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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Vorhängeschluss in den Wald zu schaffen. «
    » Ich denke nur, dass Sie das hier zu kompliziert machen. Könnte der Mörder Jasons Körper nicht einfach mit irgendwas bedeckt und dann zugestoßen haben? «
    Sara schaute sich die Leiche an. » Die Stichwunden liegen dicht beieinander. Ich weiß nicht. Woran denken Sie? Eine Plastikplane? « Sie nickte gedankenversunken. » Der Mörder hätte ihn mit Plastik abdecken können. Schauen Sie auf den Boden. Da ist eine Tropflinie. «
    Will sah die Linie. Die Spur war unregelmäßig, folgte der Form des Betts.
    » Plastik absorbiert nicht«, sagte sie. »Die Linie wäre nicht so dünn. Das Blut würde in Rinnsalen herunterlaufen. «
    » Wie wär’s mit Bettwäsche? «
    Sara bückte sich und kontrollierte das Bett. » Spannbetttuch, Überdecke. «
    » Eine warme Decke? « , fragte Will. Dem Jungen war eiskalt gewesen. Er wäre nie ohne Decke ins Bett gegangen.
    Sara öffnete die Schranktür. » Nichts. « Sie zog die Schubladen heraus. » Ich glaube, Sie haben recht. Es muss etwas Absorbierendes gewesen sein, das… «
    Will ging den Flur entlang zu den Waschräumen. Das Licht war ausgeschaltet. Er betätigte den Schalter gleich neben der Tür, und die Neonlampen an der Decke sprangen flackernd an. Grünliches Licht prallte auf blaue Fliesen. Will hatte noch nie in einem Wohnheim gelebt, aber bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr hatte er sich einen Gemeinschaftswaschraum mit fünfzehn anderen Jungs geteilt. Sie waren alle gleich: vorn die Waschbecken, hinten die Duschen, Toiletten auf der Seite.
    In der ersten Kabine fand er eine zusammengeknüllte Decke. Die blaue Baumwolle war so blutig, dass sie steif wie Pappe war.
    Sara stand inzwischen hinter ihm.
    » So einfach « , sagte er.
    Will suchte nach dem Haus mit den Schaukeln, das die Abzweigung in den Taylor Drive markierte. Auch wenn ihm die Strecke inzwischen vertraut war, er fuhr sie nicht gerne. Die Durchsuchung von Allison Spooners Zimmer war eine lästige, aber notwendige Pflicht, doch sein Instinkt sagte Will, dass Jason Howells Wohnheimzimmer nützlichere Spuren ergeben würde. Leider war Will kein Spurensicherungsspezialist. Er hatte weder die Ausbildung noch die Technik, um einen so komplizierten Tatort zu bearbeiten. Er würde warten müssen, bis Charlie Reed und sein Team vom Central GBI Labor hier eintrafen. Zwei Studenten waren bereits tot, und Will hatte keine Ahnung, was den Mörder antrieb. Die Zeit war eindeutig nicht auf seiner Seite.
    Dennoch mussten korrekte Vorgehensweisen eingehalten werden. Er war im Revier gewesen, um den Durchsuchungsbeschluss für das Braham-Haus abzuholen. In der Zeit hatte er Faith auch die Liste aller Studenten im Wohnheim geschickt, die Marty Harris ihm ausgedruckt hatte. Sie hatte nicht die Zeit, sie alle zu überprüfen, aber sie wollte sofort damit anfangen und den Rest an Amandas Sekretärin schicken, bevor sie ins Krankenhaus fuhr.
    Im Revier war es merkwürdig still gewesen. Will vermutete, dass die Beamten entweder auf der Straße waren oder im Krankenhaus bei Brad Stephens, der noch immer im künstlichen Koma lag. Aber die Streifenbeamten, die sich im Bereitschaftsraum aufhielten, hatten Will nicht mit dem erwarteten Hass angestarrt. Marla Simms hatte ihm das Fax unaufgefordert gegeben. Sogar Larry Knox hatte auf den Boden geschaut, als er zur Kaffeemaschine ging.
    Vor dem Haus der Brahams standen zwei Autos. Das eine war ein Streifenwagen, das andere ein viertüriger Ford Pick-up. Will stellte sich hinter den Van. Aus dem Auspuff quoll Rauch. In der Fahrerkabine sah er zwei Personen. Lena Adams saß auf dem Beifahrersitz. Hinter dem Steuer saß ein Mann. Sein Fenster war offen, obwohl der Regen noch nicht nachgelassen hatte. Er hatte eine Zigarette in der Hand.
    Will ging zur Fahrerseite. Seine Haare klebten ihm am Schädel. Ihm war eiskalt. Seine Socken waren noch immer triefnass.
    Lena stellte die Männer einander vor. » Gordon, das ist der Agent aus Atlanta, von dem ich Ihnen erzählt habe. Will Trent. «
    Will warf ihr einen Blick zu, von dem er hoffte, dass er ihr seine tiefe Verärgerung deutlich machte. Gegen Lena wurde wegen ihrer Beteiligung an Tommys Tod ermittelt. Sie hatte kein Recht, mit seinem Vater zu reden. » Mr Braham, es tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen kennenlernen. «
    Gordon hielt sich die Zigarette an den Mund. Er weinte, die Tränen liefen ihm über die Wangen. » Steigen Sie ein. «
    Will kletterte auf den Rücksitz. Auf

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