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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Leben anzufangen.
    Leichter gesagt als getan. Ein Fall folgte dem nächsten, und aus einem Jahr wurden zwei, drei und schließlich fünf.
    Die Arbeit hielt Dark im Spiel. Er war beinahe süchtig danach. Er fühlte sich niemals lebendiger, als wenn er im Hirn irgendeines Psychos herumkroch und versuchte, dessen Gedanken zu lesen. Und trotz seiner festen Absicht, langsamer zu machen und schließlich ein für alle Mal vom Karussell der Special Circs abzuspringen, musste er erkennen, dass es ihm fast unmöglich war.
    Bis zu diesem Juni. Er hatte endlich getan, was er so lange versprochen hatte, und das Spiel beendet. Zum Teil war die Bürokratie daran schuld, denn die Special Circs waren zunehmend in den Einfluss politischer Kräfte geraten, sehr zu Darks Unwillen. Vor allem aber wollte er seine Tochter zurück. In Sicherheit. Bei ihm zu Hause.
    Kurze Zeit später jagte Dark durch die nahezu verlassenen Straßen von L. A., die Waffe in der Jackentasche, eine Zigarette im Mundwinkel.
    Er musste nicht durch die Welt reisen, um das Böse zu finden. Es lauerte überall, rings um ihn her. Allein im Großraum Los Angeles, wo Dark ein Zuhause für sein kleines Mädchen zu schaffen hoffte, wurde im Schnitt alle neununddreißig Stunden ein Mensch ermordet. Der größte Teil dieser Morde ereignete sich während der Nacht, zwischen acht Uhr abends und acht Uhr morgens, und wiederum die Hälfte davon an Wochenenden. Mit anderen Worten: In Nächten wie dieser, um vier Uhr morgens an einem Freitag. Menschen starben in South Central, oben im Valley und draußen in El Monte genauso wie in den vermeintlich »sicheren« Enklaven von Beverly Hills oder Westside oder an den Stränden von Malibu Beach.
    Dark fuhr am liebsten nachts durch die Gegend, weil er den Drang verspürte, der Gefahr ins Gesicht zu sehen, nicht nur davon zu lesen. Dark brauchte die Gefahr. Er musste sie sehen. Riechen. Spüren. Manchmal sogar berühren, auch wenn er wusste, dass er dafür im Knast landen konnte. Doch was sollte er tun, wenn er auf eine Bande von Schlägern traf, die Taschen ausgebeult von Waffen, auf dem Weg in einen Minimarkt in Pomona? Warten, bis er am nächsten Tag in der Zeitung von dem Überfall las?
    Damals, bei der Special Circs, hatte er wenigstens in der vordersten Reihe gestanden. Zusammen mit seinem Chef Tom Riggins und seiner Partnerin Constance Brielle hatte er Ungeheuer wie Sqweegel bekämpft. Tag für Tag. Diese Monster konnten überall lauern; deshalb war es ein beruhigendes Gefühl und eine Genugtuung, wenigstens die eine oder andere dieser Bestien vor den Lauf der Waffe zu bekommen.
    Und heute?
    Dark fühlte sich wie in einem Schwebezustand. Er war kein Cop mehr, erst recht kein Menschenjäger. Kein Vater. Kein Fisch, kein Fleisch. Irgendeine ungeborene Version von beidem. Tief im Innern wusste er, dass die einzige Antwort auf sein Dilemma darin bestand, das eine zu verwerfen und sich für das andere zu entscheiden.
    Es war Zeit zurückzukehren. Sich mit kaltem Wasser abzuduschen, klaren Kopf zu bekommen und sich nicht mehr den ewigen alten Qualen auszusetzen.
    Wenn er den Kopf voller Müll hatte, konnte er keine College-Studenten unterrichten.

3.
    Special Circs Headquarters, Quantico, Virginia
    Es war nicht zu übersehen, dass sich auf Tom Riggins’ Schreibtisch zu viele Dinge stapelten.
    Kleine Zettel mit darauf gekritzelten Namen und Telefonnummern. Ein paar abgefeuerte Kugeln. Eine leere Plastikflasche mit Antacidum. Ein gerahmtes Foto seiner Töchter. Schnellhefter über Schnellhefter, aufeinandergestapelt wie ein papierener Turmbau zu Babel, alle voller grässlicher Fotos und detaillierter Berichte über die grauenhaftesten Dinge, die Menschen einander antun konnten.
    Dann waren da ein Schraubenzieher. Dutzende Bleistifte. Alte Zeitungen. Halb ausgetrunkene Becher Kaffee …
    Kaffee. Wie gerne hätte er sich einmal die Zeit genommen, einen Becher in Ruhe auszutrinken. Nicht, dass es ihm etwas genutzt hätte – das Zeug war viel zu stark, mit einem eigenartigen metallischen Nachgeschmack, den er nie so recht zuzuordnen wusste. Doch sollte es ihm irgendwann gelingen, einen Becher auszutrinken, würde er vielleicht das Gefühl haben, zur Abwechslung einmal etwas erreicht zu haben.
    Riggins überlegte, ob er zur Miniküche gehen, sich einen frischen Kaffee eingießen und ihn gleich vor der Maschine kochend heiß hinunterkippen sollte, bis er den Boden des Bechers sehen konnte.
    Gerade als er sich erhob, um seinen Plan in die

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