Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
Vom Netzwerk:
WWW.LEVEL26.COM EIN UND GEBEN
    SIE DEN CODE EIN: DELIVERY

Dritter Teil
Dritter Teil
    D IE HIMMLISCHEN
    T UGENDEN



81.
     
     
     
     
    14.30 Uhr
     
    Constance Brielle hatte Sqweegel gefunden.
    Jedenfalls war sie ziemlich sicher. Sie hatte den Weg der Feder, die in Darks Haus entdeckt worden war, zurückverfolgt und herausgefunden, zu welcher Vogelart sie gehörte: zu einem äußerst seltenen Azoren-Gimpel aus der Familie der Finken. In den Vereinigten Staaten nicht legal erhältlich und deshalb nicht im Handel. Das Tier stand auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, nur zwei Stufen vom völligen Verschwinden entfernt.
    Es gab nur einen einzigen Tierhändler in der Gegend von Southland, der mit Finken handelte. Constance hatte den Namen des Geschäfts – »Neurotic Exotics« – in einem Diskussionsforum im Internet gefunden.
    Selbstverständlich warb die Firma aus Woodland Hills nicht damit, dass sie mit gefährdeten Arten handelte. Stattdessen benutzten diese Schieber Codenamen.
    Wie beispielsweise diesen:
    Bullsore Finch, Arizona, USD 1110
     
    Nach einem Besuch im Laden traf sie sich mit Dark, um ihm zu berichten, was sie herausgefunden hatte. Die Code-Bezeichnung war ein Anagramm und so einfach, dass jeder Vogelfetischist es durchschauen konnte.
    Die Abkürzung von Arizona war AZ.
    Wenn man aus dem Wort »Bullsore« das »Bull« strich, blieben genügend Buchstaben übrig, um zusammen mit »AZ« das Wort »Azores« zu bilden. Ein Azoren-Fink also. Genauer – ein Azoren-Gimpel, ein illegaler und höchst gefragter Vogel.
    Die Frage war nur: Wer hatte in letzter Zeit einen »Bullsore Finch« gekauft?
    Und hatte er vielleicht mit einer Kreditkarte bezahlt?
    Die Special Circs hatte nicht die Befugnis, in die Geschäftskonten amerikanischer Unternehmen Einblick zu nehmen. Keine Behörde hatte dieses Recht, nicht ohne richterliche Anordnung. Doch seit der Verabschiedung des Patriot Act, der Anti-Terror-Gesetze in der Folge des 11. September, war die Grauzone ein ganzes Stück ausgedehnt worden, und Constance nutzte dies von Zeit zu Zeit weidlich aus.
    Bei den Special Circs gab es einen Computerspezialisten namens Ellis, der eine besondere Begabung dafür besaß, Kreditkartenabrechnungen auszuspähen. Menschen definierten sich oft über das, was sie kauften – was sehr hilfreich sein konnte, wenn es darum ging, ein Täterprofil zu erstellen.
    »Ellis?«, begann sie.
    »Was gibt’s, Connnstannnce?«, fragte er. Er klang ein wenig aufgekratzt. Constance wurde bewusst, dass sie möglicherweise die einzige Frau war, mit der er in den letzten Wochen gesprochen hatte.
    »Ich habe hier den Namen einer Zoohandlung …«
    »Und ich verstoße für Sie wieder mal gegen das Gesetz«, unterbrach er sie. »Ich weiß, ich weiß. Okay, schießen Sie los.«
    Constance nannte ihm Namen und Adresse und hörte das Klappern, als er die Angaben in den Computer tippte. Eine Minute später hatte er herausgefunden, dass in den vergangenen drei Monaten mehrere »Bullsore Finches« verkauft worden waren – ausnahmslos an ein und denselben Kunden.
    »Ich nehme an, jetzt soll ich sein Konto überprüfen und herausfinden, unter welcher Adresse er gemeldet ist?«, fragte Ellis.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, antwortete Constance.
    »Okay. Nur eine Frage noch. Geht es um Sqweegel?«
    »Darüber sollten Sie sich keine Gedanken machen.«
    Ellis tippte erneut ein paar Sekunden lang in rasender Geschwindigkeit Daten ein.
    »Okay, der Typ hat ein Postfach. Möchten Sie die registrierte Adresse?«
    »Das wäre großartig«, sagte Constance.
    »Es geht um Sqweegel, habe ich recht? Kommen Sie schon, mir können Sie es doch verraten.«
    »Klar. Und ich setze Sie auf ihn an, sobald Sie mir die Adresse gegeben haben. Das ist nur Hintergrund-Recherche, Ellis. Sie müssen keine Angst haben, und das wissen Sie auch.«
    Endlich gab er ihr die Adresse. Constance bedankte sich und verabschiedete sich rasch, bevor er sie zum Essen oder auf ein paar Martinis im Standard einladen konnte. Sie hatte schon einmal den Fehler gemacht, sich mit ihm anzufreunden, ganz zu Anfang seiner Karriere, mit dem Hintergedanken, dass ein Computer-Freak ein guter Verbündeter war. Womit sie recht behalten hatte – nur schien Ellis nicht zu begreifen, dass ihr Interesse an ihm nicht weiter reichte. Seit damals war ihre berufliche Beziehung ein schwieriger, komplizierter Tanz. Als wäre ihr Job nicht schon schwierig genug.
    Endlich hatte Constance einen Namen.

Weitere Kostenlose Bücher