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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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herunterkam. » Alles okay? «
    Sara nickte und halfTessa, sich auf die Treppe über ihr zu setzen.
    » Ich kann nicht glauben, dass sie die Waschküche nicht nach oben verlegt haben. «
    » Ihren Zufluchtsort? «
    Sie lachten beide. Als Teenager hatten Tessa und Sara den Waschkeller möglichst gemieden, weil sie beide fürchteten, zum Helfen verdonnert zu werden. Sie hatten sich beide für ziemlich schlau gehalten, bis sie merkten, dass ihre Mutter es tatsächlich genoss, auch mal allein zu sein.
    Sara legte die Hand auf den Bauch ihrer Schwester. » He, was ist denn das? «
    Tessa grinste. » Ich glaube, es ist ein Baby. «
    Sara spannte beide Hände um ihre Mitte. » Du bist ja riesig. «
    » Ich liebe es « , flüsterte Tessa. » Du kannst dir nicht vorstellen, was ich so alles in mich hineinstopfe. «
    » Du musst es inzwischen doch die ganze Zeit treten spüren. «
    » Sie wird eine Fußballspielerin. «
    » Sie? «
    » Ich rate nur. Lem will sich überraschen lassen. «
    » Wir könnten gleich morgen in die Klinik gehen. « Elliot Felteau hatte Saras Praxis gekauft, aber das Gebäude gehörte ihr noch immer. » Ich kann ja so tun, als hätte ich als Hausbesitzerin irgendwas am Ultraschallgerät zu tun. «
    » Ich will mich auch überraschen lassen. Außerdem glaube ich, dass du im Augenblick genug am Hals hast. «
    Sara verdrehte die Augen. » Mutter. «
    Tessa kicherte. » Mein Gott, das war ja irre. Was für ein Verhör! «
    » Ich kann kaum glauben, wie furchtbar sie war. «
    » Du hast ihn ihr ja irgendwie aufgedrängt. «
    » Ich dachte… « Sara schüttelte den Kopf. Was hatte sie sich eigentlich gedacht? » Hare war auch nicht gerade sehr hilfreich. «
    » Den nimmt die Sache mehr mit, als du denkst. «
    » Das bezweifle ich. «
    » Tommy hat auch seinen Rasen gemäht. « Tessa zuckte die Achseln. » Du weißt doch, wie Hare ist. Er hat viel durchgemacht. «
    Hare hatte viele Freunde wie auch seinen langjährigen Geliebten an AIDS verloren, aber Sara schien die Einzige in ihrer Familie, die sich noch daran erinnerte, dass seine lässige Haltung den Boden für die Epidemie bereitet hatte. » Ich hoffe nur, er hat Will nicht in Verlegenheit gebracht. «
    » Will konnte doch recht gut damit umgehen. «
    Mit einem Kopfschütteln dachte Sara an das Durcheinander, das sie angerichtet hatte. » Es tut mir leid, Tess. Ich wollte dir das alles nicht zumuten. «
    » Was ist ›das alles‹? «
    Sie dachte über die Frage nach. » Eine Vendetta « , gab sie zu. » Ich glaube, ich habe endlich einen Weg gefunden, mir Lena vorzuknöpfen. «
    » Ach, Liebes, was soll das bringen? «
    Sara spürte Tränen in den Augen. Diesmal kämpfte sie nicht dagegen an. Tessa hatte sie schon in einem viel schlimmeren Zustand gesehen. » Ich weiß auch nicht. Ich will einfach nur… « Sie machte eine Atempause. » Ich will, dass ihr leidtut, was sie getan hat. «
    » Glaubst du nicht, dass es ihr leidtut? « , fragte Tessa vorsichtig. » So furchtbar sie auch ist, sie hat Jeffrey geliebt. Sie hat ihn verehrt. «
    » Nein. Es tut ihr nicht leid. Sie kann nicht einmal akzeptieren, dass sie der Grund für Jeffreys Tod ist. «
    » Du kannst doch nicht wirklich glauben, dass sie wusste, dass dieser Saukerl von ihrem Freund Jeffrey umbringen würde. «
    » Natürlich wollte sie nicht, dass das passierte « , gab Sara zu. » Aber sie ließ zu, dass es passierte. Ohne Lena hätte Jeffrey überhaupt nicht gewusst, dass dieser Mann existierte. Sie brachte ihn in unser Leben. Wenn jemand eine Granate wirft, sagt man ja auch nicht, derjenige ist unschuldig, nur weil er nicht daran gedacht hat, dass sie explodieren könnte. «
    » Reden wir lieber nicht mehr von ihr. « Tessa schlang ihre Arme um Saras Schultern. » Wichtig ist doch nur, dass Jeffrey dich geliebt hat. «
    Sara konnte nur nicken. Das war die einzige Wahrheit in ihrem Leben. Sie hatte immer und ohne jeden Zweifel gewusst, dass Jeffrey sie geliebt hatte.
    Tessa überraschte sie. » Will ist nett. «
    Saras Lachen klang nicht einmal in ihren eigenen Ohren besonders überzeugend. » Tess, er ist verheiratet. «
    » Am Tisch hat er dich ziemlich angeglotzt. «
    » Das war Angst, die du in seinen Augen gesehen hast. «
    » Ich glaube, er mag dich. «
    » Und ich glaube, deine Hormone lassen dich so etwas vermuten. «
    Tessa lehnte sich auf der Treppe zurück. » Sei einfach darauf vorbereitet, dass das erste Mal furchtbar sein wird. « Offensichtlich hatte ihr Blick Sara verraten.

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