckt um die vier geparkten Autos herumschlich und hinter dem Dieb an dem offenen Kofferraum auftauchte. McCorkle blickte sich um, sah Padillos Kopfnicken, machte drei lange, schnelle Schritte und schlug den Kofferraumdeckel auf den Rücken des Diebs. Der Dieb schrie. Er schrie ein zweites Mal, als McCorkle den Kofferraumdeckel hob und erneut zuschlug. Ein dritter Schrei ertönte, als sich McCorkle, die hintere Stoßstange als Trittleiter nutzend, mit seinen kompletten 96 Kilo Lebensgewicht auf den Kofferraumdeckel setzte.
    Auf den ersten Schrei fuhr der Dieb, der das Handschuhfach durchstöberte, aus der offenen Beifahrertür zurück, drehte sich um und spürte auf seiner rechten Wange, direkt unter dem Auge, die
    Spitze der längsten Klinge eines Schweizer Offiziersmessers. Schielend versuchte der Dieb zu erkennen, um was für ein Messer es sich handelte, gab den Versuch jedoch auf, als Padillo die Messerspitze einsetzte, um ihn herumzudrehen, bis er mit dem Gesicht zum Wagen stand.
    »Hände aufs Dach, Füße gespreizt, wie üblich«, sagte Padillo.
    Als der Dieb zögerte, setzte Padillo die Messerspitze aufs Genick des Mannes. »Falls du versuchst, tapfer oder dumm zu sein, dringt das Messer genau vier Zentimeter tief, und wenn ich nicht falsch ziele, bist du Gemüse. Wenn ich falsch ziele, bist du tot.«
    Der Dieb stützte sich auf den Wagen und setzte die Füße gespreizt nach hinten. Padillo durchsuchte ihn rasch und fand eine halbautomatische Beretta, Kaliber.25, in seinem Wadenhalfter. Als Padillo sich aufrichtete, schrie der Dieb im Kofferraum etwas, das eine flehentliche Bitte sein mochte. McCorkle antwortete, indem er im Sitzen auf dem Kofferraumdeckel auf und nieder hüpfte.
    Padillo klappte die Klinge des Schweizer Offiziersmessers ein und steckte es in die Tasche. Dann setzte er die Mündung der Beretta ans Genick des nach vorn gebeugten Diebs und sagte: »Und jetzt dreh dich rum und sag ihm, was ich hier habe!«
    Der Dieb drehte sich um und rief: »Marv, er hat mein Schießeisen.«
    »Laß mich raus!« schrie Marv.
    McCorkle sprang herab, öffnete den Kofferraumdeckel, verdrehte Marvs rechten Arm, zerrte ihn aus dem Kofferraum und dirigierte ihn zu Padillo. Tränen rollten über Marvs Gesicht hinab zu dem festgefrorenen Lächeln, das reichlich Zahnfleisch bloßlegte.
    »Schlimme Buben sind das, nicht?« sagte McCorkle.
    Padillo sah den Mann mit dem scheinbar ewigen Lächeln an. »Sie sind Mr. Schlitz, nicht? Und Ihr Partner hier ist Mr. Pabst.«
    Schlitz' Tränen waren versiegt, aber das Lächeln war noch

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