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Letzte Worte

Letzte Worte

Titel: Letzte Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Tommy hat den Mord an Allison gestanden. Er hat Brad niedergestochen. Alles andere ist unwichtig. « Frank zuckte noch einmal mit den Achseln. » Wenn du nach meinen Regeln spielst, bis wir diese Geschichte hinter uns haben, dann lasse ich dich vielleicht nach Macon ziehen, damit du bei deinem kleinen Freund sein kannst. «
    » Was sonst noch? « Es gab immer noch etwas anderes.
    Er zog eine transparente Beweismitteltüte aus seiner Tasche. Jetzt da sie das Ding aus der Nähe sah, wunderte sie sich, dass sie es je für echt gehalten hatte– die dicke, stumpfe Klinge, der Griff aus Lederimitat. Der Brieföffner.
    Er drückte ihr die Tüte an die Brust. » Lass das verschwinden. «

7 . Kapitel
    S ara saß am Tisch im Esszimmer und blätterte in einer Zeitschrift, während ihre Schwester und ihre Mutter Karten spielten. Vor einer halben Stunde war ihr Cousin Hareton gekommen, wie immer ohne vorherigen Anruf. Hare war zwei Jahre älter als Sara. Sie waren schon immer in allem Konkurrenten gewesen, und deshalb hatte sie auch mit ihm in den strömenden Regen hinausgehen müssen, um seinen brandneuen BMW 750Li zu bewundern. Wie er sich ein solches Luxusauto mit seinem Gehalt als Landarzt leisten konnte, verstand sie nicht, aber Sara gab die angemessenen Geräusche von sich, da sie für etwas anderes keine Kraft hatte.
    Sie liebte ihren Cousin, aber manchmal kam es ihr so vor, als wäre es sein einziges Ziel im Leben, ihr auf die Nerven zu gehen. Er machte sich über ihre Größe lustig. Er nannte sie » Red « , nur um sie zu ärgern. Das Schlimmste war, dass jeder ihn für charmant hielt. Sogar ihre eigene Mutter glaubte, er könnte übers Wasser gehen– was besonders schmerzhaft war, denn ihre eigenen Kinder sah sie beileibe nicht durch diese rosa Brille. Am meisten störte Sara jedoch, dass es nie eine Situation gab, die er nicht ins Lächerliche zog, was für alle in seiner Umgebung eine schwere Last war.
    Sara hatte die Zeitschrift durchgeblättert und fing noch einmal von vorn an, wobei sie sich wunderte, dass keine der Seiten ihr bekannt vorkam. Sie war zu abgelenkt, um zu lesen, und schlau genug, um mit niemandem am Tisch eine Unterhaltung anzufangen. Vor allem nicht mit Hare, der dauernd Blickkontakt zu suchen schien.
    » Was ist? «, fragte sie schließlich.
    Er knallte eine Karte auf den Tisch. » Wie ist das Wetter bei euch, Red? «
    Sara warf ihm denselben Blick zu wie damals vor dreißig Jahren, als er ihr diese Frage zum ersten Mal gestellt hatte. » Mild. «
    Er legte noch eine Karte auf den Tisch. Tessa und Cathy stöhnten. » Du bist im Urlaub, Red. Wo ist das Problem? «
    Sara klappte die Zeitschrift zu und verkniff es sich gerade noch, ihm zu sagen, dass es ihr leidtäte, dass sie nicht aufgekratzter war, aber sie bekam das Bild von dem toten Tommy Braham auf dem Zellenboden einfach nicht aus dem Kopf. Ein schneller Blick zu ihrer Mutter sagte Sara, dass Cathy genau wusste, was sie dachte.
    » Ich erwarte jemanden « , gestand sie schließlich. » Will Trent. Er ist Agent des GBI . «
    Cathy kniff die Augen zusammen. » Was tut ein GBI -Agent hier? «
    » Er untersucht den Mord am See. «
    » Und den Todesfall im Polizeirevier « , ergänzte Cathy mit Nachdruck. » Warum kommt er zu uns? «
    » Er hat das Abendessen verpasst. Ich dachte, du könntest… «
    » Bin ich jetzt auch verantwortlich dafür, dass Fremde was zu essen bekommen? «
    Tessa trug wie gewöhnlich nichts zur Entspannung bei. » Du wirst auch dafür verantwortlich sein, dass er ein Dach über den Kopf bekommt. « Und zu Sara sagte sie: » Das Hotel ist wegen Renovierung geschlossen. Wenn er nicht die fünfundvierzig Minuten bis Cooperstown fahren will, solltest du besser die Wohnung über der Garage herrichten. «
    Sara hielt den Fluch zurück, der ihr auf den Lippen lag. Hare beugte sich vor und stützte das Kinn in die Hand, als würde er sich einen Film anschauen.
    Cathy mischte die Karten neu. Durch die Anspannung wirkte das Geräusch noch lauter. » Woher kennt dich dieser Mann? «
    » Polizeibeamte sind dauernd im Krankenhaus. « Nicht unbedingt eine Lüge, aber nahe dran.
    » Was geht hier vor, Sara? «
    Sie zuckte die Achseln, doch die Geste war so aufgesetzt, dass sie beinahe vergaß, die Schultern wieder sinken zu lassen. » Es ist kompliziert. «
    » Kompliziert? « , wiederholte Cathy. » Das ist aber ziemlich schnell passiert. « Sie knallte die Karten auf den Tisch und stand auf. » Schätze, ich sollte deinem Vater

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