Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
Vom Netzwerk:
vorbei.
    Der unbekannte Täter hatte ihnen eine Frage gestellt. Nein, es war mehr als das. Er forderte sie heraus.
    Findet heraus, was das bedeutet, bevor ich erneut zuschlage.
    »Sind Sie mit der Notiz inzwischen weitergekommen?«, fragte Dark Banner.
    »Kein Stück. Unsere hauseigene Handschriftenexpertin hat uns förmlich ausgelacht, als sie das gesehen hat. Ein Beispiel aus dem Lehrbuch, wie man seine Schrift so nichtssagend wie möglich hält. Bis hin zur Tinte, die so ziemlich dem am weitesten verbreiteten Stift der Welt zuzuordnen ist.«
    »Verborgene Botschaften?«, fragte Dark. »Mikropunkte?«
    Das wäre zwar ungewöhnlich gewesen, aber möglich. Mikropunkte waren geheime Botschaften, die man in ein winziges Stück Typografie verdichtet hatte – in ein Komma, in den Punkt am Ende eines Satzes oder über dem Buchstaben i . Die Spione zu Zeiten des Kalten Krieges benutzten Mikropunkte gern, um heikle Informationen hinter dem Eisernen Vorhang hervorzuschmuggeln.
    »Nichts dergleichen«, sagte Banner. »Wir haben inzwischen jeden Test damit durchgeführt, den wir haben.«
    »Dann müssen wir uns wohl auf den Wortlaut konzentrieren«, stellte Dark fest. »Unser Unbekannter will, dass wir sein Rätsel lösen.«
EINE FRAU UND IHR MANN
ERST ERSCHIESST SIE IHN
DANN ERTRÄNKT SIE IHN
DANN ERHÄNGT SIE IHN
DANN GEHEN SIE GEMEINSAM ESSEN UND VERBRINGEN EINEN WUNDERBAREN ABEND ZUSAMMEN.
WIE KANN DAS SEIN?
    »Sie ist Fotografin«, sagte Banner. Verlegen schlug er die Augen nieder. »Ich, ähm, hab’s bei Google nachgeschaut.«
    »Richtig«, erwiderte Dark. »Sie hat ein Foto von ihrem Mann geschossen , mit ihrer Kamera. Dann hat sie den Film mit seiner Aufnahme in Chemikalien getaucht, um ihn zu entwickeln. Und anschließend hat sie ihn aufgehängt – in einer Dunkelkammer. Und während die Aufnahme trocknet, gehen die beiden aus und essen zu Abend.«
    »Irgendwann wäre ich auch selbst draufgekommen«, behauptete Banner.
    »Ja«, sagte Dark. »Es ist zu einfach. Das kann unmöglich schon alles sein, was das Rätsel aussagen soll. Wie Sie bereits festgestellt haben, jeder kann die Antwort leicht im Internet nachschlagen. Die eigentliche Frage ist, was macht dieses Rätsel auf dem Briefpapier des Polizeipräsidiums, zusammen mit der Aktskizze und dem Wecker? Und was soll das Kunstwerk aussagen? Bedroht er Bethany Millar? Ist das seine plumpe Art, uns wissen zu lassen, dass ihre Zeit abläuft?«
    Eine Eingebung blitzte in Banners Augen auf. »Augenblick … Da habe ich noch etwas Eigenartiges für Sie«, stellte er fest. »Einer der Sprengstoffexperten hat sich das Ding angeschaut, und ihm ist aufgefallen, dass eine Weckzeit eingestellt ist. In knapp fünf Stunden sollte der Wecker losgehen.« Banner warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Nun, äh … jetzt noch fünfundvierzig Minuten, würde ich sagen.«
    »Scheiße, Banner – warum haben Sie mir das nicht vorher gesagt?«
    »Die Sache mit dem Aktbild hat uns ein wenig abgelenkt. Sie erinnern sich?«
    Die Uhr war die offensichtlichste Botschaft von allen.
    Findet heraus, was das bedeutet, bevor ich erneut zuschlage …
    … in fünfundvierzig Minuten.
    Es gab eine Person, die möglicherweise alle Fäden zusammenführen konnte.
    Nicht Herbert Loeb. Der Künstler war 1988 gestorben, nach einer glorreichen Überdosis in seinem Apartment in Tribeca. Dark musste Loebs geheimes Modell finden.
    Bevor der Wecker klingelte.

5.
DARK
    Hollywood Hills, Kalifornien
    Dark parkte seinen Mustang auf einer abschüssigen Straße in einer absoluten Halteverbots-, Wird-sofort-abgeschleppt-, Verpiss-dich -Zone. Eines musste man den Bewohnern von Hollywood Hills wirklich lassen: Wenn es um ihre Parkplätze ging, dann verstanden sie keinen Spaß.
    Aber niemand würde Darks Auto anrühren, denn er hatte von Lisa Graysmith auch einen Parkausweis bekommen, eine Plastikkarte, die ihm in ganz Nordamerika so etwas wie diplomatische Immunität bei Parksünden gewährte. Dark gestand es nur ungern ein, aber das Ding war nützlich, vor allem bei dem albtraumhaften Verkehr in L. A.
    Und ganz besonders dann, wenn man gerade ein Wettrennen um das Leben einer alten Frau austrug.
    Es war nicht schwer gewesen, an Bethany Millars Adresse und ihre Telefonnummer zu kommen. Dark hatte sie angerufen, während er die 101 Richtung Hollywood Hills entlangbrauste. Niemand nahm ab, stattdessen war ein Anrufbeantworter drangegangen, und die Stimme darauf klang verwirrt und gebrechlich. Dark erkannte sie

Weitere Kostenlose Bücher