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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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stimmte nicht. Ich konnte es schaffen. Ich musste es tun. Mir blieb gar nichts anderes übrig.
    Ein Schrei kroch meine Kehle hinauf, als ich die Hand ausstreckte und in der Schachtöffnung nach etwas tastete, an dem ich mich festhalten konnte. Es war warm und feucht in dem Schacht.
    Meine Hand berührte die Unterseite der Öffnung, und es fühlte sich schleimig an. Ich zitterte.
    „ Fünfundzwanzig … vierundzwanzig … dreiundzwanzig … “
    Ich hatte keine Zeit. Ich war gescheitert. Wir würden sterben.
    Ich glitt mit der Hand tiefer in die verhasste Dunkelheit und spürte die Metallsprossen einer Leiter.
    „Rogan … Es tut mir leid … Es tut mir leid, ich bin zu langsam …“
    Ich schrie, als etwas mein Handgelenk packte. Es umklammerte mich so fest, dass ich dachte, es würde mich in die bodenlose Tiefe reißen. Ich versuchte, mich aus dem Griff zu lösen, aber es klappte nicht.
    „ Zehn … neun … acht … sieben … “
    Rogans Gesicht tauchte aus der Dunkelheit auf. Er umfasste meine Hand, während er die Leiter hinaufkletterte, sich hochzog und auf den Bürgersteig zusammensackte.
    Sein Brustkorb hob und senkte sich schnell.
    „ Herzlichen Glückwunsch, Rogan und Kira, zur erfolgreichen Beendigung der ersten Hälfte von Level fünf. “
    Ich fiel neben ihm auf den Boden und fing an, mit den Fäusten auf seinen Oberkörper einzuschlagen.
    „Du Arschloch!“, brüllte ich. „Warum hast du nichts gesagt? Warum hast du mir nicht gesagt, dass du da unten bist? Verdammt, Rogan!“
    Er hielt meine Hände fest, bis ich mich schließlich beruhigte.
    „Tut mir leid.“ Er schaute mir ins Gesicht. „Als du dich mit meinem Vater getroffen hast, haben sie mich in einen anderen Raum gebracht. Sie haben mir gedroht, dich auf der Stelle zu töten, sollte ich auch nur einen Laut von mir geben, um dir zu helfen, mich zu finden. Ich konnte nicht verraten, wo ich war, bis ich herauskommen konnte.“
    Mein Herz klopfte allmählich wieder in normaler Geschwindigkeit. „Oh.“
    Sein Griff um meine Hände verstärkte sich, und er kniff die Brauen zusammen. „Geht es dir gut? Hat mein Vater dich verletzt?“
    Ich schüttelte den Kopf und strich über seine Wange. „Haben die dir das angetan?“
    In seinem Gesicht entdeckte ich eine Rötung um sein linkes Auge. Es würde nicht lange dauern, bis sich dort ein Veilchen bilden würde. Seine Unterlippe war aufgeplatzt und leicht geschwollen.
    „Drücken wir es mal so aus, sie wollen dafür sorgen, dass man ihre Argumente auch ja nicht wieder vergisst.“
    Ich hob die Hand, um ihn zu berühren. Aber ich bremste mich. „Gut, lass uns das Positive sehen, ja? Du warst nicht lange genug in dem Schacht, um nach Kanalisation zu stinken.“
    Er grinste mich an und belohnte meinen unsicheren Versuch, lustig zu sein. „Gut zu hören. Ich würde lieber nicht noch einmal unfreiwillig abgespritzt werden, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.“
    Er stand auf und half mir dann dabei, ebenfalls auf die Beine zu kommen.
    Stirnrunzelnd bemerkte er, dass ich hinkte. „Was ist passiert?“
    Ich zuckte die Achseln. „Ich habe mir den Knöchel verstaucht. Ist nicht so schlimm.“
    „Das haben sie dir angetan, oder?“
    „Vielleicht bin ich auch einfach nur ein bisschen ungeschickt.“ Ich schaute mich auf der Straße um. Sie war noch immer verlassen, lag noch immer in Dunkelheit. Die Schatten und das Licht der Laternen glitten über den Asphalt wie Geister. „Rogan, ich muss mit dir über deinen Vater reden …“
    In dem Moment hörte ich ein hartes, metallisch klirrendes Geräusch – ähnlich dem, als die Brechstange kurz vorher auf den Boden gefallen war. Ich blickte die Straße hinab. In der Ferne konnte ich zwei Gestalten sehen. Sie waren etwa einen Block entfernt. Ich konnte nicht viel erkennen; nur, dass sie groß und männlich waren. Das metallische Klirren stammte tatsächlich von einem Brecheisen, mit dem einer von den Kerlen rhythmisch auf den Boden hämmerte. Sie starrten uns an, sagten jedoch kein Wort.
    Ich hatte das komische Gefühl, dass ich nicht winken und freundlich sein sollte.
    „Wer sind die beiden?“, flüsterte ich.
    „Bin mir nicht sicher.“ Rogan wandte die Aufmerksamkeit keine Sekunde von den beiden stummen Männern ab.
    „ Willkommen zurück zu Countdown!“
    Bei dem Klang der Stimme fuhr ich zusammen.
    „ Rogan und Kira sind weiterhin ein tolles Team, das mit Leichtigkeit jedes Level bewältigt. Kira haben Sie schon kennengelernt. Nun wollen wir

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