Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
Vom Netzwerk:
damit!«, stieß sie hervor und blickte ihm fest in die kleinen, starren schwarzen Augen. »Ich habe keine Angst vor dir und deinen Drohungen. Ich kenne deine Sorte. Ihr fürchtet euch vor der Wirklichkeit, deshalb drückt ihr euch in den Schatten herum. Ich kenne Typen wie dich, und ich lache über dich. Ich lache dich aus!«
    Der Freak starrte sie eine Sekunde lang an; dann drehte er den Kopf langsam nach links, als arbeiteten seine Halsmuskeln mit zeitlicher Verzögerung.
    Plötzlich, ohne jede Vorwarnung, traf eine behandschuhte Faust Sibby mitten ins Gesicht. Nie zuvor hatte sie einen so intensiven, wilden Schmerz gespürt. Der Schlag war fest genug gewesen, um ihre Zähne zu lockern. Ihr Mund füllte sich mit Blut.
    Sie spürte, wie das Gewicht auf ihrer Brust nachließ und schließlich verschwand.
    O Gott, nein …
    Als sie wieder klar sehen konnte, hielt das Monster ihr Baby.
    »Tu ihr nichts!«, flehte sie durch den salzigen, kupfrigen Blutgeschmack in ihrem Mund hindurch. Alles fühlte sich dick und geschwollen an. Das Elend in ihrer eigenen Stimmeerschreckte sie. »Bitte … ich mache alles, was du willst, aber tu ihr nichts! Tu ihr nicht weh.«
    »Ich habe nicht vor, das Baby zu töten«, sagte Sqweegel. »Hätte ich das gewollt, wäre es längst tot.«
    »Tu meinem Baby nichts …«
    Der maskierte Freak schnaubte und entfernte sich mit dem Kind im Arm. Sibby blickte ihm hinterher und bemerkte überrascht, wie sanft und zärtlich er mit ihrer Tochter umging. Dieses Vieh von einem Mann, diese Bestie, die sie geschlagen, geschnitten, gestochen und zu vergewaltigen versucht hatte. Offensichtlich hatte er eine Schwäche für Kinder.
    Er ging zu einem Mini-Kühlschrank und nahm ein kleines Stück Butter heraus. Dann legte er das Baby auf einen Tisch und begann, den rosigen Leib des Neugeborenen von Kopf bis Fuß mit der Butter einzuschmieren.
    Das Baby weinte nicht. Es starrte nur neugierig zu dem eigenartigen Mann hinauf. War es immer so, wenn man gerade erst auf der Welt war? War so der Lauf der Dinge?
    »Siehst du?«, sagte Sqweegel über die Schulter zu Sibby. »Sie mag ihren Vater.«

84.
     
     
     
     
    16.45 Uhr
     
    Eine Wasserflasche unter dem Arm, trat Constance hinaus in die grelle kalifornische Spätnachmittagssonne. Sie drehte den Deckel ab, nahm einen Schluck und schraubte die Flasche wieder zu. Sie war fast noch voll; dennoch warf Constance sie achtlos in einen Recycling-Papierkorb und kehrte ins Gebäude zurück.
    Nach vielleicht einer Minute erschien ein Teenager auf einem Skateboard. Er legte den Riegel um, klappte den Deckel auf und nahm den Beutel mitsamt Flasche heraus, bevor der Deckel wieder zuschlagen konnte. Dann war er auch schon wieder unterwegs, den Beutel in der Hand. Wer den Jungen beobachtete, musste annehmen, dass er auf dem Weg zu einer automatischen Pfandmaschine war, um sich für seinen Bier/Gras/Amphetamin-Fonds einen oder zwei Dollar zu verdienen. In Wirklichkeit ging der Beutel geradewegs zu Dark, der dem Jungen 20 Dollar für diesen Zwei-Minuten-Job gezahlt hatte.
    Da Wycoff und seine Schergen jeden ihrer Schritte überwachten – in der Realität und im Cyberspace –, waren Riggins, Constance und Dark übereingekommen, dass die einzige sichere Möglichkeit zu kommunizieren darin bestand, die altmodischen Methoden der Agenten im Kalten Krieg zu benutzen. Methoden, die heutzutage kein Mensch mehr kannte.
    Wie beispielsweise den Trick mit der versteckten Botschaft in der scheinbar vollen Wasserflasche.
    Die Flasche war nicht das, was sie zu sein schien. Constance hatte sie rasch mithilfe einer zweiten Flasche, Plastikkleber und einer Schere präpariert. Die Flasche sah voll aus, doch in der Mitte gab es einen Hohlraum, in dem die – trockene – Nachricht ruhte.
    Dark schraubte die Flasche auf und tastete nach der handgeschriebenen Notiz. Sie enthielt bloß eine Adresse:
     
    6206 Yucca
     
    Dark kannte die Straße. Sie ging vom Hollywood Boulevard ab. Mit einem Mal ergab alles Sinn. Die Adresse war nur ein paar Blocks von der Methodisten-Kirche entfernt, die Sqweegel niedergebrannt hatte. War er die ganze Zeit gewissermaßen auf ihrem Hinterhof gewesen? Das würde erklären, weshalb er sich so sicher durch Los Angeles bewegte.
    Vielleicht war Sqweegel nicht hierhergekommen, um Dark zu quälen. Vielleicht hatte er schon die ganze Zeit hier gewohnt.
    Vielleicht war er hier zu Hause.

85.
     
     
     
     
    17.10 Uhr
     
    Dark kehrte in sein gemietetes Zimmer im Super 8 auf

Weitere Kostenlose Bücher