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Leviathan - Die geheime Mission

Leviathan - Die geheime Mission

Titel: Leviathan - Die geheime Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Keith; Westerfeld Andreas; Thompson Helweg
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für Mr Hirst.
    »Möglicherweise will der Kapitän entlang des Tals erst einmal an Geschwindigkeit gewinnen. Wir sind wegen Ihrer Motoren ganz schön schwer und die Vorwärtsbewegung gibt dem Schiff Auftrieb.« Hirst zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Oder vielleicht hat er diese Mistdinger hinter uns entdeckt …«
    Alek drehte sich um und spähte durch die verschwommenen Propellerblätter. Hinter ihnen zog eine Flotte Luftschiffe über die Berge: Kondore, Prädator-Abfangjäger und ein gigantisches Albatros-Kampflandungsschiff, unter dessen Gondel Segelflieger hingen. Ein gewaltiger Angriff aus der Luft, der abgestimmt war mit dem Eintreffen der Herkules und ihrer Späher aus Österreich.

    Der Chefingenieur legte sich an die Streben und setzte träge einen Fuß auf das Verbindungsstück. Dann zog er seine Schutzbrille ins Gesicht und sagte: »Hoffentlich sind Ihre lärmenden Apparate jetzt wenigstens einsatzbereit.«
    »Das hoffe ich auch.« Alek setzte ebenfalls die Schutzbrille auf und wandte sich wieder der Steuerung zu. Die Nase der Leviathan schwenkte langsam ostwärts, bis das Luftschiff das lange Tal vor sich hatte.
    Der Signalanzeiger wechselte auf Hellrot.
    Alek wartete nicht erst auf Hirsts Befehl. Er schob den Schreiter hart vorwärts. Einen Augenblick lang stotterten Getriebe und Kolben, aber dann erwachte der Motor wieder zum Leben. Der Propeller drehte sich und glitzerte im Sonnenlicht.
    »Überprüfen Sie die Peilung!«, schrie Hirst über den Lärm hinweg.
    Alek sah, was der Mann meinte: Das Luftschiff zog nach Steuerbord, weil sein Motor kräftiger zog als Klopps. Die schwarzen Zähne der Berge ragten vor ihnen auf.
    Er zog den Schreiter ein wenig zurück, doch einen Augenblick später schwenkte das Schiff wieder zu stark in die andere Richtung. Offensichtlich hatte Klopp das Ungleichgewicht ebenfalls bemerkt und seinen Motor hochgezogen.
    Alek knurrte gereizt. Es war, als wollten zwei Männer gleichzeitig einen Läufer steuern und jeder hatte die Kontrolle über ein Bein.

    »Volle Kraft voraus!«

    Mr Hirst lachte und rief: »Keine Bange, Junge. Das Flugtier hat schon verstanden.«
    Alek blinzelte in den eisigen Gegenwind. Die Flanke neben ihm war plötzlich zum Leben erwacht. Wellen kräuselten sich entlang der Oberfläche wie eine Wiese, die von einer starken Böe überzogen wurde.
    »Was ist das?«
    »Sie heißen Zilien. Das sind winzige Ruder. Das Tier stabilisiert uns damit, weil das Ihren Mechanistenmaschinen nicht gelingt.«
    Alek schluckte und konnte den Blick gar nicht von der wallenden Oberfläche des Flugtiers losreißen. Während der Arbeit an den Motoren hatte er sich das Luftschiff als riesige Maschine vorgestellt. Jetzt wurde es für ihn wieder zu einem Lebewesen.
    Irgendwie lenkten die winzigen Zilien sie ins Tal hinunter. Es war, als würden sie auf einem riesigen Pferd reiten, dachte Alek. Man konnte ihm sagen, wohin es gehen sollte, aber es entschied selbst, an welcher Stelle es den Fuß aufsetzte.
    Hoffmann tippte ihm auf die Schulter. »Sagen Sie unserem gemütlichen Heim Adieu, junger Herr.«
    Alek blickte nach links. Die Burg schoss an ihnen vorbei. Vorräte für zehn Jahre und er hatte gerade einmal zwei Nächte dort verbracht …
    Doch plötzlich schien das Gebäude viel zu nah – die Burgmauern waren fast auf gleicher Höhe mit dem Motor. Unter Alek schleiften die baumelnden Halteleinen
noch immer über den Schnee. Und sie hielten genau auf die Fregatte und die Späher zu.
    »Wir gewinnen nicht an Höhe!«
    »Scheint, dass wir eine halbe Tonne zu viel an Bord haben«, rief Hirst. »Die Eierköpfe können sich nicht so stark geirrt haben. Sind Sie sicher, dass die Motoren nicht doch schwerer sind, als Sie gesagt haben?«
    »Unmöglich! Meister Klopp kennt das genaue Gewicht jedes einzelnen Teils im Sturmläufer.«
    »Nun, irgendetwas hält uns unten!«, brüllte Hirst.
    Alek sah es unter ihnen glitzern … Aus den vorderen Tanks wurde wieder Wasser abgelassen. Dann wirbelte etwas Festes an ihnen vorbei.
    »Bei den Wunden des Allmächtigen!«, fluchte Hoffmann. »Das war ein Stuhl!«
    »Was ist da los?«, rief Alek Hirst zu.
    Der Chefingenieur schaute zu, wie der nächste Stuhl Richtung Boden flog. »Es wurde Überlastalarm gegeben. Alles, was nicht unbedingt notwendig ist, geht über Bord.« Er zeigte nach vorn. »Und zwar deshalb!«
    Alek blinzelte wieder in den eisigen Wind. Weißer Dunst erhob sich in der Ferne. Metallglieder blitzten in der Sonne auf und

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