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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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Würden Sie das für mich tun? Bitte!«
    Dark wusste natürlich, dass sie log, und das auch noch sehr schlecht. Entweder war es der Gin, der sie benebelte, oder sie hatte auch noch irgendwelche Schmerzmittel genommen. Mit höchster Wahrscheinlichkeit beides. Bethany Millar fühlte sich in ihrem eigenen Kopf nicht wohl, so wenig wie in ihrem eigenen Haus. Warum?
    Und warum war sie so auf ihre Tochter fixiert?
    Sie hatte Dark nicht einmal nach seinem Namen gefragt oder einen Ausweis oder eine Marke sehen wollen.
    »Haben Sie in letzter Zeit sonderbare Anrufe erhalten? Ist Ihnen hier im Umkreis jemand aufgefallen, der nicht hierhergehört?«
    »Nein, überhaupt nicht. Und ich würde es wirklich sehr zu schätzen wissen, wenn Sie jetzt losgehen und Faye finden könnten. Ich zahle Ihnen, was Sie wollen. Nennen Sie Ihren Preis.«
    »Wer könnte wissen, wo sie sich aufhält, Ms Millar?«, fragte Dark.
    »David, dieser Scheißkerl. Ich mochte ihn nie. Habe ihr das auch gesagt. Hat sie mir zugehört? Ich habe ihr gesagt, wie sie alle sind. Alle diese Produzenten.«
    »Wer ist David?«
    »Hören Sie mir überhaupt zu? Dieser heimtückische Mistkerl David Loeb!«
    Dark erkannte den Zusammenhang sofort. Man hörte nicht zweimal an einem Tag denselben Nachnamen und tat das dann als einen dieser typischen Hollywood-Zufälle ab.
    »Entschuldigen Sie mich, Ms Millar.«
    »Bringen Sie sie zurück zu mir! Ich bitte Sie!«
    Dark war schon wieder auf halbem Weg zu seinem Mustang, als er Josh Banner in seinem Labor erreichte. Er fragte ihn, ob Herbert Loeb Kinder hatte. Als Banner die Antwort darauf gefunden hatte, saß Dark bereits hinter dem Steuer und trat das Gaspedal bis zum Boden durch.
    Herbert hatte ein Kind: einen Sohn namens David Loeb.
    Ein Produzent in Hollywood.
    In Josh Banners Labor im Polizeipräsidium von Los Angeles läutete der Wecker.
    [Um das Labyrinth zu betreten, gehen Sie bitte auf die Webseite www.level26.com und geben Sie dort den Code ein: arts]

6.
LABYRINTH
      
    Ich bin beinahe enttäuscht, als ich das Haus in Malibu verlasse: keine Polizeifahrzeuge, keine blinkenden Lichter, gar nichts. Niemand hat mich beobachtet.
    Niemand hat reagiert, niemand hat es herausgefunden, niemand ist gekommen.
    Und das war das leichtere Rätsel.
    Nun gut.
    Bei solchen Dingen ist stets ein Lernprozess nötig. Man kann nicht erwarten, dass jeder die Regeln des Spiels schon beim ersten Zug versteht.
    Vom Fahrersitz aus werfe ich einen Blick auf die Brandungswellen am schönen und ursprünglichen Strand von Malibu, während die Sonne ihren trägen Abstieg zum Horizont fortsetzt.
    Tief atme ich die frische Meeresluft ein, die mir ins Gesicht bläst und mir das Haar aus der Stirn weht. Die Haut ist noch feucht von dem salzigen Dunst, und einen Moment lang kann ich verstehen, warum Menschen so hart dafür arbeiten, um ein kleines Stück davon genießen zu dürfen.
    Natürlich sollten die Strände frei sein und jedem zugänglich. Jeder Mensch sollte sich jederzeit niedersetzen und dieses unverdorbene Schauspiel genießen dürfen, ohne vorher durch irgendwelche Reifen springen zu müssen, die die Starken und Mächtigen ihm hinhalten.
    Der Zuhälter und seine Hure – wie stark und mächtig sind sie jetzt?
    Ich denke darüber nach, wie einfach alles war.
    Wie wenig das Schloss an der Haustür getaugt hat.
    Wie überrascht sie waren, mich zu sehen – der Zuhälter und die Hure in Badesachen, ihre schmutzigen Füße auf einem Couchtisch, der übersät war mit Flaschen voller Importbier, mit Modemagazinen, Schokoriegeln und Plastikbeuteln mit Kokain.
    Wie haben sie die Augen zusammengekniffen und überlegt, ob sie mich vielleicht kennen. Denn rein äußerlich könnte ich durchaus ein Teil ihrer Welt sein – ich sehe hinreichend gesund, ansehnlich und gepflegt aus, und selbstsicher genug wirke ich auch.
    Aber ich bin ganz gewiss kein Teil ihrer Welt.
    Es war nicht einmal schwierig, sie zu zwingen, ihre Kleider abzulegen.
    Ich frage mich allerdings, ob sie wirklich verstanden haben, warum das nötig war.
    Ich wollte, dass sie nackt und bloß voreinander stehen und ihre Körper einmal richtig betrachten. Nicht voller Begierde, sondern in klinischer Nüchternheit.
    Dabei, so dachte ich mir, sollten ihnen schnell genug gewisse anatomische Übereinstimmungen auffallen.
    Ob sie jemals über ihre identischen Muttermale nachgedacht haben?
    Oder über die eigentümliche Form ihrer Hände, über den langen Ringfinger an der Linken?
    Oder über

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