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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Gelinet?« fragte Padillo. »Ich habe sie mal zu dir geschickt, als sie noch bei AFP war und eine Story über den alten
    Bill Casey recherchierte. Sie hat mir gesagt, du wärst eine große Hilfe gewesen.«
    »Was ist mit Isabelle?«
    »Sie hat Steady geholfen, seine Memoiren zu schreiben.«
    »Und tot ist sie auch«, sagte Warnock. »Jemand hat sie in ihrer Badewanne ertränkt, und bevor du mich fragst, woher ich weiß, was nicht in der Zeitung stand, sag' ich dir, daß Tinker Burns sie gefunden hat - und er war es auch, der's mir erzählt hat.«
    »Ist Tinker auf dem Markt, um Schutz einzukaufen?« fragte Padillo.
    »Der alte Tinker und ich, wir haben schon ein Stück gemeinsame Vergangenheit«, sagte Warnock. »Du weißt ja, daß er 'n fetten Batzen Geld von mir hat.«
    »Der IRA«, sagte Padillo.
    »Das war ein und dasselbe.«
    »Damals.«
    Warnock zuckte die Achseln. »Das stimmt. Damals.«
    McCorkle sagte: »Nachdem du von der IRA übergelaufen bist .«
    »Ich bin nie übergelaufen«, sagte Warnock. »Ich bin desertiert.«
    »Richtig. Nachdem du desertiert bist und dich selbständig gemacht hast, hast du, wenn ich mich recht erinnere, eine recht kuriose Ankündigung ausgesandt.«
    »Ich hab' bloß gesagt, Warnock und Partner wären 'ne neue Firma für Sicherheitsberatung, spezialisiert auf Antiterrorismus.«
    »War da nicht unten drunter eine Zeile Kleingedrucktes über >Zwanzig Jahre Erfahrung in der IRA    »Die beste Referenz, die ich haben konnte«, sagte Warnock.
    »Eins hat mich immer interessiert«, sagte McCorkle. »Wer waren damals die Partner bei Warnock und Partner? An einem Tag, Harry, bist du ein Eineinhalbzimmerbüro auf der falschen Seite der Fourteenth Street, und drei Wochen später bist du eine halbe Etage an der Ecke Nineteenth und N. Wer hat den Laden möbliert? Bill Casey? Der Nationale Sicherheitsrat? Die Saudis?«
    »Wenn du drauf aus bist, mich zu engagieren, Mr. McCorkle, Sir, hab' ich beste Referenzen nicht zu knapp, die du prüfen kannst, sobald wir uns auf ein Honorar geeinigt haben.«
    »Wir sind tatsächlich auf dem Markt, um in Sachen Sicherheit zu kaufen«, sagte McCorkle.
    »Willst du dein Restaurant unter Schutz stellen?«
    »Wir machen uns Sorgen um Steadys Jungen«, sagte Padillo. »Allerdings ist er kein Junge mehr. Zweiunddreißig, dreiunddreißig. Um den Dreh.
    Steady hat ihm das Copyright auf seine Memoiren vermacht. Und der Junge, Granville, hat sich entschlossen, sie an einen privaten Sammler zu verkaufen, anstatt zu versuchen, sie zu veröffentlichen. Er hat uns gebeten, ein bißchen auf ihn achtzugeben, bis die Memoiren verkauft sind.«
    Warnock warf seinen sechs Partnern einen warnenden Blick zu. »Ihr hört kein Wort davon, ist das klar?«
    Mr. Coors sagte: »Jawohl, Sir. Kein Wort.«
    Warnock blickte zuerst McCorkle, dann Padillo an und sagte: »Will der Junge, daß ihr ihm den Babysitter spielt?«
    »Aufpassen, wie es ihm so geht«, sagte Padillo.
    »Einiges Geld im Spiel, oder?«
    »Drei Viertel Millionen«, sagte McCorkle. »Mindestens. Vielleicht mehr.«
    Auf Warnocks breitem, rosigem Gesicht machte sich Überraschung breit, die sich in Ärger und dann Empörung verwandelte. »Was hat Steady denn gewußt, was so viel wert ist?« fragte er barsch. »Im wirklichen Dreck hat er nie gesteckt. Er hat dauernd bloß in Afrika, Nahost oder Mittelamerika rumgemacht. Oder in Südostasien, wo er den König der Jongleure abgegeben hat. Was für schockierende Enthüllungen hat Steady also schon zu machen? Die CIA hat Drogen vertrieben, richtig? Aber wen interessiert das schon? Daß sie im Kongo Lumumba abserviert hat oder hat abservieren lassen, vielleicht über die Jahre noch drei, vier Dutzend andere? Na und? Daß sie einen Ministerpräsidenten, einen Premier, ein oder zwei Könige und Gott weiß wie viele andere Despoten und Satrapen auf der Lohnliste hatte? Wen kratzt das schon? Mein Gott, euer Land läßt seine sogenannte Außenpolitik aus dem Anbau des Weißen Hauses von einem unbedarften Oberst managen, und wenn er erwischt wird, macht ihr ihn auch noch zum Helden. Warum also sollte sich jemand einen Dreck um die Memoiren eines Nobody mit Namen Steady Haynes scheren? Und was könnte Steady erfinden, das auch nur halb so dreckig wie die wirklichen Ereignisse wäre? Und wer soll eigentlich eine Dreiviertelmillion dafür bezahlen?«
    Warnock starrte zur Decke hinauf, als könne die Antwort dort geschrieben stehen. Dann senkte er den Blick, um ihn erst auf McCorkle,

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