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Level 4 Kids 04 - Vampirjagd um Mitternacht

Level 4 Kids 04 - Vampirjagd um Mitternacht

Titel: Level 4 Kids 04 - Vampirjagd um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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früh am Abend, wusste sie auch nicht. Sicher war nur, noch nie hatte sich ein Nachbar so seltsam benommen wie dieser.
    Gern wäre Minni näher herangeschlichen, um genauer sehen zu können, was der Nachbar dort zu suchen hatte. Aber sie traute sich nicht.
    Trotzdem: Vielleicht sollten sie es wagen?
    Kio hatte auch schon einen Weg entdeckt. Ein paar Meter weiter stand ein kleiner Brunnen. Kurz dahinter eine Sitzbank. Etwas weiter eine große Eiche, deren Stamm breit genug war, sich dahinter zu verstecken. Von dort aus würden sie dem Vampir schon sehr nah sein und ihn gut beobachten können.
    Das also waren die Stationen: Brunnen-Bank- Eiche.
    »Ich gehe zuerst«, schlug Minni vor, was Herrn Dickmann wiederum sehr recht war.
    Minni holte einmal tief Luft, dann rannte sie los. Schon beim ersten Schritt trat sie auf einen Ast, der laut in die Stille der Nacht knackte. Minni erschrak, warf sich zu Boden und verhielt sich still. Der Vampir aber schien nichts bemerkt zu haben. Noch immer stand er nur da und leuchtete mit seiner Lampe auf den Grabstein. Minni erhob sich und rannte weiter. Als sie den Brunnen erreicht hatte, winkte sie Kio zu.
    Kio düste los, erreichte ohne Zwischenfall Minni und winkte Herrn Dickmann zu.
    Herr Dickmann lief los.
    Aber Herr Dickmann konnte nicht gut laufen. Er war zu fett. Schon nach wenigen Schritten blieb ihm die Puste weg. Er schnaufte laut, stampfte über den unebenen Boden zwischen den Gräbern und stolperte plötzlich über etwas. Herr Dickmann streckte die Arme aus, um sich irgendwo zu halten. Er erwischte einen Grabstein, hielt sich daran fest, fiel halb auf den Stein, der aber seinem Gewicht nicht standhielt. Der Stein kippte um. Herr Dickmann schrie auf und stürzte unter einem lauten Aufschrei mitsamt dem Stein in ein frisch ausgehobenes Grab.
    Kio blieb fast das Herz stehen vor Schreck.
    Auch Minni hielt den Atem an, schaute abwechselnd zur Unglücksstelle und zum Vampir, der den Schrei gehört hatte und aufgeregt durch die Gegend leuchtete.
    Kio wollte zu seinem Freund laufen, aber Minni hielt ihn zurück. Erst mussten sie den Vampir in Sicherheit wiegen.
    »Wir müssen ihm helfen«, flüsterte Kio aufgeregt.
    »Das können wir aber nur, wenn wir nicht erwischt werden«, entgegnete Minni.
    Kio wippelte ungeduldig hin und her und sah, wie der Vampir seine Lampe löschte und sich hinter einem Grabstein versteckte.
    »Mist, der hat uns im Visier!«, befürchtete Minni.
    Doch das glaubte Kio nicht. Sie waren aus ihrem Versteck ja noch nicht herausgekommen, und von Herrn Dickmann war nichts zu sehen. Allerdings konnte man, wenn man genau hinhörte, sein leises Wimmern hören.
    »Wir müssen zu ihm«, drängte er.
    Minni stimmte nun zu.
    »Okay!«
    Sie entschieden sich, nicht zu laufen, sondern auf dem Bauch zurück zu Herrn Dickmann zu robben. So konnten sie ihn vielleicht erreichen, ohne vom Vampir gesehen zu werden.

In der Grube
    H err Dickmann hielt sich den Ellenbogen, an dem er sich sicher einen dicken blauen Fleck zugezogen hatte. Sonst aber schien alles in Ordnung zu sein. Er war einigermaßen weich gefallen, weil die Grube frisch ausgehoben und die Erde deshalb sehr locker war. Deshalb war auch der Stein umgekippt. Er war noch gar nicht in die Erde eingelassen, sondern nur hier abgestellt worden.
    Die Grube war zu tief, als dass Herr Dickmann aus eigener Kraft hätte herausklettern können. Um Hilfe zu rufen, wagte er auch nicht. Schließlich war der Vampir noch in der Nähe.
    Herr Dickmann suchte die Grube nach etwas ab, womit er hinausklettern konnte. Aber er fand nichts als feuchte Erde.
    Plötzlich zuckte Herr Dickmann erschrocken zusammen.
    Hatte sich da nicht gerade etwas bewegt?
    Herr Dickmann presste sich an die erdige Wand und starrte auf die kleine Erderhebung an seinem Fußende, die sich seiner Meinung nach gerade bewegt hatte.
    Was war das? Ein Vampir? Ein Zombie? Bohrte sich da direkt vor ihm die Hand eines Untoten durch die Erdkruste ins Freie? Herr Dickmann dachte an seine Gruselbücher, die er so gern las. In einigen von ihnen war genau das geschehen.
    »Uäää«, stieß Herr Dickmann aus. »Hilfe!«
    Noch gelang es ihm, sich so weit zusammenzunehmen, seinen Hilferuf nur sehr leise auszustoßen. Es brachte ja nichts, hier unten in der Grube um Hilfe zu rufen, um damit oben die Aufmerksamkeit des Vampirs auf sich zu lenken. Aber diese Vernunft hielt nur eine gewisse Zeit, nur so lange, wie das Etwas unter der Erde blieb.
    Blieb es aber nicht.
    Da!
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