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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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wenig wie das Seil, das in seinen rechten Knöchel schnitt.
    Irgendetwas zupfte am Gürtel vor seinem Mund. Der nasse Lappen fiel heraus. Green würgte einen Moment, füllte gierig die Lunge mit Sauerstoff und schrie . Das Geräusch, das aus ihm hervorbrach, war tierhaft, geboren aus unsäglicher Angst vor seinem Folterer.
    O Gott, was soll ich tun? Was macht er mit mir?
    Green schrie erneut, bis etwas Flaches, Hartes gegen seinen Adamsapfel schlug. Sein Schrei endete in einem qualvollen Gurgeln.
    »Still«, befahl eine leise Stimme.
    Obwohl Green zitterte und seine Beine nicht spüren konnte, empfand er es als winzigen Hoffnungsschimmer, dass der Unbekannte ihm den Knebel aus dem Mund gezogen hatte. Vielleicht war er ja doch nur ein gewöhnlicher Einbrecher.
    He, weißt du was, Kumpel? Es funktioniert. Ich bin fast besinnungslos vor Angst. Und obwohl du mir das Bein aufgeschlitzt hast, bin ich bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen, okay? Nimm mein Geld, nimm, was immer du willst, Hauptsache, du verschwindest. Okay? OKAY?
    Nachdem er ein paar Mal gehustet hatte, fand er seine Stimme wieder.
    »Sie haben gewonnen. Bitte … lassen Sie mich gehen. Ich schwöre, ich werde niemandem etwas sagen. Sie können haben, was Sie wollen.«
    Keine Antwort.
    Green versuchte herauszufinden, wo sein Angreifer sich befand. Er glaubte, das leise Rascheln von Stoff hinter sich zu vernehmen. Doch seine Sinne sagten ihm, dass jemand direkt vor ihm stand, von Angesicht zu Angesicht. Er konnte den heißen Atem des anderen beinahe im Gesicht spüren.
    »Hören Sie … ich kenne wichtige Leute. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, das soll keine Drohung sein, im Gegenteil. Ich will damit sagen … ich kann Ihnen beschaffen, was immer Sie wollen. Egal was. Sie müssen es nur sagen.«
    Da! Eine Bewegung. Hinter ihm.
    Green versuchte sich am Seil zu drehen, doch es war unmöglich. Wieder verlegte er sich aufs Bitten und Betteln.
    »Bitte … sagen Sie mir, was ich tun kann, damit Sie … zufrieden sind. Bitte!«
    Statt einer Antwort sprühte ihm der Unbekannte irgendetwas ins Gesicht. Es fühlte sich an, als stünde seine Haut in Flammen, als fräße irgendeine Säure eine Hautschicht nach der anderen weg, bis sein Gesicht nur noch aus rohem Fleisch bestand. Noch nie hatte Green einen ähnlichen Schmerz verspürt. Er hatte nicht einmal mehr den Atem zum Schreien.
    Dann wurde ihm eine zerknitterte Tüte über den Kopf gestreift.
    Jemand redete zu ihm. Durch die Tüte hindurch war es kaum mehr als ein Flüstern, doch Green hätte schwören können, das Wort
    … dies …
    zu verstehen, bevor er einatmete und das brennende Glühen sich bis in seine Lunge ausbreitete.
    In diesem Augenblick wusste Martin Green, dass er sterben würde.

1.
    West Hollywood, Kalifornien
    Steve Dark schrak aus dem Schlaf, rollte aus dem Bett und landete auf dem Boden.
    Auf Fingerspitzen und Zehen gestützt, hielt er reglos inne und lauschte angestrengt. Auf dem nahen Sunset rauschte der Verkehr. Jemand lachte trunken. Das leise Klackern von hohen Absätzen auf Beton. Eine Hupe, fern und gedämpft. Normale Geräusche einer Nacht in L. A. Nichts Außergewöhnliches.
    Trotzdem …
    Dark kroch lautlos durch das Haus, indem er sich auf Zehen und Fingerspitzen hielt, tief in den Schatten verborgen. Immer wieder hielt er inne und lauschte. Die einzigen Geräusche, die er deutlich zuordnen konnte, waren seine bei jeder Bewegung leise knackenden Gelenke. Er nahm seine fünfzehnschüssige Glock 22 aus dem Versteck unter den Bodendielen. Dann erhob er sich auf die Fußballen. Legte den Sicherungshebel um und spannte den Hahn. Er hatte immer eine Patrone in der Kammer.
    Die erste Suche dauerte ungefähr zehn Minuten, förderte aber nichts zutage. Dark überprüfte Fenster und Türen, eine nach der anderen.
    Die Eingangstür – gesichert. Die Fenster – verriegelt. Sicherheitssystem – eingeschaltet. Das unsichtbare Klebeband über Fenstern und Türen – unberührt.
    Dark ging diese Routine so oft durch, dass er sie im Schlaf beherrschte. Was ein Problem war, denn er durfte nicht leichtsinnig werden. Es war an der Zeit, einen neuen Ablauf zu entwickeln. Sich vielleicht eine weitere Sicherheitsmaßnahme auszudenken.
    Nachdem er die Glock wieder gesichert hatte, legte er die Waffe neben sich auf die Couch und öffnete den Laptop, um auf die externe Seite zuzugreifen, auf der seine Sicherheitsvideos gespeichert wurden. Jeder Quadratzentimeter seines Hauses

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