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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Prophecy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Nicht mehr nach Ungeheuern zu jagen. Aus der Mühle auszusteigen.
    So wie Steve Dark es getan hatte.

4.
    Wenn es einen besonderen Auftrag gab – meist irgendwelche Drecksarbeiten, die Wycoff erledigt haben wollte –, rief Riggins normalerweise bei Steve Dark an. Es war ein Teil ihrer Abmachung, die sie nach der Jagd auf Sqweegel getroffen hatten. Damals hatte Wycoff sich einverstanden erklärt, Dark vor einer möglichen Strafverfolgung abzuschirmen, nachdem er Sqweegel eigenmächtig getötet hatte. Als Gegenleistung hatte Wycoff die gelegentlichen und exklusiven Dienste Darks verlangt, zum Beispiel das Aufspüren und Eliminieren der Bosse von Drogenkartellen, die Jagd auf flüchtige Finanzbetrüger, die Enttarnung von Doppelagenten oder die Beseitigung von Top-Terroristen. Manchmal endete ein solcher Einsatz in einem Blutbad. Eigenartigerweise hatte Wycoff in diesen Fällen kein Problem mit Mord.
    Der Verteidigungsminister glaubte wahrscheinlich, er hätte Steve Dark in der Hand. Wenn Dark seinen Job bei der Special Circs behalten und nicht ins Gefängnis wollte, blieb ihm nichts anderes übrig, als Wycoffs Botengänge zu übernehmen. Inoffiziell, versteht sich. Und Dark würde niemals freiwillig den Dienst quittieren. Es war alles, was er hatte.
    Und doch hatte Dark genau das getan. Im letzten Juni. Riggins erinnerte sich noch lebhaft an diesen Tag. Wycoff hatte ausgesehen, als würde ihn der Schlag treffen. Er war es nicht gewöhnt, ein Nein zu hören.
    »Sie sitzen noch vor Einbruch der Dämmerung in einer Einzelzelle, Sie arroganter Bastard!«, hatte Wycoff gebrüllt.
    »Und Ihre Karriere ist im Eimer«, hatte Dark gelassen erwidert. »Oder haben Sie allen Ernstes geglaubt, ich hätte mich auf Ihr Spiel eingelassen, ohne Sicherheitsvorkehrungen zu treffen?«
    Wycoff war zusammengezuckt, als hätte er sich eine Ohrfeige eingefangen. »Sie haben keine Beweise. Null.«
    »Sind Sie wirklich so naiv? Ich habe fünf Jahre lang bis zum Kragen in Ihrer Scheiße gestanden, Norman. Ich kenne jede Leiche in Ihrem Keller. Wenn ich will, sitzen Sie in null Komma nichts im Knast.«
    Wycoff hatte Riggins, der die Situation offensichtlich mehr genossen hatte, als gut für ihn war, fassungslos angestarrt. Wycoffs Blick war eine Mischung aus Wut und Flehen gewesen: Riggins, du Mistkerl, wie konntest du es dazu kommen lassen? Und zur gleichen Zeit: Hilf mir hier raus!
    Doch Riggins hatte den Blick ungerührt erwidert. Steve Dark war sein eigener Herr.
    »Niemand bedroht die Regierung und kommt ungeschoren davon«, hatte Wycoff einen letzten Versuch unternommen.
    »Ich bedrohe die Regierung nicht, Norman. Ich bedrohe Sie . Wenn Sie mir oder meiner Tochter zu nahe kommen, sind Sie erledigt.«
    Mit diesen Worten war Dark raus gewesen. Einfach so.
    Wycoff hatte alle möglichen Verträge und Zusicherungen aus der Tasche gezogen – Dark durfte keinen Kontakt mehr zur Special Circs haben, unter gar keinen Umständen, doch es schien Dark nicht viel auszumachen.
    Riggins war verwirrt. Was führte Dark im Schilde?
    Dieser Mann, den er fast als einen Sohn betrachtete, hatte kein Wort über seine Pläne verloren. Riggins verspürte das typische Durcheinander elterlicher Empfindungen: Schmerz, Sorge, Zorn und das Gefühl der Hilflosigkeit.
    Vor allem Besorgnis.
    Nicht, dass Dark Rache von Wycoff zu fürchten gehabt hätte. Riggins sorgte sich vielmehr um Darks Geisteszustand. Der Job bei der Special Circs hatte dafür gesorgt, das Dark seine Sinne beisammenhalten musste. Außerdem war es die einzige Möglichkeit für Riggins, ihn im Auge zu behalten. Fünf Jahre waren vergangen seit jener entsetzlichen Nacht, in der Dark die Grenze überschritten hatte. Fünf Jahre, seit Riggins etwas Schreckliches herausgefunden hatte über den Mann, den er wie einen Sohn liebte.
    Fünf Jahre lang hatte Riggins geschwiegen … und nun? Wie würde es weitergehen? Riggins hatte nicht die leiseste Ahnung, was Dark mit seiner Zeit anfangen würde.
    Damals, in den 1990er-Jahren, als Dark auf Teufel komm raus eine Stelle bei der Special Circs haben wollte, war es Riggins’ Job gewesen, die Bewerber zu sichten. Er hatte herausgefunden, dass Dark aus einer Pflegefamilie kam, und hatte Nachforschungen angestellt. Es dauerte nicht lange, bis Riggins sich wünschte, er hätte es bleiben lassen.
    Zum Glück schien Dark sich kaum noch an seine Kindheit zu erinnern, nicht einmal unter Hypnose und angeschlossen an einen Polygraphen. Es gab nur die blasse Erinnerung

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