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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Sie ihn einfach « , riet Tessa, als sie Will die Hand gab. » Sehr angenehm. «
    Will wollte sich einfach auf den nächstbesten Stuhl setzen. Sara rutschte das Herz in die Hose. Jeffreys Platz.
    Cathy war nicht völlig ohne Seele. » Setzen Sie sich ans Kopfende des Tisches « , meinte sie und schob Will sanft dorthin. » Ich bringe Ihnen gleich Ihr Abendessen. «
    Sara setzte sich neben Will und legte ihm die Hand auf den Arm. » Es tut mir ja so leid. «
    Er mimte den Überraschten. » Was denn? «
    » Vielen Dank, dass Sie mitspielen, aber wir haben nicht viel Zeit, bevor… « Sara zog ihre Hand zurück. Ihre Mutter war mit einem Teller Essen schon wieder da.
    » Ich hoffe, Sie mögen Brathuhn. «
    » Ja, Ma’am. « Will starrte den vollen Teller an. Es war genug Essen für die halbe Stadt.
    » Eistee? « , fragte Cathy. Sara wollte aufstehen, aber ihre Mutter nickte Tessa zu, damit sie ein frisches Glas holte. » Erzählen Sie mir, woher kennen Sie meine Tochter? «
    Will hob einige Augenblicke den Zeigefinger, damit er einen Mundvoll Butterbohnen schlucken konnte. » Ich habe Dr. Linton im Krankenhaus kennengelernt. «
    Sara hätte ihn für seine Förmlichkeit küssen können. Sie erklärte: » Agent Trents Partnerin war eine Patientin von mir. «
    » Ach ja? «
    Will nickte und nahm sich einen kräftigen Bissen vom Brathuhn. Sara konnte nicht sagen, ob er hungrig war oder nur verzweifelt nach einem Grund suchte, nicht sprechen zu müssen. Sie wagte einen Blick zu Hare. Wenigstens ein Mal in seinem elenden Leben hielt er den Mund.
    » Arbeitet Ihre Frau auch bei der Polizei? «
    Will hörte auf zu kauen.
    » Mir ist Ihr Ring aufgefallen. «
    Er schaute auf seine Hand hinunter. Cathy ließ ihn nicht aus den Augen. Er kaute noch eine Weile. Schließlich antwortete er: » Sie ist private Ermittlerin. «
    » Da dürften Sie ja einiges zum Reden haben. Haben Sie sich während einer Ihrer Ermittlungen kennengelernt? «
    Er wischte sich den Mund. » Ihr Essen ist sehr gut. « Tessa stellte ihm ein Glas Eistee hin. Will trank einen langen Schluck, und Sara fragte sich, ob er lieber etwas Stärkeres in seinem Glas hätte.
    Cathy hielt ihren sanften Druck aufrecht. » Ich hätte es gern gesehen, wenn meine Töchter sich fürs Kochen interessiert hätten, aber keine von beiden konnte sich dafür begeistern. « Sie hielt inne, um Atem zu holen. » Sagen Sie mir, Mr Trent, woher stammt Ihre Familie? «
    Sara musste sich beherrschen, um nicht den Kopf in die Hände zu stützen. » Mama, also wirklich. Das geht dich nichts… «
    » Ist schon gut. « Will wischte sich mit der Serviette den Mund ab. Zu Cathy gewandt sagte er: » Ich wuchs in staatlicher Obhut auf. «
    » Ach du meine Güte. «
    Darauf schien Will keine Antwort zu wissen. Er trank noch einen großen Schluck.
    Cathy fuhr fort: » Mr Trent, meine jüngste Tochter hat mich daran erinnert, dass das Hotel wegen Renovierung geschlossen ist. Ich hoffe, Sie nehmen während Ihres Aufenthalts hier das Angebot meines Hauses an? «
    Will verschluckte sich am Tee.
    » Über der Garage haben wir eine kleine Wohnung. Nichts Besonderes, muss ich leider sagen, aber ich kann Sie doch nicht bei diesem Wetter den ganzen Weg bis nach Cooperstown fahren lassen. «
    Will wischte sich den Tee vom Gesicht und schaute Sara hilfesuchend an.
    Sie schüttelte den Kopf. Gegen diese massive mütterliche Attacke südlicher Gastfreundschaft konnte sie nichts ausrichten.
    Die Renovierung des Linton-Hauses hatte den Waschkeller noch nicht erreicht. Sara musste hinunter in den unfertigen Teil des Kellers gehen, um frische Handtücher für Will zu holen. Der Trockner lief noch, als sie das Licht einschaltete. Sie kontrollierte die Handtücher. Sie waren feucht.
    Sara schaltete den Trockner wieder ein. Dann ging sie die Treppe hinauf, blieb aber auf halber Höhe stehen und setzte sich. Während des Tages hatte sie sich oft ziemlich idiotisch verhalten, aber jetzt im Augenblick war sie nicht verrückt genug, sich für ihre Mutter zu opfern.
    Sie stützte das Kinn in die Hand. Ihre Wangen waren rot seit dem Augenblick, als Cathy Will Trent in ihrem Haus willkommen geheißen hatte.
    » Sis? « , flüsterte Tessa vom Ende der Treppe.
    » Still « , warnte Sara sie. Sie wollte auf keinen Fall noch mehr Aufmerksamkeit ihrer Mutter auf sich ziehen.
    Tessa schloss leise die Tür. Mit einer Hand stützte sie ihren Bauch, mit der anderen hielt sie sich am Geländer fest, während sie die Treppe

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