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Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1)

Titel: Leviathan erwacht - Corey, J: Leviathan erwacht - Leviathan Wakes (The Expanse Series Book 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James S. A. Corey
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reagieren, wenn jemand grundlegende Ressourcen vernichtet. Das Wasser war Luft, Antriebsmasse und Trinkwasser für uns. In dieser Hinsicht sind wir absolut humorlos.«
    Der Karren fuhr über eine Rampe, die aus Gitterstäben bestand. Unter ihnen versank die tiefere Ebene. Havelock schwieg.
    »Dieser Holden hat doch nicht gesagt, dass es der Mars war. Er sagte nur, sie hätten eine Batterie vom Mars gefunden. Glaubst du wirklich, die Leute werden … einen Krieg erklären?«, fragte Havelock schließlich. »Nur auf der Grundlage dieser Bilder, die ein einziger Kerl geschickt hat?«
    »Diejenigen, die abwarten, bis sie alle Fakten kennen, sind nicht unser Problem.«
    Wenigstens nicht heute Abend, dachte er. Sobald die Geschichte durchsickert, werden wir sehen, was Sache ist.
    Die Wache war voller Menschen. Die Sicherheitsleute standen in Gruppen herum, nickten einander zu, die Augen zugekniffen, das Kinn vorgeschoben. Ein Cop von der Sitte lachte über irgendetwas. Es klang viel zu laut und gezwungen und roch nach Angst. Miller bemerkte die Veränderung in Havelock, als sie durch den Gemeinschaftsraum zu ihren Schreibtischen gingen. Havelock hatte Millers Reaktion noch darauf zurückführen können, dass ein einzelner Mann überempfindlich reagierte. Aber nun ein ganzer Raum, eine ganze Wache. Als sie ihre Stühle erreicht hatten, waren Havelocks Augen stark geweitet.
    Captain Shaddid kam herein. Der verschlafene Ausdruck war verschwunden. Sie hatte sich die Haare zurückgekämmt, die Uniform war frisch gebügelt und in Ordnung, ihre Stimme so ruhig wie die eines Lazarettarztes. Sie stieg auf den erstbesten Schreibtisch, um ihn als Kanzel für ihre Ansprache zu benutzen.
    »Meine Damen und Herren«, begann sie. »Sie haben die Sendung gesehen. Hat jemand Fragen?«
    »Wer hat den verdammten Erder ans Funkgerät gelassen?«, rief jemand. Havelock lachte zusammen mit allen anderen, doch Miller entging nicht, dass seine Augen ernst blieben. Shaddid machte eine finstere Miene, und die Leute beruhigten sich wieder.
    »Es sieht folgendermaßen aus«, sagte sie. »Es ist unmöglich, diese Information zurückzuhalten, sie wurde auf allen Kanälen gesendet. Fünf Rechenzentren im internen Netzwerk spiegeln die Nachricht, und wir müssen davon ausgehen, dass sie schon seit zehn Minuten die Runde macht. Unsere Aufgabe besteht jetzt darin, die Unruhen auf ein Minimum zu begrenzen und die Integrität der Station vor allem am Hafen zu schützen. Die Wachen fünfzig und zwodreizehn helfen uns. Die Hafenbehörde hat alle Schiffe freigegeben, die auf den inneren Planeten registriert sind, aber das heißt nicht, dass sie alle bereits fort sind. Die Kapitäne müssen die Mannschaften zurückrufen, und es bleibt fraglich, ob wirklich alle dem Ruf folgen werden.«
    »Was ist mit den Regierungsbüros?«, fragte Miller laut genug, damit es alle verstanden.
    »Das ist Gott sei Dank nicht unser Problem«, erwiderte Shaddid. »Sie haben eine entsprechende Infrastruktur. Die Drucktüren sind schon geschlossen und versiegelt. Sie haben sich aus den allgemeinen Lebenserhaltungssystemen ausgeklinkt und atmen jetzt nicht einmal mehr die gleiche Luft wie wir.«
    »Immerhin, das ist eine Erleichterung«, sagte Yevgeny, der mitten zwischen den Detectives vom Morddezernat stand.
    »Jetzt die schlechten Neuigkeiten«, fuhr Shaddid fort. Hundertfünfzig Cops hielten den Atem an. »Wir haben achtzig bekannte AAP-Agenten auf der Station. Alle gehen normalen Beschäftigungen nach und sind völlig legal hier. Ihr wisst, dass dies die Gelegenheit ist, auf die sie warten. Wir haben Befehl vom Gouverneur, sie nicht vorsorglich festzunehmen. Niemand wird verhaftet, der nicht irgendetwas angestellt hat.«
    Ein Chor zorniger Stimmen erhob sich.
    »Was glaubt er denn, wer er ist?«, rief jemand von hinten. Shaddid fiel über ihn her wie ein hungriger Hai.
    »Der Gouverneur ist derjenige, der uns unter Vertrag genommen hat, damit die Station ordentlich funktioniert«, sagte sie. »Deshalb befolgen wir seine Anweisungen.«
    Am Rande seines Gesichtsfelds sah Miller, wie Havelock nickte. Er fragte sich, wie der Gouverneur über die Frage der Unabhängigkeit des Gürtels dachte. Vielleicht war die AAP nicht die einzige Organisation, die auf etwas in dieser Art gewartet hatte. Shaddid fuhr fort und umriss, welche Maßnahmen zunächst ergriffen werden sollten. Miller hörte nur mit halbem Ohr zu und vertiefte sich so sehr in die politischen Spekulationen, die mit diesem

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