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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Blicke, er müsse verhaftet, angeklagt, verurteilt und vielleicht sogar gehängt werden. Für McCorkle waren das stets die Dorian-Gray-Blicke, und er bemerkte mit einigem Bedauern, daß sie niemals ihm galten.
    Als sie zu den zusammengeschobenen Tischen kamen, stand Harry Warnock, der Rothaarige, mit einem neuerlichen Grinsen und einem herzlichen Willkommensnicken auf. Dann ließ er einen finsteren Blick über die sechs Sitzengebliebenen wandern und sagte: »Rutscht zusammen, ihr Bande, und gebt den neuen Gästen einen Platz zum Sitzen.«
    Die sechs Männer, jeder einzelne groß oder hünenhaft und alle Mitte bis Ende Dreißig oder Anfang Vierzig, folgten der Aufforderung, ohne zu klagen. Padillo nahm den Stuhl rechts von Harry Warnock, McCorkle den auf der linken Seite. Eine der hübschen Cousinen huschte herbei, um die Bestellung aufzunehmen. Padillo rührte mit dem Zeigefinger in der Luft, um eine Runde für alle zu bestellen, und flüsterte dann auf französisch etwas, das die Cousine zum Lachen brachte.
    Als sie fort war, sagte Warnock mit einem irischen Zungenschlag, der kam und ging wie Ebbe und Flut: »Was hast du dem Mädel gesagt, Michael? Ein kleiner Lacher würd' mir auch guttun.«
    »Ich habe ihr gesagt, weil ich meinen Vater nach Hause fahren muß, hätte ich gern eisgekühltes Evi- an-Wasser in einem Martiniglas.«
    Warnock sah McCorkle an. »Mac, ist er etwa abstinent geworden?«
    »Nein, aber er wird ein wenig wunderlich.«
    »Na ja, wenn er's selber zahlt, stell' ich erst mal die Anwesenden vor. Okay, Jungs, der mit den Spendierhosen ist Mike, und der andere ist Mac. Links von mir im Uhrzeigersinn sitzen Mr. Stroh, Mr. Ranier, Mr. Jax, Mr. Papst, Mr. Schlitz und ... einen Moment ... Mr. Coors.«
    »Warum hast du sie nicht einfach durchnumeriert?« fragte McCorkle.
    »Weil ich mir gar nicht so sicher bin, daß sie bis sechs zählen können.«
    Die sechs kräftigen Männer grinsten und stießen sich gegenseitig mit den Ellbogen an, um die Pfiffigkeit ihres Anführers gebührend zu würdigen. Zwei von ihnen grinsten immer noch, als die hübsche Cousine zurückkam und die neue Getränkerunde servierte. Padillo gab ihr drei Zwanzigdollarnoten und verzichtete abwinkend auf das Wechselgeld.
    Als sie ging, nahm Warnock Padillos Glas, roch an dem Inhalt und verkündete: »Purer Gin.«
    Padillo nahm den Drink, den Warnock wieder auf den Tisch gestellt hatte, probierte und sagte: »Sie muß sich geirrt haben. Entweder das, oder ich habe gelogen.«
    Beruhigend lächelte McCorkle Warnock an. »Wie ich schon sagte, Harry, er wird ein bißchen wunderlich.«
    »Heute abend, Michael Padillo, lass' ich mich auf keins von deinen Gehirnwaschspielchen ein. Kommen wir also dazu, was euch beide an diesem elend kalten Sonntag so weit an den Stadtrand rausbringt.«
    »Meine Frau ist in Frankfurt«, sagte McCorkle.
    »Ach ja. Hätt' ich gewußt, daß sie dort und du hier bist, wär' ich dort.«
    »Das ist sehr aufmerksam von dir«, sagte McCorkle.
    Padillo nahm einen Schluck von seinem Gin und sagte: »Was machen die Geschäfte, Harry? Nehmen die Terroristen inzwischen sonntags ihren freien Tag?«
    Warnock seufzte. »Die Geschäfte sind nicht mehr das, was sie mal waren, Michael. Für einen Teil des Rückgangs mach' ich die fallenden Ölpreise verantwortlich, die zahlreiche meiner arabischen Klienten dazu gezwungen haben, im Sicherheitsbereich zu sparen. Aber für den größten Teil mach' ich Herrn Gorbatschow persönlich und seine Friede-Freude-Eierkuchen-Predigten verantwortlich. Mein Gott, noch vor drei, vier Jahren hatten wir libysche Killerkommandos, die aus Mexiko oder Kanada über die Grenze geschlichen sind und das Weiße Haus persönlich angesteuert haben. Allein in dem einen Monat ist mein Geschäft um zweiundvierzig Prozent hochgeschossen.« Erneut seufzte er. »So gute Zeiten erleben wir nicht noch mal.«
    »Der Kalte Krieg ist also vorbei?« fragte McCorkle.
    »Klar is' er das. Bloß daß die alten Schätzchen, die drauf gesetzt haben, ihre Söhne und Enkel im militärisch-industriellen Gewerbe in die Lehre zu schicken, zu stur sind, es zuzugeben. Und mal ehrlich: Wer kann sie dafür tadeln?«
    »Hast du die Sache mit Steady Haynes gehört?« fragte Padillo.
    »Ich hab' gehört, er ist mittellos gestorben, und die Regierung mußte ihn beerdigen.«
    »Ein bißchen hat er hinterlassen«, sagte Padillo.
    »Schulden?«
    »Memoiren.«
    Warnock gähnte. »Ich wart' aufs Taschenbuch.«
    »Erinnerst du dich an Isabelle

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