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Level 6 - Unsterbliche Liebe

Level 6 - Unsterbliche Liebe

Titel: Level 6 - Unsterbliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Brechstange auf dem Asphalt nicht mehr. Argwöhnisch schaute ich zu den beiden dunklen Gestalten hinüber.
    Plötzlich kamen sie, mit lautem Gebrüll und so schnell sie konnten, auf uns zugerannt.
    Wir hatten keine Waffe, um uns besonders lange gegen die beiden wehren zu können. Und keine Idee, wie wir die nächsten dreißig Minuten lebendig überstehen sollten.
    Kämpfen oder fliehen.
    Ich entschied mich für Tor Nummer zwei.
    „Los.“ Ich packte Rogan am Arm. „Wir müssen rennen. Wir müssen jetzt auf der Stelle weglaufen!“

13. KAPITEL
    Glücklicherweise versuchte er nicht, mit mir zu diskutieren.
    Wir rannten an dem verschobenen Kanalgitter vorbei, und ich schnappte mir die Brechstange, die auf dem Boden lag. Rogan lief zu einer der Türen der umliegenden Gebäude.
    „Die sind alle verschlossen“, rief ich ihm zu. Bei jedem Schritt schmerzte mein Knöchel höllisch. Meine Hand war ganz schwitzig, doch Rogan hielt sie fest, als wollte er mich nicht loslassen.
    „Wirklich alle? “
    „Keine Ahnung. Ich … Ich dachte, ich hätte sie alle bei meiner Suche nach dir überprüft!“
    Wegen meines verstauchten Knöchels konnte ich nicht so schnell laufen wie sonst, und das gegnerische Team kam näher. Schnell. Ihre schweren Stiefelklatschten auf den Asphalt, als sie rannten.
    Rogan warf einen Blick über seine Schulter. „Ich werde sie ablenken. Du versteckst dich.“
    „Schlechter Plan.“
    „Warum?“
    „Die Regel mit dem Abstand von nicht mehr als dreißig Metern? Wenn du zu weit läufst, explodieren unsere Köpfe, schon vergessen?“
    Unterdrückt fluchte er. Seine Miene wirkte angespannt. „Du hast recht.“
    „Und im Übrigen würde ich lieber nicht danebenstehen und zusehen müssen, wie sie dich brutal verprügeln.“
    Die Augenbrauen hochgezogen, schaute er mich an. „Ich kann mich schon eine Zeit lang behaupten.“
    „Ja, ein heldenhafter Kampf, ehe sie dir die Kehle durchschneiden. Auf keinen Fall. Wir hängen gemeinsam in der Sache – was auch passiert.“
    Er funkelte mich an. „Gib mir das Brecheisen.“
    Ich beschloss, ihm nicht zu widersprechen, und reichte ihm die Brechstange, bevor ich mit meinem verletzten Bein gegen einen Stein stieß. Ich stolperte, und Rogan fasste mich am Arm, ehe ich zu Boden fiel. Wir liefen zwar weiter, aber wir wurden doch merklich langsamer, sowie wir um die nächste Ecke bogen. Noch eine Straße ohne Autos. Nur Beton und kalter Stein und Ziegel.
    Mitten auf der Straße entdeckte ich einen Schatten von irgendetwas. Etwas, das viel größer war als ein Stein. Ich blickte Rogan an, bevor ich es aufhob und das kalte schwarze Metall in meiner Hand spürte.
    Es war eine Pistole.
    Die Show stellte uns zur Verfügung, was wir benötigten, um ein Level zu Ende zu bringen. Genau wie vorhin das Brecheisen. Ich unterdrückte ein Gefühl der Dankbarkeit gegenüber demjenigen, der uns die Waffe hingelegt hatte. Wir hatten sie gefunden, und meine Angst ließ zumindest ein bisschen nach. Wenigstens war ich jetzt nicht mehr total hilflos.
    Ich umklammerte die Pistole mit beiden Händen. Rogan war hinter mir und mit der Brechstange bewaffnet. Mac und Kurtis kamen auf uns zu. Ich sah ihre nur schemenhaft zu erkennenden Gesichter und ihren Atem, der in der kühlen Nachtluft weiße Wölkchen bildete. Wie wir trugen auch sie die lächerliche neue schwarze Countdown -Uniform – also eher wie Rogan. Ich war die Einzige von uns, die wie eine nuttige Superheldin gekleidet war.
    „Das ging ja schnell“, meinte der Ältere von den beiden, der Kurtis hieß. Er hatte sich die Haare abrasiert und dichte, buschige Augenbrauen, die in der Mitte zusammengewachsen waren. „Verdammt, in natura ist sie noch hübscher. Beinahe noch hübscher als du, Rogan.“
    Er hatte ein Messer mit kurzer Klinge in der Hand, während der Jüngere, Mac, mit der Brechstange herumwirbelte. Mac war groß und drahtig, mit scharf geschnittenen Zügen und fettigem blondem Haar, das er zu einem Pferdeschwanz zurückgebunden hatte. Ich war überrascht, dass er kaum viel älter als ich wirkte. Allerdings sah man ihm seine Kaltblütigkeit an, und sein Lächeln war so eisig, dass ich unwillkürlich fröstelte. Sie gingen langsam um uns herum, hielten jedoch noch immer einen gewissen Abstand zu uns. Zumindest im Moment noch. Rogan und ich drehten uns Rücken an Rücken mit und ließen die beiden Jungen nicht aus den Augen.
    „Ich glaube, mein alter Freund hat uns nichts zu sagen“, verkündete Mac grinsend.

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