Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy
mich anlügst, reiße ich dich in Stücke. Und danach werde ich jeden suchen, den du jemals geliebt hast, und ihn ebenfalls erledigen.«
»Sieh einfach in ihre Tasche«, sagte Dark.
Als Roger Maestro behutsam den Leichnam seiner Frau abtastete, streckte Dark die Hand aus, packte seine Glock, verdrehte den Ellbogen und feuerte blindlings über den Kopf nach hinten.
Das halbe Magazin.
Ausgeworfene Messinghülsen regneten auf den Holzboden.
Binnen einer Sekunde ließ das Gewicht in Darks Kreuz nach, dann verschwand es völlig. Er rollte sich hustend herum. Seine Rippen fühlten sich an wie eine Ansammlung harter weißer Murmeln in seiner Brust.
Ein Teil von Roger Maestros Gesicht war verschwunden. Sein Mund stand offen, und er versuchte immer noch Worte zu formen, doch es kam nichts heraus. Er saß auf den Hacken und wankte. Dann rollten seine Augen nach vorn, doch es war nicht Dark, nach dem sie suchten. Er wollte zu seiner Frau, zu Abdulia. Dark konnte dieses Gefühl verstehen. Er setzte sich auf und jagte fünf weitere Kugeln in Maestros Brust. Der ehemalige Elitesoldat kippte hintenüber und schlug schwer auf dem Boden auf. Er streckte die Hand aus, und seine Finger zuckten, suchten tastend nach der Hand seiner Frau.
Und dann – nichts mehr.
97.
Nachdem er Knack befreit hatte, ging Dark nach unten zum Spind im Wachraum. Hildas Augenlider flatterten, und ihre Blicke huschten verängstigt hin und her. Wo war sie? Und was war das für ein schweres Gewicht auf ihr?
Dann bemerkte sie Dark, und ein Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. »Wie es scheint, ist unser beider Schicksal ebenfalls miteinander verknüpft.«
»Ja, scheint so«, pflichtete Dark ihr bei.
Er zog die Kevlarweste beiseite und half Hilda beim Aufstehen. Sie war blass und zittrig, ansonsten aber unverletzt. Sie erklärte ihm, dass sie sich noch erinnerte, wie sie vor ein paar Nächten eingeschlafen war, um dann in Gefangenschaft der Maestros aufzuwachen. Die beiden hatten sie über Steve ausgefragt, was für eine Sorte Mann er sei, wo seine Familie lebte, einfach alles. Hilda hatte sich geweigert zu antworten und damit gerechnet, von den Maestros für ihren Ungehorsam umgebracht zu werden. Stattdessen hatten sie sie weiter unter Drogen gesetzt. Die vergangenen Tage waren wie ein einziger verschwommener Alptraum gewesen, befeuert von den Tarot-Karten. Das Rad des Schicksals. Der Teufel. Der Turm. Der Tod …
»Der Alptraum ist jedenfalls vorbei«, sagte Dark.
Hilda berührte sein Gesicht. »Dank Ihnen.«
»Nein«, widersprach Dark. »Dank Ihnen. Sie haben mir geholfen zu verstehen.«
Er zog sein Handy hervor und rief Lisa an, doch sie antwortete nicht. Es spielte keine Rolle. Er begleitete Hilda nach draußen und wählte den Notruf. Man würde Erklärungen von ihm verlangen, doch das war egal. Selbst Knack konnte schreiben, was er wollte. Es spielte keine Rolle.
»Sie haben während unserer Sitzung gesagt, dass Sie sich hilflos und wie betäubt fühlen. Dass Sie sich in der Karte des Teufels reflektiert sehen«, sagte Hilda.
»Das ist richtig.«
»Denken Sie das immer noch?«
»Nein, nicht mehr«, gestand Dark, und auf seinem Gesicht erschien die Andeutung eines Lächelns. »Sie haben mich zu meiner inneren Wahrheit geführt – den Dingen, die ich all die Jahre vor mir selbst verdrängt habe. Ich hatte mich in meinem eigenen Kopf verirrt, und Sie haben mir den Weg nach draußen gezeigt. Dafür werde ich Ihnen für immer dankbar sein.«
Als Dark durch die Tür nach draußen trat, erstarb das Lächeln auf seinem Gesicht. Dort stand jemand und wartete auf ihn. Er hielt eine Sig Sauer in der Hand.
98.
»He!«, sagte Riggins.
Dark erstarrte. Hilda blickte ihn nervös an.
Riggins gestikulierte mit der Pistole. »Sie versuchen keine Dummheiten, oder?«
»Wie haben Sie mich gefunden?«, wollte Dark wissen.
»Mit Hilfe Ihrer stummen Wohltäterin«, antwortete Riggins. »Sie befindet sich derzeit in Gewahrsam. Für den Fall, dass Sie versucht haben, Miss Graysmith zu erreichen. Ich mag ein alter Mann sein, aber ich habe immer noch ein paar Tricks auf Lager.«
Riggins bemühte sich, nonchalant zu klingen, doch er hatte praktisch seine Seele an den Teufel verkaufen müssen – in Gestalt von Norman Wycoff –, um die Genehmigung zu erhalten, Lisa Graysmith vorläufig festzunehmen und zu verhören. Lisa mochte die besten Verbindungen zu allen möglichen Geheimdiensten haben, hatte Riggins argumentiert, doch das hieß noch lange nicht,
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